Donnerstag, 3. Oktober 2013

Masters of the Universe - 4 - Der unbezwingbare Drache (Europa)

Masters of the Universe - 4 - Der unbezwingbare Drache (Europa)

Es ist ein friedlicher Tag auf Castle Grayskull. Während sich der im Gras liegende und Blumen betrachtende Prinz Adam eine Standpauke von Teela anhören muss, dass er zu weich sei und doch mehr so sein sollte wie He-Man, wird der ebenfalls anwesende Trollaner Orko von einem metallenen Adler in die Lüfte entführt. Da Orko sich aber teleportieren kann, gelingt ihm ohne Probleme die Flucht.  Allerdings hat er in der kurzen Zeit die er in der Luft verbracht hat einen Drachen auf Castle Grayskull zukommen sehen. Ganz klar, dass das eine Aufgabe für He-Man und Battle Cat ist.Der Drache lässt sich relativ leicht in die Flucht schlagen und es wird die Vermutung angestellt, dass er sich aus dem Evergreen Forest nur in die Nähe des Schlosses verirrt hatte. Was keiner zu diesem Zeitpunkt ahnt ist, dass ein viel größerer Drache auf dem Weg ist, Castle Grayskull in Schutt und Asche zu legen. Auch ist zu diesem Zeitpunkt nicht klar, warum plötzlich die kleine Trollanerin Arkia, die Orko ganz schön den Kopf verdreht, in der Burg aufgetaucht ist.
Der große Drache erweist sich als unbesiegbar, Teela und Orko sind plötzlich verschwunden und zu allem Übel scheint die einzige Lösung des Problems ausgerechnet bei Mer-Man zu liegen.

Puh. Ziemlich viel Stoff auf einmal. Aber keine Bange denn meiner Meinung nach wirkt das Hörspiel nicht zu überladen. Irgendwie fügt sich alles gut zusammen. Doch der Reihe nach.
Zunächst das Offensichtliche. Wieder ist als Schauplatz Castle Grayskull gewählt und wieder ist Grayskull in dieser Folge der Sitz des Königs und ersetzt erneut Eternis, das zu diesem Zeitpunkt in der Von H.G. Francis erdachten Storyline scheinbar noch gar nicht existiert. Wie bereits in früheren Reviews erwähnt hatte der gute Mann zu Beginn der Serie noch herzlich wenig Infomaterial mit dem er arbeiten konnte. Ist daher also zu verzeihen.
Und es gibt auch wieder einige Ungereimtheiten. So Wird Teela wieder mehrfach als Herrin von Eternia bezeichnet, während doch König Randor zumindest als Randfigur auftaucht. Auch ist das Verhältnis von Teela zu Randor nicht ganz klar. Zwar wissen wir alle, dass Man-At-Arms ihr Vater ist, am Ende der Folge sagt sie aber zu eben diesem : „Ich muss nach meinem Vater dem König sehen“. Was bedeuten würde, dass Randor ihr Vater und Adam somit ihr Bruder wäre, was das ganze „Herrin von Eternia“ erklären würde. Allerdings gehe ich stark davon aus, dass da einfach nur geschlampt wurde. Kann passieren, aber es verwirrt doch etwas, wenn man die vorangegangenen Folgen hört, in denen ganz klar Man-At-Arms als Teelas Vater charakterisiert wird.

Wie dem auch sei, weiter im Text. Auch in dieser Folge bekommen wir einen neuen Charakter vorgestellt, der bzw. die offensichtlich Böses im Schilde führt. Arkia zaubert Orko in eine Mauer und verwandelt Teela in einen Vogel und scheint sowohl mit dem Drachen als auch mit Skeletor unter einer Decke zu stecken. Das ist nun das zweite Mal in Folge, dass sich jemand in Castle Grayskull eingeschlichen hat, um die Angriffe auf die Burg von innen zu lenken. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass Arkia keinesfalls aus freien Stücken handelt sondern von Skeletor dazu gezwungen wurde. Auch wenn das schon ne andere Motivation ist, als Trojan bzw. Trap Jaw in "Sturm auf Castle Grayskull", so ist es doch in seiner Ausganglage ähnlich. Jemand kommt nach Castle Grayskull, gibt vor jemand zu sein, der er nicht ist und steuert von innen Angriffe auf die Burg, bzw verschlechtert die Situation der Verteidiger der Burg. Eine Vorgehensweise, die uns im Verlaufe der Reihe noch öfter begegnen wird. Was aber schade ist, da wir gerade erst in der vierten Folge sind und sich jetzt bereits Handlungsmuster zumindest  teilweise wiederholen.
Und auch in dieser Folge gibt es wieder einen Moment, der mir immer noch n bisschen unangenehm ist, nämlich wenn die Helden eine ganze Rinderherde opfern um den Drachen abzulenken. Sicher nicht ganz so schlimm wie die Szene in "Das Todestor", in der He-Man den Sandwolf erschlägt, aber wieder bleibt n komischer Beigeschmack. Kann man so sehen, muss man aber auch nicht. Ich jedenfalls fands schon als Kind ganz schön heftig und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Nichtdestotrotz  handelt es sich bei "Der unbezwingbare Drache" um eine ziemlich spannende Folge. Der aussichtlose Kampf gegen den Drachen und die denkbar schlechte Lage der Kämpfer von Eternia nehmen einen doch ganz schön mit und man bangt mit. Vor allem aber der Auftritt von Mer-Man ist dann ganz großes Kino für die Ohren.
Das liegt vor allem an Gottfried Kramer, der einen mit seiner Stimme einfach in den Bann zieht und so unfassbar böse wirkt, wenn er den Möwen den Befehl gibt Man-At-Arms zu "zerhacken". (Kinderhörspiel, yaaayy!) Auch die anderen Sprechen liefern gewohnt solide Leistungen ab. Schade nur das Skeletor nicht ein einziges Mal auftaucht. Da wir aber noch so viele Folgen vor uns haben und Gottfried Kramer einen so hervorragenden Bösewicht spielt, ist das alles nur halb so schlimm.
Das einzige was mich wirklich stört ist das Gekicher von Renate Pichler, die ich eigentlich sehr schätze, als Arkia. Das liegt natürlich ein Stück weit an der Rolle nervt aber trotzdem ungemein. Wobei sie ziemlich furchteinflößend wirken könnte in der Szene, da sie in einem Monolog ihre Pläne verrät. Wenn da vorher nicht dieses Rumgealbere gewesen wäre, was mich jedes Mal wieder zur Weißglut treibt.

Das Ende der Folge kommt dann leider etwas zu plötzlich und es wird auch nicht so richtig alles geklärt, was sehr schade ist, da ansonsten der Spannungsaufbau recht gelungen ist.

Die Covergestaltung finde ich recht simpel, aber gelungen. Klar hätte man ein großes episches Bild mit Drachen, etc. machen können, ich denke aber dass auf Kassettengröße dabei einiges verloren geht. So bekommen wir eine Szene in der He-Man Mer-Man gegenübertritt. Wie gesagt simpel, aber ich fand schon damals immer das Mer-Man auf diesem Bild etwas beunruhigendes an sich hat (trotz der Glubschaugen), was in den Cartoons nie der Fall war. Auch erkennt man, dass das bekannte MotU Logo nun in kraftigeren, dunkleren Farben abgebildet ist, wodurch es sich besser abhebt. Diese Farbgebung bleibt auch bis zum Ende der Serie erhalten.

Die ersten Folgen der Masters of the Universe Reihe sind zwar hier und da noch etwas chaotisch und weisen immer wieder kleinere Ungereimtheiten auf, besitzen meiner Meinung nach aber dadurch einen ganz speziellen Charme. Man hat immer das Gefühl, das Europa dort etwas ganz neues probiert und versucht der Franchise ihren eigenen Stempel aufzudrücken.  Das finde ich nach wie vor äußerst spannend und mich begeistern diese Hörspiele immer wieder. Was aber nicht heißen soll, dass nicht auch in späteren Folgen einige ganz besonders gute Folgen dabei sind. Folgen die die bisherigen noch in den Schatten stellen. Sie sind ein guter Einstieg und bereiten gut auf die Kracher vor, die da auch noch kommen. Denn die nächste Folge die es zu besprechen gilt ist „Höhle des Schreckens“  und das ist meiner Meinung nach der Moment in dem die Reihe anfängt über ein bloßes „gut“ hinauszugehen und beginnt richtig geil zu werden. Bleibt also dran, ich verspreche, dass ich mich nicht wieder zeitweise vom Blog verabschieden werde und es wieder ewig dauert bis das nächste MotU Review kommt . ;)

7,4 von 10 Flutwellen

Ein weiteres Review zu der Folge findet ihr bei Crayton.