Freitag, 14. Dezember 2012

Porco Rosso - Original Soundtrack (Wasabi Records)

Porco Rosso - Original Soundtrack (Wasabi Records)

In Hayao Miyazakis Anime Klassiker Porco Rosso betreten wir das Italien der Zwanziger Jahre. Luft und See werden von Piraten und Kopfgeldjägern beherrscht. Einer der besten dieser Flieger ist Porco Rosso, ein durch einen Fluch zum menschlichen Schwein gewordener Pilot mit einem Feuerroten Wasserflugzeug. Während er seine verschiedenen Aufträge erfüllt bekommt er ist nicht nur mit anderen Piraten zu tun, sondern muss sich auch noch mit den italienischen Faschisten anlegen. Wie jeder andere großartige Film, wäre auch “Kurenai no buta” nicht halb so gut ohne einen vernünftigen Soundtrack. Zum glück holte Miyazaki zum fünften mal den Komponisten Joe Hisaishi zurück ins Boot, der ihn schon seit “Nausicaä of the Valley of the Wind” begleitete.

Wie schon in “Kikis kleiner Lieferservice”, “Mein Nachbar Totoro” oder später auch bei “Prinzessin Mononoke” ist auch hier Joe Hisaishis Soundtrack sehr gut geworden. Ganze Siebzig Musiker beschäftigte der Komponist für diese Filmmusiken, wirklich toll geworden sind. Es gibt Märsche für die bösen, eher fröhliche und unbeschwerte Stücke für die Flüge und sehr sizilianisch anmutende Fragmente für Porcos Besuche an Land. Actionszenen werden fulminant und treibend unterlegt und in dramatischen Szenen wird es auch mal sehr leise und ruhig. Zu jeder Szene findet Hisaishi die richtigen Töne und von kleinen Arrangements mit Klavier und Streichern bis hin zum epischen Einsatz des gesamten Orchesters. Somit schafft er es den Film genauso sehr zu bereichern wie Miyazaki es mit seinen fantastischen Ideen tut.

Neben dem 22 Stücke umfassenden Score befinden sich auf der CD noch die beiden Creditsongs. Einmal wäre da der sentimental verträumte Song “Toki niwa Mukashi no Hanashi wo”. Komponiert von Yoko Kanno mit Lyrics und Gesang von Tokiko Kato. Viel interessanter ist aber der andere Song “Le Temps des Cerises”. Auch hier singt Tokiko Kato, der Song ist allerdings schon vor langer Zeit komponiert worden. 1866 schrieb Jean-Baptiste Clément den Text und die Musik wurde von Antoine Renard beigesteuert. Es wird vermutet das der Song für die Pariser Kommune geschrieben wurde, genauer gesagt für eine Krankenschwester die von der französischen Armee getötet wurde, die damals gemeinsam mit deutschen Soldaten die revolutionäre Kommune zerschlug. Ein toller Song, der auch in dieser Version, die meisten werden wohl höchstens die von Nana Mouskouri kenne, höchst emotional und auf eine sehr melancholische Weise schön ist.

Wie auch die anderen Ghibli Soundtracks bei Wasabi Records kommt auch dieser hier in einem sehr hübsch gestalteten Digipack in einem Pappüberstülper und einen 8-seitigen Booklet. Dieses enthält neben Artwork aus dem Film, einen kleinen Text von Joe Hisaishi über die Entstehung der OST’s und die Lyrics zu den beiden Songs.

8 von 10 Schweine die sich dem Faschismus niemals beugen werden