Sonntag, 5. Juni 2011

Zombies #1 - Die Göttliche Komödie (Splitter)

Zombies #1 - Die Göttliche Komödie (Splitter)

Amerika und wahrscheinlich der Rest der Welt wurde von einem Zombievirus dahingerafft (mal wieder) mitten in all dem Chaos und von Gedärmschmodder besudelten Straßen sucht ein Mann nach seiner Tochter. Als die Seuche ausbrach hat er sich nämlich schnell aus dem Staub gemacht und erst viel später ist ihm aufgefallen das er ja eine Tochter hat. Zu spät denn jetzt ist sie schon weg und er weiß nicht wohin. Er hat einen Hinweis das sie in Seatle sein könnte also begibt er sich dorthin um nach der kleinen Stacy zu suchen. Dabei rettet er eine junge Frau die auf der Suche nach Medikamenten für ihren kleinen Bruder ist der unter Epilepsie leidet. Bei einem Zombieangriff wird sie infiziert und der Mann beschließt nach dem Jungen zu suchen und auf ihn aufzupassen. Die beiden freunden sich an und versuchen gemeinsam zu überleben. Und dann treffen sie noch auf andere Überlebende die versuchen die Stadt von den Zombies zu säubern…

Die Franzosen scheinen ein Problem mit Zombies zu haben. Zwar sind in ihren Geschichten mit diesen Monstern immer gute Ansätze zu finden im Gesamteindruck sind sie aber immer zu amerikanisch (sogar mehr als die meisten Zombiegeschichten aus Amerika) und einfach zu plump. Bei Zombies ist es ähnlich wie bei den französischen Zombie Filmen Mutants und La Horde: Die Grundidee ist interessant, das Endprodukt aber eher langweilig. Aber räumen wir die anderen Punkte erstmal aus dem Weg. Aufmachung und Qualität ist wie typisch für den Splitter Verlag sehr hochwertig und edel und die Zeichnungen sind keine Meisterleistung aber schon sehr gut. Was mich beim Artwork stört ist das die Panels immer sehr ordentlich angeordnet sind, was für Menschen die noch nie einen Comic gelesen haben das Lesen erleichtert, für erfahrene Comicfreunde bietet das aber wenig. Alles wirkt starr und Action entsteht so leider keine. Dazu sind auch noch alle Sprechblasen Eckig wodurch ich noch mehr den Eindruck bekomme das es sich nur um Gemälde handelt und nicht um eine lebendige (oder auch tote Welt). Eine Art Comic für Bürokraten könnte man also sagen alles hat einen festen Platz und ist schön aufgeräumt.

Kommen wir aber zur Story. Der Mann bereut was er getan hat und begibt sich mitten unter die Zombies um seine Schuld loszuwerden muss er immer tiefer in den schrecklichen Ort voller Tod eindringen. Das erklärt dann auch den Titel des ersten Bands. Leider ist die Welt nicht so schrecklich. Klar sind die meisten Menschen Tod und überall laufen Zombies rum aber wirklich den Eindruck das die Geschehnisse psychisch Einfluss nehmen auf unseren Protagonisten habe ich nicht. Da helfen auch nicht die viel zu häufig benutzten Gedankenblasen die an Frank Millers schlimmsten Ausfälle erinnern. Nach 20 Seiten nimmt das glücklicherweise wieder ab. Überhaupt wirkt der gesamte Anfang total überstürzt und gehetzt als ob er eigentlich ein eigenständiger Band hätte werden sollen. Es hätte der Geschichte sicher gut getan den Anfang etwas ausführlicher zu entwickeln anstatt alles einfach nur schnell abzuspulen. Das Ende konnte mich allerdings schocken obwohl es schon recht offensichtlich war was als nächste geschieht trotzdem ein mutiger Schritt der klar durch The Walking Dead beeinflusst ist.

Auch wenn ich viel zu meckern hab ist dieser Band für Zombie Fans sicher lesenswert trotzdem hätte man aus der Grundidee eine Menge mehr rausholen können.

6 von 10 Superman Pfürze