Sonntag, 10. Februar 2013

Reptilicus (1961)

Reptilicus (1961)

Eine Gruppe dänischer Forscher ist in Lappland heftigst am bohren. Statt auf Öl oder sonst irgendwas cooles zu stoßen, sickert ihnen auf einmal Blut entgegen. Scheinbar ist tief in der Erde ein Wesen der Urzeit eingefroren, das sie nun fies angepiekst haben. Zu Forschungszwecken buddeln sie den Schwanz aus und bringen ihn zu sich nach Hause in das Akvarium von Kopenhagen. Der zuständige Prof. schläft beim forschen ein und bekommt nicht mit das ihm das Schwänzchen auftaut. Wie die meisten großen Entdeckungen, hilft auch hier der Zufall weiter. Denn aufgetaut beginnt der Echsenschweif sich wieder zu heilen und auf einmal regeneriert sich auch der Rest der Bestie. Eigentlich ein bahnbrechender Fund und eine wahre Sensation. Andererseits ist es total uncool das eine über 100 Meter große Kreatur Kopenhagen zerstört.

In den Sechzigern war die Kaiju-Mania dank Tohos Godzilla so groß, dass dieser Trend sogar bei den Saga Studios in Kopenhagen angekommen ist. So entstand mit Reptilicus Dänemarks Riesenmonsterfilm. Der Anfang zieht sich ein wenig aber dafür wird die Entstehungsgeschichte des Monsters ausführlich und in bester Fünfzigerjahre Science-Fiction Manier erzählt. Die Charaktere sind dabei allerdings schon mal sehr unterhaltsam oder auch sehr gewöhnungsbedürftig. Je nachdem wie man es sehen will. Vor allen anderen wären da Lise, die mannstolle Tochter von Professor Martens und der Hausmeister, der sein humoristisches Talent von einer billigen Abbott and Costello Kopie geerbt hat. Alle anderen forschern ein wenig rum, die sexy Wissenschaftlerin aus Amerika wird in Kopenhagen ausgeführt und dann bricht auch schon Reptilicus aus und macht mächtig Ärger.

Die Modellversion von Kopenhagen sieht schick aus und Repti macht sie ganz schick kaputt. Das Monstrum selbst sieht auch cool aus und sieht auch ziemlich bedrohlich aus. Im Kampf gegen ihn muss die dänische Armee alle Reserven mobilisieren. Dabei wird einiges an echtem Militärzeug angekarrt und imposant abgefeuert. Insgesamt also ein manchmal etwas unbeholfener Kaiju aus Europa. Neben der dänischen original Version gibt es wie auch bei Godzilla eine amerikanisierte Version. In dieser ist unter anderem ein Lied herausgeschnitten worden, einige Namen wurden geändert und auch am Monster wurde etwas rumgefuscht. Reptilicus kann in der US-Version nämlich auch Säure spucken, dafür hat man die Szene rausgeschnitten in der er fliegt. Außerdem wurden ein paar seiner Attacken in Slow-Motion abgespielt, damit er etwas behäbiger wie Godzilla aussieht. Monsterfans sollten Reptilicus unbedingt mal sichten und wer dänisch kann, darf auch ruhig die original Version sehen.

6,8 von 10 brennende Flugschlangen