Dienstag, 19. Juni 2012

Dark Mysteries - 1 - Fuchsjagd (WinterZeit)

Dark Mysteries - 1 - Fuchsjagd (WinterZeit)

Vier Tweens erwachen in einem modrigen Keller ohne zu wissen, wie sie dort hingelangt sind. Um aus dem Raum zu kommen, in dem sie eingesperrt sind, müssen sie eine Aufgabe erfüllen und in jedem weiteren Raum warten weitere Tests auf sie. Scheinbar veranstaltet jemand ein Experiment mit ihnen und nur, wenn jeder seine Fähigkeiten einbringt, könnten sie lebend aus dieser Falle entkommen.

Bisher habe ich gelesen, dass Fuchsjagd mit Saw und Cube verglichen wurde. Liegt beides nahe - ich persönlich würde noch Clive Barkers Moloch Angst aus den Büchern des Blutes einwerfen (wozu es übrigens auch schon ein Hörspiel gibt). Mein Problem mit der Story ist nicht die Ähnlichkeit zu den genannten Filmen, da es mittlerweile so viele Geschichten in der Form gibt. Zum Beispiel Incite Milll, The Task, Panic Button, Breathing Room, Steel Trap und Jigsaw - nur um ein paar zu nennen. Auch im Hörspielbereich ist diese Rezeptur nichts Neues. Wie gesagt wurde Clive Barkers Dread Story vertont (dazu gibt es übrigens auch eine Verfilmung) und auch Experiment Zero haut in eine ähnliche Kerbe. Man kann also mittlerweile von einem Subgenre im Thriller/Horror/Science-Fiction-Bereich sprechen. Daher finde es nicht sonderlich schlimm, dass sich bei allen diesen Werken einiges gleicht. So ist es nun einmal, wenn man seine Geschichte in einem bestehenden Subgenre ansiedelt. Was man Markus Winter allerdings vorwerfen kann ist, dass er nicht nur Altbekanntes aufbereitet, sondern auch nichts Neues zur altbewährten Rezeptur hinzufügt und das ist schade.

Die Charaktere bleiben bis zum Ende recht blass, wirken dafür aber wenigstens nicht unsympathisch. Typisch fürs Genre gibt es einige Wendungen, am Ende vielleicht eine zuviel, dafür aber keine, die wirklich überraschend ist. Vielleicht schaue ich aber auch einfach nur zu viele ähnlich gelagerte Filme. Die Dialoge haben mir aber eigentlich ganz gut gefallen, da die Figuren nicht nervig und meistens relativ nachvollziehbar agierten. Etwas peinlich war die Härte der Gewalt. Nicht, dass es zu hart war, aber die Art wie sie vorgetragen wird wirkt so kindisch, als wolle man beweisen, wie hart man ist. Ich habe keine Problem mit dem Härtegrad, jedoch sollte man es vielleicht ein wenig anders inszenieren und nicht so sehr versuchen, cool und erwachsen zu tun, da man dabei eigentlich immer das Gegenteil bewirkt.

Björn Schalla, Yvonne Greitzke, David Turba und Melanie Hinze sprechen alle angenehm und schaffen es durchaus Emotionen zu transportieren. Nur die Erzählparts haben mich etwas aus der Handlung gerissen. Dabei ist wiederum positiv, dass die Sprecher abwechselnd in die Erzählerrolle schlüpfen, wodurch es wieder ein wenig dynamischer wird.

Was mich aber jedes Mal vollkommen aus der Geschichte geholt hat, war das Gitarrenriff, das immer wieder zum Einsatz kommt. Wirklich nervig. Leider gibt es abgesehen davon keine wirkliche Hintergrundmusik. Bei den Geräuschen sieht es nicht ganz so schlimm aus, allerdings störten dabei vor allem zu Beginn ein paar Soundeffekte.

Die erste Folge der neuen Hörspielreihe Dark Mysteries ist weit davon entfernt, ein Reinfall zu sein. Richtig gut ist das Hörspiel aber auch nicht geworden. Da muss sich an vielen Ecken noch einiges tun. Allerdings sehe ich da schon noch Potential. Ich habe mich beim Hören auch nur wenig aufgeregt, daher werde ich wohl auch in die zweite Folge reinhören.

5 von 10 mysteriöse Getränke