Dienstag, 16. Oktober 2012

War Fighter Box (1997-2006) [Schröder Media]

War Fighter Box (1997-2006) [Schröder Media]

Normalerweise nehme ich mir die Filme aus den Boxen ja immer einzeln vor. Bei Sichtung dieser vier russischen Kriegsfilmchen fiel mir aber auf, dass keiner der vier genug Substanz zu einem Review hergeben würde, das länger als nur ein bis zwei Sätze wäre. Für den hiesigen Markt haben diese Streifen alle den Titel War Fighter bekommen und wurden von 1-4 durchnummeriert. Durch etwas Forschung findet man unter Umständen fast alle Originaltitel dieser Filme. Aber scheinbar gibt es keine Infos zu diesen Streifen und nicht mal die Darsteller oder einen Eintrag bei IMDb findet man zu allen vieren. Richtig Mühe gegeben hat sich bei diesem Werken auch niemand. Also sollte es okay sein, alle vier Titel in einem Artikel zu verwursten. Also los!

War Fighter (2006)

Eine kleine Truppe von unerfahrenen russischen Soldaten soll einen strategisch wichtigen Hügel auf tschetschenischen Gelände erobern und halten. Dabei sind sie aber vollkommen in der Unterzahl und stehen von Anfang an auf verlorenen Posten. Ein Missstand, der durch Tapferkeit wieder ausgeglichen wird.

Alle Russen sind tapfere Soldaten. Alle Tschetschenen sind Terroristen, die extrem geil aufs Kopf abschneiden sind. Alle Afrikaner lassen sich gerne für Kriegsverbrechen rekrutieren und haben dabei auch kein schlechtes Gewissen. Alle Araber sind Terroristen. Alle Afghanen sind Terroristen. Soweit die Botschaft dieses Films. Die Dialoge sind meist dämlicher, als ich es mit diesem Text vermuten lasse, dafür ist die Action teilweise ganz passabel umgesetzt worden. Sehr störend ist auch der sehr fehlplazierte Humor, der oftmals allerdings unfreiwillig ist.

War Fighter 2 (2006)

Eine kleine Truppe russischer Fallschirmjäger soll einen strategisch wichtigen Hügel verteidigen. Dabei werden sie aber von 2000 islamistischen Terroristen belagert. Ihre Tapferkeit wird sie aber durch diese schwere Schlacht führen.

Alle Russen sind tapfere Soldaten. Alle Tschetschenen sind Terroristen, die extrem geil aufs Kopf abschneiden sind. Alle Afrikaner lassen sich gerne für Kriegsverbrechen rekrutieren und haben dabei auch kein schlechtes Gewissen. Alle Araber sind Terroristen. Alle Afghanen sind Terroristen. Es gibt nur eine Religion, die nicht direkt zur Hölle führt. Ein paar Araber haben doch menschliche Züge, diese vergessen sie aber schnellst möglich. Soweit die Botschaft dieses Films. Der selbe Film noch mal, nur dass hier die Tschetschenen sich hinter Araber anstellen müssen. Es wird kurz eingeworfen, dass es eine kleine Möglichkeit geben könnte, dass auch Menschen in Ordnung sein könnten, die keine Russen sind. Diese Idee wird aber sogleich verworfen. Die Action ist hier weniger inszeniert und wirkt dadurch realer, wodurch in seltenen Momenten fast so was wie Kritik am Krieg durchkommt. Diese Momente gehen aber in dem schrecklich tumben Drehbuch sofort unter. Zu alldem müsst ihr noch eine unfassbar schlecht gespielte Liebesstory überstehen. Alles nicht sonderlich toll.

War Fighter 3 (2003)

In der fast völlig zerstörten Stadt Grozny entbrennt ein harter Kampf um ein Krankenhaus.

Alle Russen sind tapfere Soldaten. Alle Tschetschenen sind Terroristen, die extrem geil aufs Kopf abschneiden sind. Alle Afrikaner lassen sich gerne für Kriegsverbrechen rekrutieren und haben dabei auch kein schlechtes Gewissen. Alle Araber sind Terroristen. Alle Afghanen sind Terroristen. Tschetschenische Frauen sind krasse Söldnerinnen, die unheimlich rassistisch sind. Soweit die Botschaft dieses Films. Von allen vier Filmen mit Abstand der dreckigste und unangenehmste. Vor allem wie wahllos mit Fremdenfeindlichkeit um sich geworfen wird, ist erschreckend. Und dabei beschränkt es sich nicht nur auf die Charaktere, sondern auch über die filmische Erzählweise hinaus handelt es sich hierbei um beschissene Propaganda, die höchst eklig ist.

War Fighter 4 (2002)

Ein britisches Schauspielerpärchen wird von tschetschenischen Rebellen entführt. Ihr erster Impuls ist natürlich, ihnen die Köpfe vom Körper zu trennen, wie es Tschetschenen eben so tun. Doch der Mann wird als Sklave eingesetzt, während die Dame als potentielles Vergewaltigungsopfer in einem dunklen Verlies gesperrt wird. Der Mann und einer der russischen Gefangenen kommen frei. Da der Brite seine Frau befreien möchte, heuert er den befreiten Russen an, um sie rauszuholen, da niemand Lust hat, das Lösegeld von 2 Millionen Dollar zu zahlen.

Alle Russen sind tapfere Soldaten. Alle Tschetschenen sind Terroristen, die extrem geil aufs Kopf abschneiden sind. Soweit die Botschaft des Films. Mit dem letzten Film bekommt die Box doch noch ein ganz wenig Klasse. War Fighter 4 zeigt nämlich auf, dass Krieg ziemlich uncool ist und dass Menschen nicht aus Spaß morden, sondern nur um zu überleben. Das hier gezeichnete Bild vom Krieg ist nicht ganz so eindimensional wie bei den anderen. Am meisten leidet der Streifen aber an der Synchro. Die ist zwar zu ertragen, nimmt aber jegliche Sprachbarrieren weg. Da die meiste Zeit aber ein Brite mit einem Russen alleine unterwegs ist, sind vor allem die Verständigungsprobleme zwischen den beiden einer der wichtigsten Punkte, der in dieser Version aber völlig verloren gegangen ist. Also insgesamt kein toller Film, aber auszuhalten.

2,5 von 10 Schoßschäfchen