Montag, 17. Oktober 2011

2012: Armageddon (2007)

2012: Armageddon (2007)

Eine kleine Gruppe Jugendlicher hat es sich um ein Feuerchen gemütlich gemacht. Sie plaudern recht unzüchtig über Sex. Da dauert es auch nicht lange, dass der erste beim Pinkeln von einem Asteroiden erschlagen wird. Anscheinend haben die Asteroiden nur auf solch' Sünder gelauert. Sie köpfen und zermalmen den Rest der Gruppe. Aber die übrige Welt scheint auch nicht besser dran zu sein, Los Angeles z.B. wird dem Erdboden gleich gemacht. In diesem Chaos versuchen Jason und Ashley, die in der Vergangenheit erhebliche Probleme hatten, ihre einzige Tochter Lindsay zu finden. Es wird ein Weg voller Gefahren, jedoch auch einer zu sich selbst und vor allem zu Gott...

Ei ei ei. Ich bin etwas beschämt, dass ich diesen letzten Satz in der Zusammenfassung schreiben musste. Denn, das muss man sich klar machen, dies ist ein Film der Partner- bzw. Tochterfirma von The Asylum. Faith Films brachte diesen Film unter dem Originaltitel „The Apocalypse“ heraus. Das sollte inhaltlich schon alles sagen. Ich war durchaus gespannt, was man von Trash-Katastrophenfilmen mit christlichem Anspruch so geboten bekommt.
Fangen wir mal einfach an. Die Effekte des Films sind auf dem gewohnten Asylum-Niveau. Soll heißen, dass man gleich zu Beginn sehr reudige CGI zu sehen bekommt und man bei jedem Asteroiden zwangsläufig loslacht oder zumindest ein breites Grinsen präsentiert. Ein Punkt ist also schonmal sicher.
Die Schauspieler wirken in den meisten Fällen hölzern und unbeholfen. Das mag zum einen an ihrem Unvermögen liegen oder einfach daran, dass die Dialoge wirklich furchtbar geschrieben sind. In einem längeren Dialog hat man spätestens nach dem ersten Wortwechsel den Faden verloren. Man muss sich mit einer leisen Ahnung vom Inhalt zufrieden geben. Die Auswahl der Schauspieler scheint wie ein Asylum-Allstar-Projekt. Nicht nur ist die Dame mit den falschrummen Augen aus Transmorphers als Lindsays Mitbewohnerin dabei, sondern auch der Pimp-Perv-Prof aus selbigen Film. Den Vogel schießt der persische Bruce Willis aus AvH und Snakes On A Train ab. Dieser zeigt eine Performance, mit der er auf Tour durch alle Theater der Welt gehen sollte. So eindringlich, so konfus und vollkommen sinnfrei. Eine Szene, die ich absolut jedem ans Herz lege.
Ja, nun. Jetzt aber mal zum wirklich Besonderem an diesem Streifen – der christliche Anspruch. Ich stellte mir das so vor, dass ab und an mal Gott erwähnt oder vielleicht so nebenbei eine göttliche Ursache in Betracht gezogen wird, dann jedoch in gewohnter Manier asylumisiert wird. Weit gefehlt. Wirklich sehr weit gefehlt. Zu Beginn wirkt alles noch recht zahm. Da wird dann mal versucht, den christlichen Glauben hip darzustellen, als z.B. Lindsay ihrem Agnostiker-Freund gesteht, dass sie Christin ist. Er versteht nicht, wie Gott mit Lindsays angeklebten Piercings und mit dem vorehelichen Sex einverstanden sein kann. Sie erklärt ihm aber, dass Gott gar nicht so ist und gerade die Piercings ihm wohl egal sein können. Naja. Ok. Lass' das mal nicht die Fundis hören. Leider wird es von da an immer schlimmer. Oftmals ist es ja so, dass es in Katastrophenfilmen immer einen Charakter gibt, der gläubig ist und somit die These vertritt, dass es sich um eine göttliche Einmischung handeln könnte. In diesem Film wird recht zügig angenommen, dass genau dem so ist. Eine wissenschaftliche Erklärung der Ereignisse wird nicht diskutiert.
Sehr dubios wird es, als Lindsay auf einen Hindu trifft, der ihr eine Geschichte aus dem Fundus seiner Religion erzählt. Seine Intention dahinter ist, Lindsay dazu zu bewegen, mit ihm irgendwo Schutz zu suchen, als auf offener Fläche auf Asteroiden zu warten. Lindsay schickt ihn weg – solche heidnische Ideen will sie anscheinend nicht hören. Vielleicht deute ich solche Szenen falsch. Allerdings fällt mir partout keine andere Deutung ein.

Ein Teufelsfilm – Trash, Katastrophe und dann noch harte christliche Botschaft. Allein aufgrund dieser Mischung ist dieses...Ding...für den Freund schlechter Unterhaltung eine Empfehlung. Nur sollte man sich bei einem eventuellem Kauf klarmachen, welches Signal man damit sendet...

5,3 von 10 Melancholias

P.S.: Was ist mit Monk? … Ich will nach Hause. Ich will Monk sehen...