Sonntag, 6. März 2011

Godzilla, Mothra and King Ghidora: Giant Monsters All Out Attack (2001)

Godzilla, Mothra and King Ghidora: Giant Monsters All Out Attack (2001)

Es sind fast 50 Jahre vergangen, seitdem Godzilla aus dem Meer entstiegen ist und Japan verwüstet hat. Im Jahr 2001 ist es wieder so weit und er macht sich ein weiteres mal auf seinen Zerstörungsfeldzug fortzusetzen. Diesmal stellt sich ihm jedoch mit Baragon ein anderes Monster in den Weg, um Japan vor der Zerstörung zu bewahren. Ebenso Mothra und King Ghidora, die alles daran setzen dem äußerst schlecht gelaunten Monster Einhalt zu gebieten. Währenddessen ist Fernsehreporterin Yuri damit beschäftigt unter Einsatz ihres Lebens die besten Bilder dieser Katastrophe einzufangen.

Wow! Dieser Film gehört definitiv zu meinen absoluten Lieblings Godzillafilmen und auch zu meinen liebsten Kaiju Filmen überhaupt. Regisseur Shusuke Kaneko hat in den 90ern bereits die großartige Gamera Trilogie gedreht und bewiesen, dass man durchaus ernsthafte Kaiju Eiga Produktionen drehen konnte, bevor er 2001 mit diesem Film zur Toho zurückkehrte.
Das, was er wie gesagt zuvor mit Gamera gemacht hatte, setzte er nun mit „Godzilla, Mothra and King Ghidora: Giant Monsters All Out Attack“ (war der Titel jetzt wirklich zu lang um Baragon noch miteinzubauen?) fort. Die komplette Godzilla Timeline seit 1954 wird zunächst über den Haufen geworfen, so dass nur der erste Film als Prequel zu diesem Film angesehen werden kann. Godzilla ist in diesem Fall nicht einfach nur ein mutiertes Monster, sondern wird von den Seelen der im Pazifikkrieg gefallen amerikanischen UND japanischen Soldaten getrieben und lässt ihre Wut nun an Japan aus. Baragon, Mothra und Ghidora sind die sich seit 10.000 Jahren im Schlaf befindenen „Beschützer von Yamamoto“. Somit sind sie die Schutzgötter Japans und ebenfalls nicht einfach irgendwelche Monster, die z.B. von Aliens kontrolliert werden oder so etwas.
Diesen Ansatz empfinde ich als äußerst ansprechend und er bringt in meinen Augen ordentlich frischen Wind ins Godzilla Universum und ich hätte mir gewünscht, dass dieser in den darauf folgenden Filmen weitergeführt wird, was ja leider nicht passiert ist. Ich finde es jedenfalls sehr interessant Godzilla „gute“ Monster entgegenzustellen, wo doch er in vielen früheren Produktionen die Rolle des Beschützers übernahm. Außerdem gefällt es mir als altem King Ghidora Fan sehr, einmal diesen Charakter, der ja sonst immer als abgrundtief böser Angreifer dargestellt wird, mal auf der Seite der Menschen zu sehen (Das Ende von „Duell der Megasaurier“ zähle ich hierbei nicht mit, da er dort nur als Roboter auftaucht, der von einem Menschen gesteuert wird)
Ein anderer Faktor, der diesen Kaiju Eiga in meinen Augen zu den besten seiner Art macht, ist der düstere und ernsthafte Ton des Films (also so ernst, wie es Filme dieser Art sein können). Die Zerstörungen, die Godzilla anrichtet, werden in ihren Auswirkungen ungeschönt gezeigt und man bekommt eine Ahnung von dem Ausmaß des menschlichen Leidens, das Godzilla zu verantworten hat. Ebenso werden Menschen verletzt und getötet, was etwas ist, was in vielen (nicht allen!) der Vorgängern (sowie Nachfolgern) so nicht gezeigt wurde und einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt.
Visuell ist der Film einfach eine Wucht. Das Godzillakostüm sieht wirklich sehr böse und furchteinflößend aus und die Verschmelzung der bewährten „Suitmation“ mit einigen digitalen Effekten ist auch mehr als gelungen. Positiv zu erwähnen sind auch die schauspielerischen Leistungen, sowie die Tatsache, dass die Anzahl der Hauptcharaktere angnehm überschaubar geraten ist. Mit Chiharu Niiyama als Yuri und Ryudo Uzaki als Yuris Vater und General der Armee Taizo beinhaltet der Film zwei starke Hauptakteure die uns eine tolle Vater-Tochter Beziehung fernab jeglicher Klischees präsentieren.
Ich kann jedem der eine Vorliebe für Kaiju Eiga hat und diesen Film bisher verpasst hat nur empfehlen ihn sich schnellstens anzusehen.

Ich gebe 8 von 10 Hamtaros in Godzillakostümen