Dienstag, 21. Juni 2011

Age of the Dragons (2011)

Age of the Dragons (2011)

Ahab musste als junger Knabe mitansehen, wie ein weißer Drache seine kleine Schwester tötete. Er selbst kam mit schweren Verbrennungen so gerade noch mit dem Leben davon. Seither ist seine einzige Lebensaufgabe, den Weißen Drachen zu jagen und zur Strecke zu bringen...

Eine Moby Dick-Adaption, in der anstatt eines weißen Wals ein weißer Drache Ziel des Zorns Ahabs ist. Zudem wird Ahab von Danny Glover gespielt, der auch noch Vinnie Jones in seiner Truppe hat. Im Grunde hätte das unter günstigen Umständen echt eine coole Sache werden können. Allerdings muss man da wirklich im Konjunktiv bleiben, denn cool ist dieser Film nicht. Dafür gibt es den ein oder anderen Grund:


  1. Danny Glover: Ich mag Herrn Glover eigentlich super gerne. Er hat in seiner Karriere natürlich auch viel Schund mitgemacht, aber trotzdem konnte er sich meine Sympathie bisher bewahren. Nur hört er über die gesamte Länge des Films nicht auf, ständig ohne Zusammenhang „Ich bin zu alt für diesen Scheiß!“ zu sagen...zumindest in meinem Kopf. Ganz schlimm.
  2. das „Schiff“: ein Sandcrawler auf Holzrädern. Ich hoffe, dass George Lucas auf diesen Film aufmerksam wird und eine Unterlassungsklage einreicht! Außerdem verstehe ich nicht, warum ein Landgefährt Anker braucht, die eventuell einen Meter in den Boden/Schnee gestoßen werden. Für Stabilität wird das eher weniger sorgen.
  3. Ahab hat eine Tochter. Achso, Adoptivtochter. Er hat sie adoptiert, nachdem ihr Vater bei Ahabs Rachefeldzug umgekommen ist. Der Vater ist wie ein ganzer Mann gestorben, so wurde es ihr zumindest erzählt...
  4. Bis auf die Namen und die grundlegende Struktur der Geschichte hat der Film nichts mit Melvilles Klassiker am Hut.


Wirklich gut gemacht waren die Drachen, die teilweise an die Flugtiere der Nazgûl erinnerten. Sowohl Bewegungen als auch Details waren stimmig. Leider waren sie nur schmückendes Beiwerk und letztlich hatte der Weiße Drache noch nicht mal etwas mit dem Showdown zu tun. Da wäre definitiv mehr drin gewesen.

Wer eine trashige Moby Dick-Variante sehen möchte, sollte eher zu 2010: Moby Dick greifen. Da kann man zumindest zwischendurch mal lachen und bekommt zum Ende hin ein reines Festmahl kredenzt.

3 von 10 Harpunen