Sonntag, 27. Mai 2012

Men in Black: Alien Crisis (Xbox 360)

Men in Black: Alien Crisis (Xbox 360)

Pünktlich zum dritten Men in Black Film kommt natürlich auch eine versoftung. Das Spiel zum Film zum Comic also wenn man so will. Ihr steuert Peter Delacour einen Kunstdieb, der bei seinem letzten Auftrag eine Alienwaffe in die Hände bekommen hat und so zwischen die Fronten Krimineller Aliens und den Men in Black geraten ist. Bevor sein Gedächtnis ausgelöscht werden soll, darf er aber als neuer Rekrut versuchen das Schlamassel wieder zu richten, das er zu verantworten hat. Gaststars sind die Cafeteria Aliens und Alien Mops Fran, aber ob die dabei helfen können gegen den schlechten Ruf von Filmumsetzungen anzukommen?

Nein!

Ich hatte mich eigentlich auf das Spiel gefreut, den ersten Film fand ich sehr unterhaltend, der zweite hätte meiner Meinung nach nie entstehen dürfen und den dritten werde ich mir wohl gar nicht ansehen. Die Comics kenne ich leider nicht, dafür war die Cartoon Serie sehr gut. Warum also nicht mal ein gutes MiB Game?

Leider wird man schon noch wenigen Sekunden im Spiel herbe enttäuscht. Schon die Menüs sehen seelenlos und eintönig aus, wirklich bock zu spielen bekommt man dadurch nicht. Hat man erst angefangen muss man sich erstmal mit der recht eigenwilligen Steuerung anfreunden. Nach einiger Zeit läuft es ganz gut, man muss ja auch nicht mehr machen als von Links nach Rechts zu laufen und dabei zu zielen. Dann fällt erst auf das mit der Grafik etwas nicht stimmt. Diese ist nämlich alles andere als zeitgemäß. Klingt zwar erstmal fies, aber es ist einfach so, das man schon oft besseres auf der PS2 (ja ich mein zwei) gesehen hat. Die Charaktermodelle sind steif, die Animationen hakelig und von Mimik keine Spur. Andere nennenswerte Effekte gibt es leider keine. Einzige Lichtblicke sind zwei der Endkämpfe, die zwar ebenso wenig Zeitgemäß präsentiert werden, aber wenigsten etwas besser aussehen als der Rest, außerdem sind die großen Boss Aliens etwas schicker als die normalen.
Neben den Railgun Third Person Shooter Leveln gibt es auch kleinere Zwischenmissionen in denen ihr etwas vorsichtiger sein müsst um unerkannt weiterzukommen. Hinzu kämmen ein paar Flugmissionen und kleinere Adventure Einlagen gepaart mit Mass Effect artigen Dialogen. Die Railgun Abschnitte werden im späteren Verlauf ganz nett, vor allem wenn man alle 5 Waffen und zudem noch alle 5 Spezialwaffen hat und diese durch gesammelte Fähigkeitspunkte aufgebessert hat. Man wird nach einiger Zeit warm mit dem Hauptteil des Spiels. Bei den Flugmissionen sieht es ähnlich aus, auch wenn sie etwas langweiliger sind und weniger fordernd sind. Dabei ist der Schwierigkeitsgrad eh sehr einfach und selbst wenn man mal sterben sollte, ist der letzte Kontrollpunkt höchstens ne Minute her. Frust sollte also keiner aufkommen egal wie doof man sich anstellt. Zu guter letzt gibt es noch die kurzen Adventure Intermezzos. Diese könnten eigentlich der beste Teil des Spiels sein. Nur verhält es sich leider so, das dabei die Steuerung unheimlich grausig ist. Man scannt die Umgebung sammelt Infos und redet mit Leuten. Die Gespräche erinnern dann ein wenig an Mass Effect, beeinflussen aber nicht wie das Spiel weiter geht. Überhaupt fordert dieses Modus den Spieler überhaupt nicht und im Grunde reicht es wenn man mit allen redet und einfach alles durch klickt. Nur einmal im gesamten Spiel muss man nachdenken um den Adventure Anteil abzuschließen.

Die Dialoge sind ein weiterer sehr großer Kritikpunkt. Erstmal nervt das man zwischen den Missionen immer wieder einige Minuten in diese ausdruckslosen Gesichter schaut, deren Lippen nicht mal annähernd synchron zum gesprochenen sind. Scheinbar hat man nicht mal versucht den Dialog synchron sein zu lassen. Die Sprecher sind auch nicht gerade die besten und lesen ihren Text die meiste Zeit eher monoton runter. Comedytiming ist keines vorhanden und wirklich lustig wird es nicht einmal.
 
Das neueste Men in Black Game ist wirklich nur den ganz hart gesottenen MiB zu empfehlen. Vielleicht bringt es ja ein wenig mehr Spaß wenn man mit der Top Shot Elite Lightgun spielt. Allerdings gibt es bisher noch kein einziges ordentliches Spiel für die Top Shot Elite. Die Präsentation ist unter aller Sau, die Cutscenes langweilig und nicht lustig, der Adventure Teil unfunktionabel und nur sehr schlecht zu steuern nur der Hauptanteil der Missionen beginnt irgendwann ganz nett zu werden. Von guter Unterhaltung ist das Spiel aber auch dann noch weit entfernt. Wenn ihr aber ganz leicht an neue Archivements kommen wollt ist das Spiel perfekt. Nach vier Stunden hat man den Story Modus durch dann noch eine Stunde um alle VR-Missionen zu erledigen und ihr seit durch. Dabei solltet ihr eigentlich alle Archivements nebenher bekommen haben dann müsst ihr nur noch mal auf schwer durchspielen und so solltet ihr alles perfekt haben bevor ihr 10 Stunden gespielt habt. Übrigens könnt ihr die VR-Missionen auch zu zweit spielen und High Scores hoch laden und vergleichen.

4 von 10 missgelaunte Skorpione