Sonntag, 1. April 2012

Summer Stars 2012 (Xbox 360)

Summer Stars 2012 (Xbox 360)

Ich kenn' mich ja mit Sport nicht sonderlich aus, doch dass dieses Jahr mal wieder Olympische Sommerspiele stattfinden habe sogar ich mitbekommen. Während Sega zwei offizielle Spiele zu den Spielen veröffentlichen darf (Einmal Mario und Sonic und im Juni folgt dann London 2012), müssen sich andere Publisher mit Sportspielen ohne die olympische Lizenz begnügen. So auch Deep Silver, die Summer Stars 2012 vom Entwicklerteam 49Games für Wii, PlayStation 3 und Xbox 360 veröffentlichen. Schauen wir uns die Xbox 360 Version mal an.

Goldgräberstimmung unter jungen Athleten

Das Kernstück des Spiels ist der Karriere Modus. Ihr wählt ein Land, für das ihr antreten möchtet, und schon geht es los. Auf einem bienenwabenförmigen Feld von 85 Kacheln, kämpft ihr euch von Event zu Event und sammelt Medaillen und Erfahrungspunkte. Insgesamt müsst ihr euer Können in 18 Disziplinen beweisen. Darunter Sportspielklassiker wie Sprinten (100, 200 und 400 Meter), Stabhochsprung, Hochsprung, Weitsprung, Dreisprung usw. aber auch ausgefallenere Disziplinen wie Fechten, Mountainbiking, Trampolinspringen oder Bogenschießen müssen gemeistert werden.

Im Karrieremodus gibt es Trainingslevel, in denen - wie man es sich schon denken könnte - trainiert, Duelle, in denen man nur einen Gegner besiegen muss, und große Events, in denen man mehrere Disziplinen am Stück gewinnen soll. Leider unterscheiden sich alle drei Arten nicht merklich voneinander. Wirklich interessant wird es wieder bei den Spezialleveln. Bei denen müsst ihr mit dem Speer Ziele in der Luft treffen, oder eure Kontrahentin beim Turmspringen mit Wasser bespritzen, damit sie ihren Sprung verpatzt. Am besten hat mir dabei die spezielle Fechtvariante gefallen, in der ihr ähnlich wie bei Monkey Island mit den richtigen Antworten auf fiese Kommentare eurer Gegnerin reagieren müsst. Wer schlagfertig ist, bekommt eine goldene Belohnung.

Erfahrungspunkte schlagen sich in Fähigkeitenpunkten nieder, die ihr wiederum gegen Verbesserungen eurer Skills eintauschen könnt. Zudem könnt ihr bessere Ausrüstungsgegenstände erkämpfen, die euch ebenfalls ein wenig stärker machen können.

Nach circa 10 Stunden solltet ihr alles bestmöglich gemeistert haben und auch alle Achievements ergattert haben. Danach bleibt euch zwar noch der normale Einzelspieler Modus, der allerdings keine Motivation bietet. Es bleibt also der Mehrspieler Modus, oder ihr gleicht eure Highscores über Xbox Live mit denen aller anderen Spieler ab und versucht euch an die Weltspitze zu spielen.

Aber auch der Mehrspielermodus kann nicht wirklich begeistern. Was vor allem daran liegt, dass man trotz Splitscreen nicht wirklich gegeneinander kämpft, sondern nur nebeneinander, außer in Disziplinen wie dem Sprint, die man gleichzeitig bestreitet.

Klacker, klacker, klacker

Die Steuerung von Summer Wars 2012 ist vor allem eins: laut. Für Geschwindigkeit sorgt man stets mit dem rechten Analogstick. Das ist besonders für die Online Listen ziemlich clever gelöst, da man dadurch nicht mit einem Controller mit einer Rapidfire Funktion betrügen kann. Dafür macht man jetzt einen unglaublichen Lärm. Ansonsten nutzt man meist die Schultertasten für Rhythmus und zum Triggern. Insgesamt ist die Steuerung intuitiv geworden und geht leicht von der Hand. Wenn ihr wollt könnt ihr übrigens auch über eure Kinect Kamera lenken.

Eckige Gesichter und flache Witze

Was Summer Stars von anderen Sportspielen der gleichen Art etwas unterscheidet, ist, dass man durch kleine Zwischensequenzen versucht, etwas Humor in die Angelegenheit zu bringen. Manchmal prollen sich die Sportler vor dem Turnier an, oder die Kommentatoren frotzeln sich gegenseitig an. Wirkliche Brüller bleiben aus, aber amüsant ist es schon.

Grafisch sehen die Hintergründe eigentlich okay aus. Während der Disziplinen ist man eh zu beschäftigt, um einen genaueren Blick auf die Figuren zu werfen. Aber in den Zwischensequenzen bemerkt man schon, dass die Grafik nicht das Gelbe vom Ei ist. Besonders die Gesichter und Mimik der Athleten sind nicht wirklich hübsch anzusehen. Dafür sind die Ladezeiten schön kurz gehalten und es geht flott von Disziplin zu Disziplin. Musikalisch wird’s schnell sehr eintönig und auch die Geräuschkulisse macht nur wenig her.

Fazit:

Summer Stars 2012 ist sicherlich nicht der beste Vertreter seiner Art, aber auch kein schlechter Versuch. Besonders die Disziplinen Fechten und Mountainbike sind ziemlich gut geworden und können auch durchaus fordernd sein. Davon abgesehen ist das Spiel aber relativ mittelmäßig. Wenigstens kann der Humor und das intuitive Gameplay da noch was rausholen.

6,4 von 10 planschende Flusspferde