Dienstag, 28. September 2010

Stolz und Vorurteil und Zombies (Heyne)

Stolz und Vorurteil und Zombies (Heyne)

“Die größte Liebesgeschichte aller Zeiten jetzt mit ultraheftiger Zombie Action!” So wird Seth Grahame-Smith’s Version von Jane Austen’s Klassiker STOLZ UND VORURTEIL beworben. Kann das Buch denn auch halten was die Werbung verspricht?


Fast zweihundert Jahre nach Erscheinen von STOLZ UND VORURTEIL muss ich wohl niemanden mehr sagen worum es in diesem Roman geht. Okay ganz kurz für alle die zu faul sind das Buch zu lesen. Familie Bennet hat fünf Töchter die dringend verheiratet werden müssen und als dann der wohlhabende Mr. Bingley das benachbarte Grundstück erwirbt… Es geht weiter mit vielen Intrigen und eben auch ganz viel STOLZ UND VORURTEIL. Jetzt hat Seth Grahame-Smith diesen Klassiker mit der Anwesenheit von Zombies verfeinert (alles ist besser wenn Zombies darin vorkommen). Aus dem oft Zitierten Eröffnungssatz “In der ganzen Welt gilt es als ausgemachte Wahrheit, dass ein begüterter Junggeselle unbedingt nach einer Frau Ausschau halten muss.” ist jetzt “Es ist eine allseits bekannte Wahrheit, dass es einen Untoten , der im Besitz von Gehirn ist, nur nach einem verlangt: mehr Gehirn.” geworden. Oft kann man aber nicht genau sagen ob der Satz den man gerade gelesen hat aus, der Feder Jane Austen’s stammt oder der von Seth Grahame-Smith. Genau an diesen Stellen findet man die Stärken des Buches. Immer wenn der neu eingefügte Text so gut ins Original eingewoben wurde, das man denkt, das schon immer Zombies durch Englands Ländereien stampften erreicht die Geschichte das was sie erreichen will, man entdeckt einen Literatur Klassiker vollkommen neu. Das gelingt  Grahame-Smith, der übrigens auch den Comic “Marvel Zombies Return: Hulk” geschrieben hat, leider nur selten. Wenn es aber der Fall ist bereitet das Lesen besonders viel Vergnügen. Die deutsche Übersetzung ist leider nicht sonderlich gelungen, weshalb ich die original Ausgabe empfehlen würde. Ich bin ein wenig enttäuscht von STOLZ UND VORURTEIL UND ZOMBIES. Grahame-Smith hätte entweder die Zombie Passagen (immer) so geschickt einfügen müssen das man nie wirklich weiß aus wessen Feder der Text gerade stammt oder die Geschichte noch viel abgedrehter schreiben sollen, so ist es leider nichts wirklich besonderes.

6 von 10 Punkten