Samstag, 4. August 2012

Eaten Alive (1977) [Epix]

Eaten Alive (1977) [Epix]

In den Sümpfen von Ost Texas führt der geistig nicht ganz fitte Judd (Neville Brand) ein schäbiges Motel. Bei seinem angeschlagenen Gemüt, kann es schon mal passieren, dass er einen Gast tötet. Besonders wenn es sich dabei um leichte Mädchen handelt, damit kann er nämlich nicht unbedingt umgehen. Um es einfacher zu machen, die Leichen los zu werden, hat er ein afrikanisches Krokodil im Tümpel hinter dem Motel, dass seine Opfer gerne mit Haut, Haar und Beinkleid verputzt. Langsam wird die Luft allerdings dünner für Judd, da er allmählich etwas zu auffällig agiert und einige Hinweise offensichtlich auf ihn zeigen.

Ich weiß ja nicht wie ich es geschafft habe diesen Film nie gesehen zu haben. Tobe Hoopers Texas Chainsaw Massacre, war eine meiner gruseligsten Jugend Filmerfahrungen. Auch Poltergeist hat bleibenden Eindruck auf mich gemacht. Ich würde also schon sagen ein kleiner Hooper Fan zu sein. Dann noch Robert Englund (Jack Brooks) in einer Rolle die einem noch lange im Gedächtnis bleiben wird, plus verrücktem Redneck mit Alligator. Was kann man da falsch machen? Warum habe ich diesen Film nie gesehen? Keine Ahnung und jetzt ist es ja auch egal, da ich es nachgeholt habe, erklären kann ich es mir trotzdem nicht.

Schon nach einigen Minuten wird klar warum der Film nicht so bekannt ist wie TCM. Die Atmosphäre ist zwar auch bedrückend, aber nicht annähernd so dicht wie in dem Vorhergegangenen Werk Hoopers. Insgesamt ist der Look auch ziemlich trashy und besonders der Alligator ist wohl eines der schlechtesten Animatronics überhaupt. Nach ein paar Drehtagen hat sich das Ding wohl völlig mit dem brackigen Wasser vollgesogen und konnte weder im Wasser hin und her bewegt werden, noch irgendwie bedrohlich wirken. Nicht mal der Kiefer lies sich mehr richtig öffnen und schließen. Selbst als man in den Zoo fuhr um dort Alligatoren zu Filmen, damit man wenigsten ein paar Bilder hat in dem sich das Reptil bewegt, konnten die Tiere nicht dazu motiviert werden irgendwas zu machen.

Alles wirkt also irgendwie sehr billig und improvisiert. Zudem wurde der ganze Streifen im Studio gedreht, was einerseits durch sehr gelungene Beleuchtung ein ganz eigenartiges Feeling erzeugt, andererseits aber sofort erkenntlich ist und den Film noch billiger wirken lässt. Insgesamt ist der Film aber so dreckig und sleazy, die meisten Figuren so absurd und schrecklich das man den Film einfach mögen muss. Allein Englunds und Neville Brands Leistungen sind den Erwerb der DVD wert. Erschreckender ist noch, dass man bei den Interviews und dem Kommentar immer wieder hört, dass Brand teilweise gar nicht wirklich spielt und am Set zu jeder Zeit eher unangenehm war. Es war wohl ein recht angespanntes und intensives Erlebnis für alle Beteiligten, was sich auf den Zuschauer schnell überträgt.

Gore technisch hat der Film nicht viel zu bieten, wenn dann aber recht deftig und ungehalten. Alles zusammen gibt einen zwar eher räudigen Film ab, trotzdem kann man sich dem unangenehmen, dreckigen Gefühl nicht entziehen, das der Filmversprüht. Ich fühlte mich echt gut unterhalten und empfehle Eaten Alive gerne jedem Fan alter Horrorfilme weiter, auch wenn außer mir ihn wohl schon jeder gesehen hat.

Bei dieser DVD hat man sich bei Epix mal echt ins Zeug gelegt um geiles Material zusammen zu bekommen. Die Bildqualität ist okay, aber es ist schon noch etwas körnig und einige Verschmutzungen und Kratzer sind auch noch zu sehen, aber ich muss sagen das dieser Film nicht besser aussehen sollte, da der Look ganz klar zur Atmosphäre gehört. Als erstes bekommt ihr einen sehr interessanten Audiokommentar mit eigentlich allen, die an dem Film mitgearbeitet haben, abgesehen von Tobe Hooper und Robert Englund.

Dazu kommen drei sehr ausführliche Featurettes mit Robert Englund, Tobe Hooper und beim dritten handelt es sich um eine Dokumentation über den Schlächter von Elmendorf, auf dessen Morden der Film basiert. Dabei kommt der Neffe von Joe Ball zu Wort und man bekommt sehr viele Infos zu dem was damals vorgefallen ist. Zudem gibt es noch ein Interview mit Marilyn Burns.

Danach kommt der Nerdkram. Zuerst kommen eine alternative Credits und Titelsequenz, es gibt eine Hinter den Kulissen Bildergalerie. Weiter geht es mit einem riesigen Haufen Trailern. Diese sind nach den verschiedenen Titeln des Films unterteilt. Für Starlight Slaughter gibt es den Kinotrailer und zweit TV-Spots. Für Death Trap gibt es den japanischen Trailer (Großartig!) und den Green und Red Band Trailer, zu Eaten Alive gibt es ebenfalls den Green und den Red Band und zwei Radio Spots. Zuletzt noch einen Trailer zu Horror Hotel. Außerdem sind noch einige Epix Trailer, unter anderem zu, American Nightmare, UFO und einigen anderen zu finden.

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