Donnerstag, 31. Mai 2012

Kill List (2011)

Kill List (2011)

Jay (Neil Maskell) und Shel (MyAnna Buring) führen eine schreckliche Ehe. Immer wieder streiten sie sich vor ihrem gemeinsamen Sohn. Jay hat schon seit acht Monaten keine Arbeit mehr und ist auch im Haushalt alles andere als eine Hilfe. Als er sich dann endlich dazu entschließt wieder einen Job anzunehmen bringt er damit seine Familie mehr in Gefahr als er ahnt.

Ich habe den Film ohne Vorwissen geschaut und das solltet ihr auch tun. Daher werde ich mein Review absichtlich kurz möglichst halten und so wenig wie möglich verraten. Die Inhaltsangabe spiegelt nur die Ausgangssituation der Handlung dar und was danach passiert kann man nur schwer erahnen. Wenn ihr Bock habt auf einen psychologischen Crimethriller vermischt mit Horror und Drama, bekommt ihr genau das und zwar in einer krassen härte und in einem Stil der an Lynch erinnert wenn Lynch filme machen würden die gradlinig vorangehen.

Ben Wheatley hat einen wunderschön gestalteten Film geschaffen, bei dem er sich viel Zeit für die Charaktere gelassen hat. Wer lernen die Charaktere ziemlich gut kennen ohne viel über den Hintergrund zu erfahren. Die Zuschauer müssen sich am Ende einen großen Teil denken und viele werden vermutlich erzürnt den Datenträger durchs Zimmer feuern. Ich fühlte mich großartig unterhalten und das Ende ist ein Schlag ins Gesicht und damit der Perfekte Schluss für so eine Geschichte.

Die Darsteller sind fantastisch. Neil Maskell hat eine Ausstrahlung die sehr harmlos ist und seinem Charakter überhaupt nicht gerecht wird. Genau darin liegt aber auch der Reiz, denn wenn es nötig ist zeigt er ein anderes ich und füllt damit seine Rolle vollkommen aus. Auch MyAnna Buring, die auch schon mal eher schlecht war in Filmen wie Super Eruption, Witchville, Lesbian Vampire Killers oder auch Red Mist überzeugt diesmal auf ganzer Linien. Auch in den Nebenrollen sind alle Figuren sehr gut besetzt und was dabei noch erstaunlicher ist, ist das der Großteil der Dialoge improvisiert ist.

Kein einfacher Film, weder vom Grad der Gewalt noch vom Verständnis her, dafür aber umso lohnender wenn man ihn in seiner Gänze verstanden hat.

9,1 von 10 Opfergaben von der Katze