Montag, 14. Januar 2013

Hulk: Season One (Panini)

Hulk: Season One (Panini)

Mehrere Jahre arbeitet Dr. Bruce Banner nun schon an seiner neuartigen Gammabombe. Doch als eine Testexplosion initiiert wird, merkt Banner im aller letzten Moment, dass sich ein Waisenjunge aufs Gelände geschlichen hat. Gerade noch kann er ihn retten, doch er selbst wird von den Strahlen der Bombe erwischt. Alles wird bei dem Test zerstört, nur er selbst übersteht es ohne einen Kratzer. Etwas hat sich aber doch geändert. Immer wenn er wütend wird, mutiert er zum jadegrünen Goliath, von allen nur Hulk genannt. Schnell wird die terroristische Organisation “Them” auf ihn aufmerksam und auch mit seinem anderen Ich kommt Bruce Banner nicht gut zurecht.

Fred van Lente versucht sich also an einer Neuerfindung von Hulks Origin. Dabei bleibt er relativ nahe am Original, ändert nur Details, stopft Logiklücken und modernisiert nur dezent. Gut ist dabei, dass er glaubwürdig erklärt warum Hulk zuerst nur Nachts und später immer nur dann herauskommt, wenn Banner wütend wird. Hingegen etwas schade ist, dass Hulks graue Phase übergangen wird und nicht mal Erwähnung findet. Ebenfalls nicht beachtet wird, wie Banners Intelligenz leidet wenn er grün wird. Hulk bleibt ähnlich schlau, nur wenn die Wut die überhand gewinnt, bekommt er animalischere Züge. Völlig von Urinstinkten gesteuert wird er hier nie. Dadurch fallen eigentlich wichtige Charistika weg, die Stan Lee bei der Erschaffung des Hulks von Jekyll and Hyde, sowie Frankenstein entliehen hat. Insgesamt aber durchaus eine schlüssige Modernisierung dieser klassischen Comicgeschichte. Über Sinn und Unsinn solcher Hefte kann man sich natürlich weiterhin streiten. Denn selbst wenn ihr gerade erst mit dem Comic lesen anfangen wollt, werdet ihr die Hulk Origin vermutlich trotzdem schon kennen. Interessant sind allerdings Ricks marginalen Veränderungen und auch Them als eine Art Vorgänger für A.I.M. und Hydra.

Vom Writing also solide, aber nichts wirklich besonderes. So richtig gut wird die Graphic Novel (so nennen die hippen Kids ihre Hulk Heftchen nämlich heutzutage) erst durch Tom Fowlers Bildchen. Sein Stil ist hier sehr Cartoon typisch und könnte auch aus einer düsteren Serie aus den Neunzigern stammen. Vergleichbar vielleicht ein wenig mit der Batman Animated Serie. Auch wenn es mal etwas zu bunt und zu fantastisch wirkt, kann Fowler durch die nötige Menge an feinen Details eine Prise Realismus hinzufügen, durch die Artwork zu etwas Besonderen wird. Hat mir sehr gefallen.

Als Bonus folgen auf die Story noch ein paar Seiten in Tusche Stadium, auch hübsch anzusehen. Wenn ihr also einmal mehr Hulkys Entstehung mit ansehen wollt oder einfach mal einen leichten Start mit dem grünen Klotz haben wollt, bietet sich Season One an.

7 von 10 dicke Köppe