Freitag, 15. März 2013

Die rote Dame (1972)

Die rote Dame (1972)

Die beiden kleinen Schwestern Evelyn und Kitty sind sehr von einem Bild in der Sammlung ihres Vaters fasziniert. Es zeigt die sogenannte rote und die schwarze Königin, zusammen mit einem blutiger Dolch. Der Legende nach beschreibt dieses Bild den Fluch, der seit Jahrhunderten auf der Familie Wildenbrück liegt. Alle 100 Jahre soll die eine, die andere Schwester töten, nur damit diese alsbald von den Toten auferstehen kann um sieben mal zu töten, wobei ihre Mörderin das letzte Opfer sein soll. Da der letzte ähnliche Fall innerhalb der Familie aber schon länger her ist denken sich die beiden Mädchen nicht zu viel dabei. Einige Jahre später stirbt ihr Vater und die Familie trabt an um das Erbe einzuheimsen. Nur Evelyn ist nicht dabei, da sie angeblich nach Amerika ausgewandert ist. In Wirklichkeit allerdings hat ihre Schwester Kitty (Barbara Bouchet) sie aber nach einem Streit getötet und in den Katakomben unter dem Familienanwesen begraben. Jetzt wo das Erbe verteilt werden soll, werden Familienmitglieder von einer unbekannten Frau in einem roten Regenmantel getötet. Ist die rote Königin wirklich wieder da? Oder versucht nur jemand den Fluch als Ablenkung zu nutzen um den eigenen Erbanteil zu erhöhen?

Nach "The Night Evelyn Came Out of the Grave" versuchte Emilio Miraglia erneut dem Großmeister Dario Argento (Die neunschwänzige Katze) nachzueifern und hat dabei einen weiteren ziemlich guten Giallo geschaffen. Die Eröffnungssequenz, mit den beiden Schwestern zu Kindertagen stellt auf wunderschön gefilmte Art die Familie und den Fluch vor. Durch den exzellenten Soundtrack kommt eine sehr dichte Stimmung auf, die heiß macht, auf was noch kommen soll.

In der damaligen Gegenwart angekommen jedoch beginnt der Film ein wenig zu schwächen. Optisch hat der Film weiterhin einiges zu bieten, ähnlich wie Argento kann auch Miraglia seine Drehorte gekonnt zur Geltung bringen, die Farben sind sehr knallig, Kostüme und Frisuren richtig fesch und ein paar nette Details gibt es in jeder Szene zu entdecken. Auch gerade die Weiblichen Darstellerinnen sind gut dabei. Barbara Bouchet (Casino Royale) und Sybil Danning (Die liebestollen Apothekertöchter) zum Beispiel sind ganz gut bei der Sache. Problematisch ist aber das der Start so viel versprechend aussieht, danach aber zumindest von den Charakteren nicht mehr so viel kommt. Wir erfahren über die meisten Opfer einfach zu wenig, als dass wir wirklich an ihnen interessiert sind. Und am Ende macht die Auflösung wie immer beim Genre nur wenig Sinn und ist eigentlich so nicht vorher zu erraten. Die Kills sind aber ebenso gut wie der Rest inszeniert und falls ihr euch mit den Charakteren etwas besser anfreunden könnt als ich, sollte euch dieser Giallo viel Freude bereiten können. Ist jedenfalls einer der besseren.

6,7 von 10 Ratten die das Rohr verstopfen