Mittwoch, 22. Januar 2014

Der Wüstenplanet (1984) [Maritim Pictures]

Der Wüstenplanet (1984) [Maritim Pictures]

Auf dem Wüstenplaneten Arrakis gibt es nicht viel. Nur Wüste. Eigentlich ein verdammt öder Planet, wenn da nicht auch was richtig geiles zu finden wäre: Würmerkot! Würmerkot klingt zuerst ziemlich unspektakulär und dann eher eklig. Ist aber echt voll geil. Man kann sich das Wurmzeug etwas verdünnen und dann reinballern. Superdrogenzeug. Die Ernte ist allerdings ziemlich gefährlich, was an den Shai Hulud lernt. Die fiesen Würmer wollen ihren Kot nämlich gerne behalten und schnabulieren gerne mal ein Ernte Fahrzeug. Weils aber verdammt viel Geld einbringt, will das Imperium ordentlich abernten. Sie sind da aber nicht die einzigen und schon bald entbrennt ein fieser Kampf zwischen den Königshäusern Atreides und Harkonnen. Aber auch die eingeborenen Fremen wollen sich ihren Heimatplaneten nicht von irgendwelchen Kolonialmächten kaputt machen.

Selbst in der kondensierten Filmversion ist die Handlung von Dune noch ein richtig dicker Brocken. Die Welt aus der Feder von Frank Herbert ist unheimlich komplex und allein mit den Namen der Familienmitgliedern, Titeln, speziellen Begriffen und so weiter kann man ein umfangreiches Lexikon füllen. Zum Glück soll ich hier nicht die Romanwelt analysieren, sondern nur meine beschränkte Meinung zum David Lynch Film los werden. Bekomme ich grad noch hin.

Erst einmal ist es noch ganz spannend, dass Lynch nicht von Anfang an für die Romanadaption vorgesehen war, sondern zuerst noch Alejandro Jodorowsky (El Topo). Zu dem Thema gibt es mittlerweile sogar eine Doku. Dem Thema werden wir uns also irgendwann noch mal genauer widmen.

Lynch hatte also eine sehr schwere Aufgabe vor sich, die er eigentlich nicht gerecht werden konnte. Heute könnte man vielleicht eine Neuverfilmung in einer Herr der Ringe Größe wagen, an sich scheint Dune aber recht unverfilmbar zu sein. So ist auch Lynchs Verfilmung dem Source Material nicht unbedingt gerecht geworden. Aber er hat es wenigstens versucht. Wenn ich Dune heute sehe, sehe ich vieles was nicht richtig funktioniert, trashig ist und selbst in der nur 2-stündigen Version recht lahm ist. Als Kind habe ich den Wüstenplaneten allerdings geliebt. Vor allem weil ich mich beim schauen damals erwachsener fühlte, als bei zum Beispiel Star Wars.

Teilweise wird’s aber einfach öde. Dann wiederum versucht man immerzu viel zu viel Backstory und Infos reinzuquetschen. Für eine wirklich gute Adaption müsste der Film noch ein paar Stunden länger sein, für alle die die Bücher nicht kennen, ist es einige male unmöglich der Handlung zu folgen. Es gibt also erhebliche Probleme, was nichts daran ändert, wie wichtig Dune gerade als Film für mich ist.

Darstellerisch find ich das meiste fluffig. Die Kostüme sind dufte und Sting füllt seines ziemlich gut aus. Kenneth McMillan (KatzenAuge) ist als Vladimir Harkonnen gleichermaßen verdammt großartig, wie auch fantastisch campy. Jürgen Prochnow (Beverly Hills Cop II), Max von Sydow (Conan, der Barbar), Patrick Stewart (Charles Dickens – Eine Weihnachtsgeschichte) - Die Besetzung ist durchweg hochwertig und amüsant mit an zusehen. Kyle MacLachlan ist für mich einer der schwächsten Punkte, was aber auch daran liegen kann, dass ich meine Probleme damit habe, wie man Paul adaptiert hat. Die ganze Erlöser Nummer vereinfacht die Romanfigur leider viel zu sehr.

Bei einem Punkt gibt es aber keine Diskussion. Die Effekte. Man hatte schließlich 40 Millionen Dollar zur Verfügung und hat diese auch gut eingesetzt. Alles um die Harkonnen sieht großartig fies aus. Genauso sind die Shai Hulud Miniaturen geil geworden und auch alles Sets lassen keine Wünsche offen. Geil!

Dune ist schwierig und wird zurecht von vielen nicht gemocht. Für mich ist es aber immer noch ein toller Film, der nicht viel schlechter für mich geworden ist. Auch nicht ohne meine kindliche Begeisterung. Sollte man zumindest einmal gesehen haben.


Auch in der Sci-Fi Kultbox mit "2033 - Das Ende ist nah" und "Future X-Cops" auf Blu-ray zu bekommen.


7 von 10 Stachel