Dienstag, 19. November 2013

Die 10 siegreichen der Shaolin (1977) [Paragon Movies]

Die 10 siegreichen der Shaolin (1977) [Paragon Movies]

Der letzte Kaiser der Ming lebt seit einigen Jahren, von den Mönchen geschützt, in einem Shaolin Kloster. Seine Dynastie hat den Kampf gegen die Mandschu verloren und liegt am Boden. Da erreicht ihn die Nachricht, dass er noch genug Gefolgsleute hat, die bereit sind die Herrschaft der Mandschu mit einer Konterrevolution zu stürzen. Nach einigen Überlegungen macht er sich auf den Weg sich mit eben diesen Gefolgsleuten zu treffen. Beschützt wird er dabei von 10 Shaolin Absolventen. Einer (Wang Tao) begleitet ihn dabei auf Schritt und Tritt, während die anderen in verschiedenen Kostümierungen an verschiedenen Punkten den Weges dazustoßen, wenn es brenzlig wird.
Und das wird’s ziemlich oft, denn Bösewicht Kun und seine Schergen lassen nichts unversucht, des ehemaligen Regenten habhaft zu werden.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Der vierte Film der „Shaolin – Die unbesiegbaren Kämpfer“ Box kann das Niveau der ersten Filme nicht halten. Nachdem „Belagerung der Shaolin“ schon einen leichten Abwärtstrend erkennen ließ, aber nichtsdestotrotz zu unterhalten wusste, erweist sich „Die 10 siegreichen der Shaolin“ als ziemlich harte Nuss.

Der Film ist nämlich zunächst sehr wirr und nimmt sich keine Zeit die Charaktere wirklich einzuführen oder ihnen auch nur ein kleines bisschen Tiefe zu verleihen. Und so wirklich ändert sich das auch nicht über die gesamte Spieldauer. Der einzige der zumindest etwas an Tiefe und Background bekommt ist ausgerechnet Bösewicht Kun.
Ich weiß nicht, ob es wirklich die Intention von Regisseur Chung Ting war, aber durch eine kleine Rückblende (die zugegebenermaßen n bisschen kitschig rüberkommt) verändern sich ca. 20 Minuten vor Schluss die Sympathien zugunsten Kuns. Da der aber bis zum Filmende der Schurke bleibt, war das wohl doch eher unbeabsichtigt.
Überhaupt ist dieser Film mal wieder einer der Sorte, in der es eigentlich vollkommen egal ist, ob die „guten“ Charaktere ihr Etappenziel erreichen. Die Geschichtsbücher sagen ja sehr genau, wie das mit den Ming und den Mandschu ausging. Und ganz ehrlich: Ich find diese historisch/politisch aufgeladenen Kung Fu Filme oft n bisschen anstrengend. Ich hab so gut wie keine Ahnung von chinesischer Geschichte und den politischen Hintergründen und bisher hab ich noch keinen (Martial Arts) Film gesehen, der daran etwas geändert hätte. Vielleicht bin ich auch nur ein Banause, aber Angesichts der (gefühlt) 1000 verschiedenen Filme mit ähnlichem Kontext ist mein Interesse auch nicht größer geworden.

Gut, nun kann man natürlich auch mit so einem Film Spaß haben, wenn man eben keine weitreichenden Kenntnisse in chinesischer Geschichte und Politik hat. Gerade wenn die Geschichte eigentlich auch eh nur den Vorwand für feiste Kloppereien darstellt.
Für „Die 10 siegreichen der Shaolin“ gilt das aber leider nur bedingt. Es vergehen zwar nur wenige Augenblicke ohne dass jemandem dem Ming ans Leder will und so gibt es einen Schlagabtausch nach dem Anderen, aber die Inszenierung lässt oft einiges zu wünschen üben. Die Kämpfe wirken oft viel zu statisch und lassen den Zuschauer selten das Gefühl von Geschwindigkeit oder Wucht verspüren.

Darstellerisch geht’s auch eher mit angezogener Handbremse zu. Wie bereits weiter oben erwähnt haben die Schauspieler aber auch herzlich wenig mit dem sie arbeiten könnten. Dazu kommt, dass einfach zu viele Charaktere den Film bevölkern, die meist nach nem kurzen Kampf auch wieder von der Bildfläche verschwinden. Lediglich Chang Yi als Kun macht ne gute Figur. Die anderen Schauspieler bleiben aufgrund ihrer blasen Charaktere allerdings kaum einem Zuschauer im Gedächtnis.

Finden kann man den Filmen wie gesagt in der Box „Shaolin – Die unbesiegbaren Kämpfer“ neben folgenden Filmen: „Die 8 Meisterder Shaolin“, „Belagerung der Shaolin“, „Der letzte Kampf des Shaolin“, „Flammende Tempel der Shaolin“ und „Das Vermächtnisder Shaolin

4,5 von 10 Ausritten am Strand