Dienstag, 19. Juni 2012

White Zombie (1932) [Savoy Film]

White Zombie (1932) [Savoy Film]

Die verlobten Madleine und Neil befinden sich auf einem Schiff, das sie nach Haiti befördern soll. Während ihrer Reise lernen sie aber den Plantagenbesitzer Charles Beaumont, der vorschlägt die beiden bei sich aufzunehmen. Allerdings handelt es sich dabei keineswegs um ein nobles, selbstloses Angebot, denn er selbst hat sich augenblicklich in die schöne Madleine verliebt und will sie Neil streitig machen. Auf seinem Anwesen angekommen bittet er den mysteriösen Murder Legendre um Hilfe die junge Frau für sich zu gewinnen. Doch auch dieser Mann, der Herr über die Zombies ist beansprucht die Frau für sich.

White Zombie ist ein wichtiger Horrorfilm der frühen Ära, natürlich zu aller erst, da es sich dabei um den ersten Zombie Film handelt und zweitens, da wir diesem Film eine der besten Leistungen Bela Lugosis zu verdanken haben. Wirklich großartig spielt er hier den Meister der Zombies. Immer ist ein wenig Overacting dabei, aber gerade das macht diese Performance so großartig. Abgesehen von Lugosi fasziniert besonders die sehr merkwürdige Atmosphäre des Films. White Zombie hat was von einer Vision mit seiner surrealen Welt und denn unheimlichen Kulissen. Dann ist da noch dieser Geier, den ich unfassbar unheimlich Finde, dieser Schrei geht wirklich durch Mark und Bein. Andererseits habe ich auch vor Putern und deren Geräuschen angst, also daher… Neben dem schrillen schrei des Geiers fällt auch die Geräuschkulisse in der Zuckermühle auf. Dort geht es auch überaus gruselig zu, was nur den Geräuschen zu verdanken ist. Damit kommen wir aber auch schon zu den negativen Aspekten des Films.

In der Zuckermühle sehen wir einige schwarze Zombiesklaven, bei genauem Hinsehen, fällt aber auf das einige der Zombies nur weiße in Blackface sehen, unschön. Trotzdem muss erwähnt werden, das der Film abgesehen von den geschwärzten Schauspielern keine rassistischen Tendenzen zu bemerkbar sind, eher im Gegenteil. Übrigens spielte Clarence Muse den Kutscher, der zum ersten mal in einem Film erklärt was ein Zombie ist. Muse war der erste afroamerikanische Schauspieler, der jemals in den Credits erwähnt wurde und war nicht nur ein erfolgreicher Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor, sondern hat auch "When It's Sleepy Time Down South" geschrieben, den Song der zu Louis Armstrongs Standartwerk wurde. Clarence Muse war sogar bei den weißen Amerikanern so sehr beliebt, das er breite Unterstützung bekam als er unter rassistisch motivierter Diskriminierung litt.

Aber zurück zu den negativen Aspekten des Films. Selbst für das Jahr 1932 war der Film schon altbacken. Zu sehr scheint man noch der Stummfilmzeit nachzutrauern, was vielen Leuten negativ aufgestoßen ist. Doof ist auch die Szene in der, der eigentlich paralysierte Butler ins Wasser geworfen wird und sich noch schnell die Nase zu hält.

Trotzdem überwiegen die tollen Momente und die wirklich schönen Szenen. Bela Lugosi ist ebenfalls toll und die Geschichte interessant genug um den Zuschauer am Ball zu halten. Guter Film.

Die DVD ist vollgepackt mit exquisiten Extras. Da wäre einmal der Trailer zum Re-Release des Films in den 60‘ern. White Zombie war nämlich für einige Zeit verschollen und wurde erst anfang der sechziger Jahre wiederentdeckt. Lustig ist auch das man Werbewirksam mit Bela „Dracula„ Lugosi wibt. Dazu gibt es eine umfangreiche Bildergalerie, White Zombie in einer alternativen Farbfassung, Interviews mit Bela (ein wirklich tolles Extra wenn man bedenkt wie alt diese Interviews sind) und zum Schluss noch zwei Audikommentare. Einmal von Cedric Müller auf deutsch und von Gary Don Rhodes in der englischen Sprache. Beachtet aber das beide Kommentare die gleichen Infos beinhalten, der englische Kommentar ist aber sehr viel dynamischer und zudem frei vorgetragen, weshalb ich euch den Kommentar von Rhodes empfehlen würde. Wenn euer englisch dafür aber nicht ausreicht, ist der deutsche Kommentar aber auch nicht so viel schlechter. Das Bild des Films ist natürlich nicht mehr das beste und man hat für diese DVD nicht viel daran bearbeitet. Genauso ist es beim O-Ton, der teilweise größere Aussetzer und Störgeräusche enthält. Die deutsche Tonspur wurde allerdings aufbereitet, leider finde ich den Film auf deutsch nicht annähernd so gut wie im Original. Ein Standart ist das Wendecover der DVD, dabei ist aber cool, das auf der Wende Seite nicht nur das USK Logo weg ist, sondern auch der deutsche Titel „Im Bann des weissen Zombies“ mit dem original Titel ausgetauscht wird.

Ein paar Trailer gibt es ebenfalls, unter anderem zu "Der Schlitzer von London" und "Das Biest"

8 von 10 wasserscheue Diener