Donnerstag, 10. April 2014

Karate Girl (1974)

Karate Girl (1974)

Seit einem Unfall vor einiger Zeit ist Zeynep (Filiz Akin) verstummt. Deshalb lebt die junge Frau auch immer noch bei ihrem alten Vater. Ihr Geld verdient sie als Blumenverkäuferin auf der Straße und als sie eines Tages nach Hause kommt, wurde ihr Vater von fünf Gangstern getötet und ihr ganzes gespartes Geld wurde geraubt. Durch den Schock kann sie wieder sprechen und da sie sich selbst rächen möchte sagt sie der Polizei, die fünf Verdächtigen wären es nicht gewesen. So kommen sie wieder frei und Zeynep bekommt die Chance sich selbst zu rächen. Sie wendet sich an Murat (Ediz Hun), der er nicht nur Karate sondern auch den Umgang mit Schusswaffen. Beides sehr romantisch. Daher heiraten die beiden auch prompt. Das Glück ist aber schnell vorbei, als das Fünfertrio zurück kommt und Murat tötet. Jetzt will Zeynep natürlich doppelt Rache nehmen. Sie geht zur Polizeischule, wird Polizistin und macht sich auf die Suche nach den Mördern ihres Vaters und ihres Manns.

Tja, ich würde mal sagen das Zeynep selbst schuld ist. Für den Mord an ihrem Vater kann sie wohl nichts, aber Murat ist nur wegen ihrer Dummheit gestorben. Hauptsache sie hatte jetzt viel Spaß an ihrer Rache, günstig war sie jedenfalls nicht. Die meisten wird es aber nicht weiter interessieren, denn eigentlich wollen alle nur die berühmte Szene aus Orhan Aksoys Kareteci kiz sehen. Denn im Finale wird einer der Gangster erschossen und stirbt sehr langsam und mit einem sehr übertriebenen Schrei. Abgesehen von der angeblich schlechtesten Sterbeszene hat der Film nicht viel zu bieten.

Trotzdem handelt es sich nicht einfach nur um irgendeinen weiteren Türksploitation Streifen. Qualitativ ist man nämlich teilweise gar nicht weit von der damaligen amerikanischen Konkurrenz entfernt. Es gibt Montagen, Verfolgungsjagden, Sexszenen, Schießereien und zu guter letzt auch Karate, wenn auch weniger als man bei dem Titel erwarten sollte. Ist also schon schön sleazy und Trash Freunde sollten auf ihre Kosten kommen. Überhaupt ist es einer der wenigen Filme dieser Art, die man sogar mit englischer Synchro bekommt und nicht nur mit vollkommen falschen Untertiteln.

Karate Girl hätte durch nur kleine Änderungen sehr viel besser gemacht werden können. Denn das größte Probleme, neben allen Schwierigkeiten die man aus jedem hin gerotzten Billigstreifen kennt, ist die Zeit. Nie weiß man wie viel Zeit vergangen ist. Teilweise liegen zwischen den Smashcuts Monate oder Wochen, was aber nie erwähnt wird. Von einem Moment auf den anderen kann Zeynep ihre Polizeiausbildung beendet haben oder zur Karatemeisterin geworden sein. Dadurch fühlt man sich immer wieder verloren und kann teilweise absolut nicht nachvollziehen was gerade passiert ist. Abgesehen davon gibt es zwar viele schlechte Darsteller und ein wenig Langeweile, im Großen und Ganzen doch eigentlich sympathisch und nicht vollkommen dilettantisch umgesetzt. Was für Schund Freunde.

6 von 10 starke Schnurrbärte