Montag, 20. Juni 2011

Edgar Allan Poe - Das verräterische Herz / Die schwarze Katze (Lagato)

Edgar Allan Poe - Das verräterische Herz / Die schwarze Katze (Lagato)

Die schwarze Katze

Diesmal berichtet der Ich-Erzähler aus einer Zelle. Eine Nacht bevor er hingereichtet werden soll. Was aber ist geschehen?

Der Mann war immer sehr tierlieb und hat sich stets mit vielen Katzen umgeben. Dabei war Pluto immer der Lieblingskater von ihm und seiner Frau. Eines Tages fing der Mann aber das trinken an und in einem seiner Tobsuchtsanfälle die er öfter im betrunkenen Zustand bekam stach er Pluto ein Auge aus. Von diesem Zeitpunkt aus mied ihn das Tier und aus Trauer darüber verlor er sich noch mehr im Alkohol. Irgendwann tötet er das Tier sogar indem er es erhängt. Einige Tage später findet er eine neue Katze die Pluto sehr ähnlich sieht nur ein weißer Fleck am Hals unterscheidet die beiden.
Immer mehr angewidert von der Zuneigung der Katze fängt er an auch sie zu misshandeln und auch seiner Frau gegenüber wird er handgreiflich. Immer mehr dem Wahnsinn nahe erkennt er im weißen Fleck der Katze ein Mal wieder wo der Strang bei Pluto hing und als ihn die Katze erneut verärgert will er mit der Axt nach ihr schlagen. Seine Frau stellt sich schützend vor das Tier, was den Mann nur noch mehr erzürnt woraufhin er sie mit der Axt erschlägt.

Auch hier geht es um Wahnsinn, Sucht und Schuldgefühle. Genau wie beim verräterischen Herz wissen wir hier von Beginn an das etwas schreckliches geschehen muss. Jedoch sind wir hier dabei und erleben mit wie er immer psychotischer wird. Dadurch wird der Horror noch greifbarer und schrecklicher. Die Spannung bleibt dabei etwas auf der Strecke aber fesseln kann die Geschichte auch so. Die Faszination etwas Verbotenes zu tun nur weil es verboten ist kennt wohl jeder und die schwarze Katze ist ein Beispiel wie sich ein kranker Verstand darin verlieren kann.

Das verräterische Herz

Der namenlose Protagonist will uns beweisen das er nicht verrückt ist und deshalb erzählt er uns seine Geschichte:

Eine Woche lang schiebt er seinen Plan vor sich hin. Jede Nacht steigt er hinauf zu dem alten Mann und beobachtet ihn im Schlaf. Ihn zu töten bringt er dennoch nicht übers Herz denn er hat ihn doch einst so geliebt. Mittlerweile ist die Liebe aber größtenteils zu Verachtung umgeschlagen. Sein eines Auge das ihn an einen Geier erinnert ist ihm so unheimlich das er ihn einfach töten muss. In der siebten Nacht wird er von dem alten Mann entdeckt was ihn dazu bringt ihn endlich zu töten. Er versteckt die Leiche und als die Polizei bei ihm erscheint um Ermittlungen anzustellen ist er zuerst noch ganz ruhig bis unter den Dielen das Herz des Mannes wieder anfängt zu schlagen.

Das verräterische Herz ist ein Parade Beispiel für gute aufgebaute Spannung. Der Protagonist beteuert von Anfang an das er nicht verrückt ist was den Zuhörer schon zu Beginn skeptisch werden lässt. Auch das er den Mann töten wird ist klar nur wann ist die Frage. Die Bedrohung wird dadurch das er immer wieder zum alten Mann hinaufsteigt sehr lange aufrecht gehalten bis man es nicht mehr aushält und der Mord zu einer Art Erlösung des Zuhörers wird. Auch die Wurzeln dieser Geschichte sind in Poes realem Leben zu finden und spiegeln das Ambivalente Verhältnis zu seinem Ziehvater wieder der ihn als Kind zuerst sehr gut und als Erwachsenen dann aber äußerst schlecht behandelt hat. Schuld und Gewissen sind auch erneut wiederkehrende Elemente.

Auch diese beiden Geschichten von Edgar Allan Poe werden von Olaf Pessler gelesen der wie immer seinen Job gut macht. Da hier mit Das verräterische Herz und Die schwarze Katze zwei der berühmtesten Geschichten von Poe erzählt werden, ist diese CD besonders allen ans Herz gelegt die bisher noch gar nichts von Poe kennen.

9 von 10 lange Nächte