Dienstag, 12. April 2011

The Goon #2 - Was ein Elend! (Cross Cult)

The Goon #2 - Was ein Elend! (Cross Cult)

Goon und Franky sind wieder da und im haben Schlepptau wieder einen großen Haufen abgefuckte Monster und Mutanten.
Nach einer Einleitung in der William Stout eine Art Eric Powell Origin Story erzählt geht’s auch schon los mit der Action.
Unsere beiden Protagonisten legen sich wieder mit Fishy Pete an der ja dank der sprechenden Kettensäge des Goons über noch weniger Gliedmaßen verfügt und sich jetzt dafür revanchieren möchte. Goon fabriziert also ne Menge Labskaus und Franky füttert die anderen Fische mit Ziegelsteinen. Dann machen die beiden sich noch auf die Suche nach einer äußerst wertvollen Münzsammlung die verschollen ist nachdem sie gestohlen wurde. Dafür durchsuchen sie ein Geisterhaus in dem sogar die Sandwiches besessen zu sein scheinen, nimmt zumindest der eh nicht sonderlich zurechnungsfähige Franky an. Auch seinem eigentlichen Job, dem Geld eintreiben geht Goon nach aber die Spinne hat kein Geld (Fass ner Spinne mal in die Tasche, da ist nichts).

Während all das passiert versucht der Zombie-Priester das zombiefizierte Hirn von Betonschädel Johnny in ein anderes Wesen zu bekommen um die ominöse Information über Labrazio aus ihm zu bekommen. Dafür beschwört er einen Sumpftroll und verleibt ihm Johnnys Gehirn ein. So erfahren der Priester und sein Handlanger Lazlo das Labrizio schon seit vielen Jahren tot ist und von Goon persönlich getötet wurde. Also ist Goon nicht einfach nur ein “Goon” sondern der Anführer der Mafia.
Besondere Erwähnung verdient hat auch die Story in der der Bussard vorgestellt wird. Ein alter Mann der dazu verdammt ist nie zu sterben und sich von dem Fleisch Untoter ernähren muss und der eine lange Vergangenheit mit Lazlo hat.
Das wird in einem Flashback der in schwarzweiß gehalten ist eindrucksvoll gezeigt. Stilistisch total anders, todernst (Achtung Wortspiel) und realitätsnah mit Bleistift gezeichnet und ganz ohne Tusche.
Auch die Goon Wehnachtsgeschichte ist sehr gelungen. In der werden Kinder von Gnomen die eigentlich in der Spielzeugfabrik des Weihnachtsmanns arbeiten sollen verspeist. Goon versucht mit der Hilfe des Werwolfs Merle die Kinder zu retten, bekommt zum Glück auch noch Unterstützung durch den Weihnachtsmann. Und das ist immer noch nicht alles…

Auch der zweite Band, der ja eigentlich der erste in den USA war, weiß vom Anfang bis zum Ende zu begeistern. Kein Panel langweilt, keine Seite kommt ohne einen Lacher aus. Jede Geschichte sprüht vor abgedrehten Ideen und jede einzelne würde schon genug Stoff für eine eigene Kurzgeschichte hergeben. Der Übergang von der poppigen Normalität zu den plastischen Bleistift Zeichnungen in der Entstehungs- Geschichte des Bussards ist genial und baut so viel Stimmung auf, großartig! Auch die Werbebreaks in denen unter anderem eine fiktive Golden Age Comic Story beworben wird in der unter anderen die “Red Scare” Thematik verlabert wird sind großartig und nehmen nicht nur Comicklischees sondern auch kulturelle Eigenheiten der Amerikaner auf die Schippe. Auch ist dieser Band der erste Beweis für die Weiterentwicklung von Powells Writing und Zeichen Talent. Die Zeichnungen sind detaillierter und beständiger und wir haben schon einige wiederkehrende Charaktere die auch schon weiterentwickelt werden, wodurch jetzt schon, obwohl die Geschichten in kurzen meist zusammenhangslosen Episoden erzählt werden eine Kontinuität eingehalten wird und ein eigenständiges Universum entsteht.

Als Bonus gibt es noch eine Galerie mit Zeichnungen von Guy Davies, Kyle Hotz und anderen.

Auch Band 2 sei jedem Fan von Trash Kultur, Zombies und schlechten onelinern ans schmierige Herz gelegt!

8,4 von 10 riesige Goldstauen der nackten Rita Hayworth, die weiche Butterbrötchen über ihre Blöße verreiben!