Montag, 20. Juni 2011

X-Men: Erste Entscheidung (2011)

Lange bevor sie zu erbitterten Feinden wurden, waren Charles „Professor X“ Xavier (James McAvoy) und Erik „Magneto“ Lehnsherr (Michael Fassbender) enge Freunde. Mit ihren ungeheuren Mutanten-Kräften versuchen sie in den 1960ern, den Lauf einer Welt zu korrigieren, die im Angesicht der Kuba-Krise ins Chaos zu entgleisen droht. Zu diesem Zweck gründen sie eine geheime Privatschule für „begabte Jugendliche“ – denn sie wissen längst, dass sie nicht die einzigen Mutanten sind. Doch der behütet aufgewachsene Charles und der Holocaust-Überlebende Erik vertreten derart konträre Menschenbilder, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis ihre Allianz zerbricht und eine ganze Generation von Mutanten Partei ergreifen muss.


Der Kino Sommer stellt uns dieses Jahr vor besonders schwierige Herausforderungen werden doch einige Comic-Übergrößen auf die Leinwand geworfen um Comicnerd und Kritiker gleichermaßen zu erfreuen. X-Men Erste Entscheidung ist wie ein Ingwerplätzchen, zunächst erfrischend und wohlschmeckend, aber irgendwie auch bitter. Lange habe ich mich bei einem Film Review nicht mehr so sehr in der Zwickmühle oder viel mehr in dem Konflikt zwischen guten und schlechten Aspekten gesehen. Natürlich gehört das zum Leben eines Reviewers dazu, doch wenn man als Kind X-Men sehr gern mochte fällt einem das Ganze doch recht schwer.
Was der Film wirklich gut macht und was ich auch wirklich weiter empfehlen kann, sind die Lebensgeschichten von Eric, Charles und Raven. Diese werden recht detailiert und ausführlich aufgegriffen und es entsteht hieraus ein gutes Gefühl für diese Charaktere. Außerdem gefällt mir, im Gegensatz zu einigen Kollegen, die Tatsache das die X-Men bzw. die Mutaten oder mit etwas mehr PK ausgedrückt die genetisch veränderten Menschen in diesem Film noch Kinder bzw. Teenager sind.
Das bringt natürlich gewisse Verhaltensweisen mit sich, die für junge Leute üblich sind, ein Übermaß an Energie, den Drang Spaß zu haben und vieles weitere mehr werden hierbei dargestellt. Aber genau das finde ich gut, da niemand, auch die X-Men nicht vom ersten Tag  ernste, gerechtigkeitsvernarrte Erwachsene waren.
Problem der X-Men hier wie auch teilweise in den anderen Verfilmungen ist die Menge an unterschiedlichen Charakteren, die das Universum bevölkern. Wo der Film bei den obengenannten drei Personen, seine Hausaufgaben wirklich gut macht, so farblos bleiben leider die meisten andere vorhandenen Personen. Einzig Hank McCoy der sich im späterem Verlauf zu einem der Lieblinge unter den X-Men Fans entwickeln soll, wird etwas mehr Entwicklungsspielraum gegeben, was allerdings nicht ganz ausreichend war.
Als letzten Kritikpunkt möchte ich die Spezialeffekte anführen, ich bin überrascht wie sich dieser Trend in letzter Zeit zu entwickeln scheint. Immer mehr Studios scheinen in der Postproduktion bei den Spezialeffekten zu sparen und die Ergebnisse sind daher mehr als mäßig. Auch in den X-Men gibt es Szenen, die aus einem besseren SyFy Film zu stammen scheinen als von einem großen Hollywood Studio. Besonders im Gedächtnis geblieben sind hier Szenen in denen Sean Cassidy alias Banshee getragen von seinem Ultraschallimpuls durch die Luft fliegt. Diese Szenen rufen einem teilweise sehr deutlich entgegen „Seht her! Ich häng an Dräääähten, huiiiiii“.
Eine Abschließende Wertung fällt mir dieses Mal sehr schwer gefallen mir doch die Charaktere Magneto und Professor X in diesem Film einfach zu gut, springen mich auf der anderen Seite aber Story- und Spezialeffektprobleme an. Es bleibt ein unterhaltsamer aber kein bahnbrechender Film.


7.1 von 10 Mutantengenome

Eine weitere Meinung zum Film findet ihr bei Henrx