Donnerstag, 14. Juni 2012

REC - Der Tag an dem ich weinte (Tokyopop)

REC - Der Tag an dem ich weinte (Tokyopop)

Minami gilt in ihrer Klasse als kaltherzige Außenseiterin. Sie hat keine Freunde und zeigt nie Mitgefühl. Als ihre Mitschülerinnen beispielsweise ein kleines Kätzchen fanden und beschlossen sich gemeinsam darum zu kümmern lehnte Minami ab. Das machte die anderen ziemlich wütend. Als kurze Zeit später dann ein Video von einer überfahrenen Katze die Runde macht, haben natürlich sofort als Minami im verdacht. Immerhin hat sie meist einen Camcorder bei sich.

Akira, der Teeniestar der Klasse der gerade seine Schauspielkarriere an den Nagel gehängt hat, hingegen findet Minami interessant. Sie sagt immer so offen was sie denkt und ist auch die Einzige die seinen letzten Film nicht in den Himmel lobt. Dadurch kommen die Beiden ins Gespräch und zum ersten Mal erfährt jemand wer Minami wirklich ist. Von da an verbringen die Zwei viel Zeit zusammen und es entsteht ein sehr berührendes Projekt.


Dies ist mein erster Manga von Aio Makoni die auch "Hal" geschrieben hat. Die Geschichte um das introvertierte Mädchen und den völlig gegenteiligen, todkranken Schauspieler Akira ist echt rührend. Beide profitieren sehr von ihrem Zusammentreffen und schaffen es sich aus der Reserve zu locken. Akira z.B. lacht nie wirklich, sondern schauspielert einfach gut. Minamibemerkt das relativ früh und stellt ihn zur Rede. Und Akira ist der Erste der nicht der Meinung ist das Minami kaltherzig ist, im Gegenteil er findet sie ist sehr gutmütig. Und deshalb möchte er auch, dass sie die letzten Tage seines Lebens filmt. Denn am Ende kommt es nicht darauf an wer vor der Kamera steht, sondern was für ein Mensch dahinter ist.

Die Zeichnungen sind sehr süß, schaffen es aber auch alle Emotionen gut rüberzubringen. Das Cover gefällt mir besonders gut, sowohl von den Farben als auch von der Mischung aus matten und hochglänzenden Flächen. Ich mag die Art des Charakterdesigns eigentlich recht gerne, allerdings unterscheiden sich die einzelnen Figuren kaum von einander. Das macht ein Wiedererkennen gerade in Gruppenbildern unheimlich schwer. 

Als Extra gibt es noch zwei Kurzgeschichten, "Fluffige Küsse" und Fluffige Weihnachten". Auch hier ist wieder ein Mädchen die Außenseiterin und der beliebteste Junge aus der Klasse ist es der sich mit ihr anfreundet. Eine lustige wenn auch manchmal merkwürdige Geschichte. Ich weiß nicht ob hier nicht ein recht eigenartiger Umgang miteinander vermittelt wird. Kento fasst Ako unentwegt an die Haare und sie mag das nicht sonderlich. Im Gegenteil, sie fühlt sich auf ihre Haare reduziert. Hier wird es aber permanent so dargestellt als sei das völlig ok da sie schließlich ein Paar sind. Ich finde man hätte lieber weiter darauf eingehen sollen wie Ako die Sache sieht und das es völlig in Ordnung ist seinem Freund zu sagen das man etwas nicht mag. Und vorallem, dass er das zu akzeptieren hat. Immerhin ist das ein 13+ Manga.

6,4 von 10 süße Kätzchen