Montag, 24. November 2014

Damian - Der Sohn von Batman (Panini)

Damian - Der Sohn von Batman (Panini)

Damian Wayne, Sohn von Bruce Wayne und Talia al Ghul, ist als Robin an der Seite von Dick Grayson als Batman, auf der Fährte eines Verbrechers als Batman von einer Explosion erfasst wird und stirbt. Damian gibt sich am Tod von Dick die Schuld und beginnt einen Rachefeldzug, der einigen Superschurken das Leben kostet. Da das aber nun gar nicht der Weg ist, den Bruce für seinen Sohn vorgehsehen hat kommt es zum Streit zwischen beiden, bei dem Bruce schwer verletzt. Schockiert von sich selbst schwört Damian sich zu ändern, streift das Cape des dunklen Rächers über und begibt sich auf die Suche nach dem wahren Schuldigen an Dicks Tod.

Zuerst das Offensichtliche: Wir alle wissen, dass Damian Wayne in Batman Inc. #8 das Zeitliche gesegnet hat. Ob das ein kluger Schachzug war oder nicht soll hier nicht diskutiert werden. Dennoch gibt es nun aber eine Miniserie mit ihm in der Hauptrolle. Und in dieser ist es sogar Batman, der sich die Radieschen von unten ansehen darf.

Das Ganze funktioniert also als eine Art „Was wäre wenn“- Geschichte.
Grundsätzlich hab ich nichts gegen solche Geschichten. Sie spielen zwar außerhalb der Continuity, aber sie geben den Autoren und den Lesern auch die Möglichkeit ein wenig zu experimentieren. Denn letztlich sind sie an keinen Kanon direkt gebunden, nur an den, den sie für ihre Geschichte für wichtig halten. Desweiteren können auch mit Charakteren, die bereits tot sind, in solchen Geschichten ein kleines Wiedersehen feiern. Und da mir Damian tatsächlich über die Jahre ans Herz gewachsen ist, hab ich mich schon ein wenig gefreut ihn wiederzusehen.

Andy Kubert hat als Grundlage für seine Serie die Batman Ausgabe #666 genommen, in der Grant Morrison eine Geschichte über Damian als Batman verfasst hat. Kubert hatte die Ausgabe damals auch gezeichnet, deshalb lag die Idee, ihn an dieser Miniserie arbeiten zu lassen, auf der Hand.
Herausgekommen ist aber leider ein Comic, der nicht überzeugen kann.

Das mag  daran liegen, das aufgrund der Kürze der Reihe (4 Ausgaben) der Wandel von Damian vom mordenden Rachsüchtigen zum dunklen Ritter, wie wir ihn kennen viel zu schnell von Statten geht und dadurch überhaupt nicht organisch wirkt, sondern einfach nur erzwungen.
Die Geschichte wirkt viel zu gehetzt und dadurch verkommen die emotionalen Szenen, die eigentlich gut gedacht sind zu kleinem Beiwerk. Hier wären eine ruhigere Erzählweise und eine stärkere Fokussierung auf diese Elemente sinnvoll gewesen.
Ein weiteres Problem ist, dass Kubert es nicht schafft Damians Charakter richtig wiederzugeben. Es ist ein Charakter, der oberflächlich viele Gemeinsamkeiten mit dem Damian hat, den wir kennengelernt haben, ist aber eben nicht der Selbe.

Kubert gibt sich in seinen Zeichnungen Mühe, Damian besonders cool darzustellen, was aber nicht so ganz gelingt. Dafür sieht sein Kostüm auch einfach viel zu schlecht aus. Es sieht so als würde Batman nen schwarzen Trenchcoat mit aufgestelltem Kragen tragen. Cool geht anders.

Panini bringt die gesamte Miniserie in einem Band heraus. Zusammen mit der bereits erwähnten #666 im Bonusteil. Bei dieser gelingt es allerdings Damian wirklich cool darzustellen. Also außer optisch, denn das Kostüm ist dort die gleiche Katastrophe.

Wirklich schade. Denn eigentlich besitzt die Geschichte einen coolen Ausgangspunkt undeinige tolle Ideen. Leider wurde das vorhandene Potenzial verschenkt.