Mittwoch, 15. Januar 2014

King of Thorn (2009)

King of Thorn (2009)

Auf der Erde ist eine gefährliche Krankheit namens Medusa ausgebrochen. Wer infiziert ist versteinert immer mehr und stirbt kurze Zeit darauf. 160 Infizierte werden in einen Kälteschlaf versetzt um sie nach erfolgreicher Forschung mit dem passenden Gegenmittel zu retten. Doch irgendetwas läuft schief, denn die junge Kasumi und ein paar andere erwachen Frühzeitig, ohne zu wissen warum. Sie finden sich in einer Welt wieder die überwuchert ist mit Dornen und in der wilde Saurierähnliche Kreaturen leben. Nachdem bei der Suche nach einem Ausgang gut die Hälfte der Gruppe von einer der Kreaturen gefressen wird, sind sie nur noch zu siebt. Die Zusammensetzung ist sehr durchwachsen, vom kleinen Jungen bis zum alten Nörgler ist alles dabei. Und so macht sich die ungleiche Sippe auf um einen Ausweg zu finden während ihre Uhr tickt...

Basierend auf der 6-bändigen Mangaserie (in Deutschland in drei Sammelbänden bei Tokyopop erschienen) von Yuji Iwahara, hat Kazuyoshi Katayama einen soliden, aber bei weitem nicht perfekten Anime geschaffen. Obwohl die Handlung der Manga sehr kompakt ist, musste man ziemlich viel links und rechts fallen lassen und trotzdem fühlt sich das Geschehen noch zu gehetzt an. Zudem mussten ein paar der coolen Monster weggelassen werden. Stattdessen wiederholt man aber leider immer die selben Biester. Am schlimmsten sind die Kürzungen allerdings am Ende. Der finale Akt lässt ein paar wichtige Elemente aus der Vorlage vermissen und ohne Vorwissen aus dem Manga wird das sehr komplexe und verschachtelte Ende vermutlich viele fragende Gesichter hinterlassen. Zumindest glaube ich nicht, dass ich es ohne das Vorwissen verstanden hätte oder zumindest nur dann wenn ich richtig gut aufgepasst hätte.

Der unästhetische und sehr atmosphärische Stil wurde leider nicht beibehalten. Die Zeichnungen sind zwar auch im Film relativ erwachsen, aber leider nichts besonderes mehr. Dafür sind die Animationen sehr gelungen und die Farbgebung sehr stimmig. Durch das Maß der Gewaltdarstellung wird aus der durchgängig beklemmenden Atmosphäre eher plumper Splatter. Kommt aber trotzdem ganz gut rüber. Wirklich schlecht und wie Fremdkörper sehen mal wieder die dreidimensionalen Computerelemente aus.

Wer die Vorlage mochte, wird auch hier mal reinschauen wollen, leider wird aber viel Potential verschenkt.

6,5 von 10 Oktober