Montag, 11. Februar 2013

2012 Doomsday (2008)

2012 Doomsday (2008)

“Bang! Bang! Alle Tod! Ihr müsst alle sterben! Hahahahahaha!!!” Ach man muss Gott schon lieben. Erst erschafft er eine Welt, kreiert einen Menschen macht was mit ner Rippe dann passierte noch irgendwas und zwei Weltkriege später will der gute Gott uns alle vernichten. Wenn es einen Beweis dafür gibt das ADHS und Call of Duty keine gute Kombination sind, dann ist es unser Herrgott. Der wurde letztes Jahr nämlich derart aggressiv durch seine Killerspiel sucht das er den heftigsten Amoklauf der Geschichte geplant hatte: Das Armageddon! Niemand hat es geahnt. Niemand, außer den Maya. Die wussten was am 21. Dezember passieren würde. Was sie aber nicht ahnten, war dass man Gott noch mal besänftigen kann. Dafür müssen nur vier verschiedene Parteien, die allesamt ihren Glauben aus unterschiedlichen Gründen verloren haben zur selben Zeit, samt einer hochschwangeren Frau in einem Mayatempel in Mexiko zusammenkommen und dort ein goldenes Kreuz finden um dann auf einem Altar den wiedergeborenen Heiland auf die Welt bringen. Geht klar!

Irgendwann letztes Jahr drehte diese Perle der beschissenen Unterhaltung schon ihre Runden in der ickischen PlayStation. Eigentlich war ich mir sicher der Kollege hätte schon lange was zu dem Film geschrieben, da ich dafür aber im gesamten Internet keine Spuren gefunden habe (ich hab echt überall geguckt) hier mal meine Meinung zu diesem Zeug.

Bei diesem Weltuntergangsspektakel haben wir es mit einem der christlichen Asylum Ausbrüche zu tun, die beim Faith Films Unterlabel erschienen sind. Mittlerweile scheint die Glaubensabteilung der Anstalt leider völlig verstummt zu sein, aber schließlich ist auch erstmal ein großer Motor der organisierten Religionen verstummt. Grad steht kein Weltuntergang mehr an und somit glauben viele auch nicht mehr. Warum auch wenn man keine Angst vor Gottes Jähzorn haben muss. Vor ein paar Jahren sah es aber noch anders aus und man konnte mit der Angst vor dem Weltuntergang bei dummen Menschen viel Geld machen. Dies noch in Verbindung mit einer erzkonservativen, oftmals recht problematischen, christlichen Botschaft und die Kasse klingelt.

Schaut man Doomsday also mit einem Gehirn, das mit halbwegs progressiven Ideen gefüttert wurde, tut die Sichtung dieses Streifens schon extrem weh. Schafft man es aber etwas Abstand zu dem Ganzen zu gewinnen, kann man jede Menge Freude an diesem Schlonz haben. Am besten gefällt mir persönlich die Art wie Christen sich treiben lassen. Immer wenn jemand stirbt, sagt ein anderer Charakter: “Gott wollte es so.” Na dann ist ja alles in Ordnung. Oftmals kommt beim Film eine recht gruselige Todessehnsucht auf, die nicht nur befremdlich wirkt sondern auch verängstigend. Irgendwo trifft man dabei auch sicherlich die Essenz allen Glaubens, wodurch der Film zu einem Mahnmahl davor ist, sein Leben in die Hände eines Gottes zu legen.

Als normal denkender Mensch schüttelt man also von der ersten Sekunde an den Kopf. Es wird aber immer schlimmer. Der Moment in dem man realisiert, dass eine der Damen den wiederkehrenden Jesus in sich trägt, kann nur damit gewürdigt werden dass man den Kopf gegen die Wand schlägt. Tote Fische auf dem Fluss und die Entrückung dürfen auch nicht fehlen. Überhaupt darf die Entrückung nie fehlen wenn man solch einen Blödsinn verzapft. Die CGI sind so schlimm wie man es von einem Global Asylum Film erwarten kann und die Schauspieler sind natürlich herrlich komisch, aber extrem schlecht. Mark Hengst (Mega Shark vs Giant Octopus) ist da gesondert zu nennen und zwar einfach nur weil er einen lustigen Namen hat. Hihi, Mark. Cliff De Young ist auch cool, der trägt auf seinem IMDb Profilbild nämlich eine coole Rockerjacke. Vielleicht ist er ja ein christlicher Biker? Man weiß es nicht, aber träumen wird man wohl noch dürfen. Nee aber im Ernst er war der Sänger der 1966 gegründeten Psychedelic Rockband Clear Light, die eigentlich recht geil ist.

Ganz harte Trashrecken dürfen sich an Doomsday versuchen. Wenn ihr sehen wollt wie eine Agnostikerin von ihrer gläubigen Mutter zum Glauben überredet wird obwohl sie alle Argumente auf ihrer Seite hat, nur weil die Mutter so gerne für Gott sterben will, dann müsst ihr euch diesen Film mal geben. Für Schäden übernehme ich allerdings keine Haftung. Es tut weh, erweitert den Horizont aber ungemein. Gott möchte das ihr diesen Film seht und Gott möchte auch, dass ihr nach Mexiko geht und dort eine Maya Ruine mit christlichen Symbolen entweiht und eine Kultur beleidigt die älter als unsere ist.

10 von 1 Entitäten die den Schuss nicht gehört haben