Dienstag, 22. Januar 2013

Jagdrevier der scharfen Gemsen (1975) [WVG Medien]

Jagdrevier der scharfen Gemsen (1975) [WVG Medien]

Mr. Schmidinger (Josef Moosholzer), ein Texaner mit bayrischen Wurzeln erbt von seinem verstorbenen Halbbruder ein Hotel in Heidelberg. So kommt es das er mit seinem gesamten Ersparnissen zurück in die Heimat seiner Eltern reist. Dort wird ihm sogleich das Gepäck samt seinem Geld entwendet und bei der Hetz nach dem Köfferchen landet er letztlich durch Zufall in seinem Hotel. Dieses möchte er als neuer Besitzer erstmal inkognito auf Herz und Nieren prüfen. Dabei stellt er aber schon relativ schell fest, dass es sich dabei um kein Hotel handelt in dem man eine ganze Nacht verbringt. Viel mehr mietet man sich dort für ein bis zwei Stündchen ein. Im Preis inbegriffen ist natürlich noch die Begleitung einer schönen Dame. Der unfreundliche Portier, ist also gar keiner, sondern nur eine unfreundliche Puffmutti. Kein Zustand für den prüden Amerikaner mit seiner bayrischen Seele. Sofort entlässt er die Mädchen und alle anderen Angestellten, was diese sich natürlich nicht einfach so gefallen lassen.

Da habe ich Hubert Frank (Das Mädchen mit dem sexten Sinn) gerade erst gelobt, schon wird man herb enttäuscht. Nicht nur dass hier viele Sznen aus Liebesmarkt und einigen anderen Filmen mit etwas neuer Synchro wiederverwurstet wurden, es kommt noch schlimmer. Die Story ist wirrer als jeder Brummer und die zweite Hälfte hat rein gar nichts mit dem irgendwie noch ganz amüsanten Plot zu tun. Wir landen nach gut der Hälfte der Spielzeit einmal mehr in den bayrischen Bergen. Das Almsetting ist nur noch wenig interessant und spätestens ab diesem Moment gibt es keinerlei Story mehr und es werden nur noch planlose Slapstick Einlagen aneinander gereiht. Sieht nicht toll aus und bringt auch niemanden mehr zum schmunzeln. Der Schluss ist wie so oft das blödeste, denn schon wieder hört alles einfach auf, als ob die Filmrolle gerissen wäre.

Dabei ist der Anfang ja gar nicht so schlecht. Sex wird in jeder Kombination in jeder Stellung und an jedem Ort praktiziert. Mittendrin der arme Joesf Mooshiolzer (Hausfrauen-Report 1: Unglaublich, aber wahr), der diesmal einiges ertragen muss. Die Damen gehen wirklich nicht nett mit ihm um. Auf der männlichen Seite unterstützt ihn noch Franz Muxeneder (Auf ins blaukarierte Himmelbett). Ihnen entgegengestellt werden dagegen einige hübsche Damen die sich wild austoben auch mal gerne auf kosten ihrer männlichen Begleitung. Da wären unter anderem Rosl Mayr (Krankenschwestern-Report), Judith Fritsch (Beim Jodeln juckt die Lederhose) und Alexandra Bogojevic (Der Ostfriesen-Report). Aber natürlich noch einige schön anzusehende und drollig spielende Frauen. Generell kann man sehr wohl sagen, das auch dieser Klamauksteifen gut besetzt ist. An den Darstellern liegt es also nicht das der Film überhaupt nichts taugt.

Nicht weiterzuempfehlen, selbst ganz große Fans des Genres werden keinen Spaß daran haben, schon allein deshalb nicht, weil sie die meisten Szenen schon aus anderen Filmen kennen werden.

Die DVD Veröffentlichung von “Mei Hos' ist in Heidelberg geblieben”, wie einer der vielen Alternativtitel lautet, ist Teil der Erotik Classics von WVG. Demnach kommt auch diese DVD in einer nostalgisch designten Box und einem kleinen Infofaltblatt. Die Tonqualität ist klar, das Bild auch, nur das hier einige kleine Kratzer und andere Verschmutzungen auszumachen sind. Leider sind nicht mal Trailer auf der Scheibe zu finden.

2,4 von 10 berittene Kühe