Dienstag, 12. November 2013

Die drei Ausrufezeichen - Engel in Gefahr (Europa)

Die drei Ausrufezeichen - Engel in Gefahr (Europa)

Auch bei den drei Jungdetektivinnen steht das Weihnachtsfest vor der Tür. Um ein wenig Geld für Weihnachtsgeschenke aufzutreiben jobbt Franzi (Sonja Stein) seit kurzem auf einer Eisbahn. Dort ist sie in einem Eisbärenkostüm dafür zuständig die Schlittschuh Kinder zu betreuen. Schon zu Beginn ihrer Arbeit stolpert sie in der Umkleide über einen Mann im Weihnachtsmannkostüm, der eine Waffe bei sich trägt. Sofort wollen die drei Ausrufezeichen die Polizei und Kommissar Peters (Clemens Gerhard) alarmieren. Doch als sie die Eislaufbahn verlassen, scheint der Täter schneller gewesen zu sein. Denn schon steht die Polizei vor einem nahegelegenen Supermarkt, der gerade von einem Weihnachtsmann überfallen wurde. Ob es sich wohl um den selben Weihnachtsmann handelt? Die Ermittlungen gestalten sich Aufgrund mangelnder Hinweise sehr schwer und dann ist es bei Franzi Zuhause auch noch total stressig. Ihre Schwester hat zur Vorweihnachtszeit nämlich eine kleine Bäckerei aus der Familienküche gemacht und neben den vielen Backaufträgen bringt auch noch Liebeskummer mehr Stress in die Angelegenheit.

Passend zum Weihnachtsgeschäft wirft Europa einen speziellen Adventskalender Fall der drei !!! auf den Markt. Dabei werden diesmal ganze zwei CD’s gefüllt. Wie es sich für einen Adventskalender gehört, ist der Fall in 24 circa fünfminütige Kapitel unterteilt. Der Fall ist okay, dann wiederum auch nichts besonderes. Wer öfter mal einem Fall der Ausrufezeichen lauscht, wird den Ablauf aber kennen und nicht sonderlich überrascht werden. Insgesamt ist “Engel in Gefahr” doch eher ein auf knapp zwei Stunden aufgeblasener Standardfall.

Eine Besonderheit ist natürlich das Episodenhafte, wegen dem die meisten Tracks mit einem mini Cliffhanger beendet werden. Vieles wird dadurch aber erheblich und vor allem unnütz in die Länge gezogen. So manches Kapitel könnte eigentlich gestrichen oder mit einem anderen zusammengefasst werden. Jedenfalls ist fast jede Szene länger als sie eigentlich sein müsste und die Nebenhandlung bremst die Ermittlungen zudem auch noch weiter aus. Eine eigentlich sehr begrüßenswerte Idee, war die keine Jungs Regel. Gerade in den letzten Folgen wurde das ganze Liebeskummer Drama und die ständigen Flirtereien sehr anstrengend und dominierte immer wieder die Fälle, was zu immer unangenehmeren stereotypen Geschlechterbildern führte. Vielleicht war auch das der Grund, warum die drei die keine Jungs Regel aufgestellt haben. Jetzt muss jede Strafgeld in die Ermittlungskasse stecken wenn sie flirtet oder von Jungs schwärmt Das Verbot von Beidem führt aber natürlich dazu, dass es am Rande konstant um Jungs geht und darauf auch gerne mal rumgehackt wird.

Weitere inhaltliche Schwächen ist eine schon nach den ersten 10 Minuten sehr offensichtliche Lösung des Falls und ein paar sehr extreme Zufälle. Des weiteren fallen noch ein paar Dialoge durch ein paar eher unglaubwürdige Momente auf, die auch nicht durch das Talent der drei Hauptsprecherinnen gerettet werden können. Teilweise hört man den Gesprächen aber auch recht deutlich an, dass sie in mehreren Takes entstanden sind, da der Redefluss nicht immer richtig aufrecht gehalten wird. Alles nur kleine Details in ihrer Summe aber doch ein wenig störend. Den Sprechern selbst kann man daraus aber wohl nicht wirklich einen Vorwurf machen.

Bei den meisten Hintergrundgeräuschen gibt es nichts zu meckern, nur ein paar sind mal wieder etwas zu aufdringlich und lenken zu sehr vom eigentlichen Geschehen ab. Musikalisch wurden ein paar sehr passende Stücke rausgesucht, aber auch hier gibt es genauso auch Musikfragmente die eher stören und innerhalb der Serie schon viel zu oft in Benutzung waren.

Für die ganz großen Fans unter den Ausrufezeichen Hörern und Hörerrinnen vielleicht eine ganz nette Adventsidee, falls die kleinen aber nur manchmal eine Folge hören leistet eine normale Folge wohl in den meisten Fällen einen besseren Dienst.

5,8 von 10 Kettchen im Bart