Samstag, 11. Februar 2012

The Life Eaters (Cross Cult)

The Life Eaters (Cross Cult)

Der D-Day hat den Verlauf des zweiten Weltkriegs und somit auch alles was bis heute geschehen ist stark beeinflusst. So ist es auch in diesem Comic zu sehen. Nur etwas anders als wir es kennen. Life Eaters erzählt nämlich die Geschichte davon, wie die Asen am 6. Juni 1944 von den Nazis beschwört wurden, den Nationalsozialisten die Macht entrissen und mit ihnen als Sklaven den Angriff der Alliierten zurück schlugen.

Nur Loki versucht die Amerikaner zu unterstützen kann aber gegen die vielen Götter nichts ausrichten. 20 Jahre später konnte Thor die USA erobern und auch viele andere Länder beginnen zu fallen. Gleichzeitig kommen andere Gottheiten auf die Erde. So bekommen die Asen zusätzlich Unterstützung durch die Shinto Götter, aber auch neuer Widerstand entsteht Wesen aus Asiatischen, Tropischen und Afrikanischen Sagen kommen zum Leben und auch die Abramahiten haben sich zusammen getan und bilden eine Starke Streitmacht.

Vor Verzweiflung versuchen es die Feinde der Asen mit einer neuen Taktik. Sie verbrennen alles was sie besitzen, stecken riesige Ölfelder an, scheinbar ohne größeren Plan dahinter. Da die nordischen Gottheiten diese Aktion nicht verstehen lassen sie einen Meteorologen herbeischaffen der sich die Auswirkungen ansehen soll. Was dieser aber nicht weiß ist, das es auch eine Widerstandsgruppe von Atheisten gibt, die versuchen dem gesamten Krieg ein Ende zu bereiten.

Mit seinen Lebensessern hat Science-Fiction Autor David Brin (Postman) eine recht gewagte Elseworld Geschichte entworfen. Gottheiten kehren auf der Erde ein, helfen den Nazis zum Sieg, andere Gottheiten folgen und stürzen die Welt endgültig ins Unheil. Durch Zeit- und Ortswechsel geraten die Konflikte und Fronten durcheinander und man weis jedes Mal für eine kurze Zeit nicht auf wessen Seite man stehen soll. Ein geschickter Schachzug um die Wirrungen des Kriegs zu verdeutlichen. Die Botschaft ist letztendlich stark antiautoritär und sehr positiv, viel positiver als ich zuerst geglaubt hätte. Das Writing ist eigentlich ziemlich gut, allerdings merkt man sehr das Brin eben Buchautor und kein Comic Schaffender ist. So muss man sich besonders zu Beginn durch dicke Textwülste kämpfen. Im Verlaufe der Geschichte gewöhnt er sich aber immer mehr ans Medium und entwickelt ein besseres Gefühl fürs Verhältnis zwischen Bild und Schrift und so wird das Lesen zunehmend angenehmer, trotz des schweren Themas.

Für die Optik sorgt Scott Hampton, der den meisten wohl durch diverse DC Arbeiten an Batman und Deadman bekannt sein dürfte. Die Zeichnungen sind absolut gelungen. Allein was er durch die Gesichtsausdrücke vermitteln kann ist bemerkenswert, überhaupt ist der Detailgrad extrem hoch. Die düstere Farbgebung trägt ihren Teil zu der schweren Stimmung bei.

Abgerundet wird das Paket mit einem Nachwort von David Brin und einem kleinen Making of.

7,9 von 10 brennende Kontinente