Dienstag, 4. Juni 2013

Der Ursprung (Reprodukt)

Der Ursprung (Reprodukt)

Julius Corentin Acquefacques ist Angestellter im Ministerium für Humor. Er selbst lacht im Gegensatz zu seinen von Humor besessenen Mitmenschen nie und hat sich deshalb schon öfter unbeliebt gemacht. Sein Leben soll sich aber vollkommen auf den Kopfstellen als ihm ein Comic in die Hände gelangt. Als er bemerkt das er der Protagonist des Albums ist und der Comic all sein tun voraussagt ist es schon zu spät etwas an seinem besiegelten Schicksal zu ändern.

Man kann sich auf Marc-Antoine Mathieu wohl sehr gut verlassen. “Gott höchstselbst”, genauso wie “3 Sekunden” sind beides Comics die auch lange nach dem Lesen noch im Kopf bleiben. Bei “Der Ursprung”, dem ersten Comic um den Gefangenen der Träume Julius Corentin Acquefacques, erzählt er abermals eine spannende und einmalige Geschichte und beweist sich erneut als Architekt einer fremden und clever gestalteten Welt. Die Handlung ist zugleich simpel wie auch total verschachtelt. Immer wieder greift der Comic des Comics auf die Handlung vor, baut zugleich auf den Vorhersagen des Comics auf. Später gibt es noch eine weitere Spielerei, die mit der Erzählform eines Comics wunderbar spielt und mich extrem überraschen konnte. Darauf möchte ich aber nicht weiter eingehen, damit ihr es selbst erleben könnt. Lohnt sich wirklich sehr.

Auch Abseits des Gimmicks ist das Artwork große Klasse. Die schwarzweißen Panel haben alle ihren bewusst gewählten Platz bekommen. Keine der Seiten ist irgendwie nur einfach so zusammengebastelt worden, sondern alles ist sehr bewusst so arrangiert und macht im gesamten Sinn. Die Zeichnungen sind einfach aber trotzdem voller Details. Wer also sehen möchte wie man das Comicmedium aufbrechen und um neue Facetten erweitern kann, sollte sich unbedingt mit den Werken von Marc-Antoine Mathieu beschäftigen.

Das lange ausverkaufte Album wurde von Reprodukt wiederveröffenlticht und zwar als schlichtes Paperback Album.

8,9 von 10 schwarze Löcher