Montag, 31. Oktober 2011

Walkabout (1971) [Pierrot Le Fou]

Walkabout (1971) [Pierrot Le Fou]

Zwei Kinder sind mit ihrem Vater unterwegs, als dieser sich selbst tötet steht das 16 Jahre alte Mädchen (Jenny Agutter) mit ihrem 6 Jahre jüngeren Bruder (Luc Roeg) allein im Outback. Nur mit viel Mühe schaffen die beiden es irgendwie am Leben zu bleiben. Als ihnen das Wasser ausgeht und sie nicht mehr weiter wissen, kommt ihnen ein Aborigine Junge (David Gulpilil) zur Hilfe der sich gerade auf seinem Walkabout befindet, dem Ritual des Erwachsenwerdens der Australischen Ureinwohner. Zusammen durchqueren sie die Wüste und werden langsam zu einer Familie. Die beiden Kulturen kommen sich immer näher, nicht ohne die Sicht aufs Leben der drei für immer zu ändern.

Nicolas Roeg Abenteuerfilm war wohl der erste der einen Aborigine gecastet hatte, der dann nicht einen Sklaven oder Fährtenleser darstellen musste. Verkörpert wurde der junge Eingeborene von David Gulpilil, der danach noch in vielen anderen australischen Produktionen mitgespielt hat, unter anderem bei Crocodile Dundee, der seine Rolle wirklich großartig spielt. Auch Jenny Agutter als das Mädchen und Luc Roeg (Nicolas Roegs Sohn), der den Jungen spielt sind echt gut.

Die Art wie Walkabout gefilmt wurde, sollte jedem aktuellen Kinofilm die Schamesröte ins Gesicht treiben. Die Kameraeinstellungen sind großartig und in jeder Szene steckt soviel mehr als das was man auf den ersten Blick sehen kann. So kann man den Film auch auf vielen verschiedenen Ebenen sehen. Er funktioniert gut als Abentuer Streifen, genauso wie als Kritik an unserer verkommenen materialistischen Welt. Er ist genauso ein Drama wie Liebesfilm und die philosophische Suche nach dem Zurückgewinn der Unschuld. Für jeden ist also genug vorhanden um sich selbst eine Botschaft zusammen zu suchen.

Am 18. November erscheint der Film bei Pierror Le Fou in einer edlen 3 Disc Box in der der Film auf DVD und Blu-ray enthalten ist. Dazu kommt noch eine Bonus Disc die eine Dokumentation über David Gulpilil („One Red Blood„), ein Inteview mit Jenny Agutter und eine Diskussion zwischen einer Ethnologin und eines australischen Filmwissenschaftlers enthält. Lohn sicht!

8,4 von 10 verstörende Schnitte