Sonntag, 17. Juni 2012

The Boogeyman (1980) [cmv-Laservision]

The Boogeyman (1980) [cmv-Laservision]

Der kleine Willy (Jay Wright) und seine Schwester die kleine Lacey (Natasha Schiano) stören eines Abends ihre Mutter (Gillian Gordon) und ihren neuen Liebhaber (Howard Grant) beim Liebesspiel. Kurzerhand knebelt der Stecher den Jungen und kümmert sich weiter um die Mutti. Lacey will ihrem Bruder helfen und schneidet ihn vom Bett los. Daraufhin schnappt Willy sich das Messer und ersticht den Liebhaber seiner Mutter. Fünfzehn Jahre später, Willy (Nicholas Love) hat seit dieser Nacht nicht mehr gesprochen und lebt mit Lacey (Suzanna Love) ihrem Mann und dessen Familie auf einer Tabakfarm. Als Lacey ihr Geburtshaus aufsucht um ihre Angst zu besiegen, geht der Spiegel über dem Bett ihrer Mutter zu Bruch, wodurch der wütende Geist des ermordeten frei kommt und sich an Lacey und ihrer Familie rächen möchte.

Ulli Lommel war nicht immer der, den man Heute kennt. Heutzutage ist Lommel auf der gleichen Ebene wie Uwe Boll anzusiedeln. Kurze Zeit Lang konnte er sogar mit seinen beiden Filmen „Daniel - Der Zauberer“ und „Zodiac Killer“ die Liste der schlechtesten Filme auf IMDb anführen. In den Siebzigern/Achtzigern drehte er aber ein paar Filme die man als okay bezeichnen könnte, aber auch da gehen die Meinungen stark auseinander. Zumindest konnte Lommel sich damals noch damit Schmücken Namen wie Rainer Werner Fassbinder, Andy Warhol und William S. Burroughs (Naked Lunch) in seinem Umfeld gehabt zu haben. The Boogeyman ist eine im Grunde ganz gute Mischung aus Halloween und dem Exorzisten, warum man sich bei cmv aber dazu entschlossen hat, gerade diesen Film zum ersten Blu-ray Release des Labels zu machen ist mir nicht ganz klar.

Mehr als die erste Hälfte lang, etabliert Lommel die Charaktere und versucht ihnen Tiefe zu verleihen. Zu beginnt funktioniert es noch ganz gut, doch dann tritt der Film recht lange auf der Stelle, da man von diesem Punkt nicht weiter kommt. Schnell hat man begriffen das es die beiden Kinder verstört hat getötet zu haben, beziehungsweise davon Zeuge gewesen zu sein. Das wäre mir persönlich aber auch so klar gewesen. Nachdem die Konsequenzen gezeigt wurden, die dieses Trauma für die beiden Kinder hatte, hätte man den Film auch weitergehen lassen können. Stattdessen geht der Film das Trauma immer wieder durch und kommt dabei nie weiter. Besonders ärgerlich ist dieser Punkt, da es am Ende eh eine unnatürliche Erklärung für alles gibt und diese versuchte Charakterentwicklung sowieso nicht zum Zug kommt. Da verwundert es dann auch nicht wenn Lommel erzählt das die Szenen mit John Carradine (Billy the Kid vs. Dracula) als Laceys Psychologen erst später nachgedreht wurden, weil der Film sonst zu kurz war.

Gespielt wird das alles in einer annehmbaren Weise, auch wenn nur Carradine, den ich sehr schätze, wirklich aus der Riege der Schauspieler heraus sticht. Zwei gelungene Gor Szenen gibt es auch, wodurch der Film dann wenigstens doch etwas zu bieten hat. Der Plot mit dem Spiegel hat auch so seinem Momente, auch wenn die eher unfreiwillig komisch und manchmal auch sehr albern wirken.

Der Film kommt in einer Hartbox, wie man sie von cmv kennt. Im Inneren ist die hülle beflockt, ist also schön samtig, also was zum Kuscheln. Darin befindet sich die DVD, die Blu-ray und eine Soundtrack CD.

Auf der DVD und der Blu-ray ist der Film in der jeweiligen Qualität zu sehen und da kann man sagen das die erste Blu-ray Veröffentlichung des Labels ist. Der Film wurde neu vom Master digital abgegriffen und sieht wirklich gut auch.

Wie gesagt liegt dem Film noch der Soundtrack auf CD bei. Die Tracklist bekommt ihr auf einem Flyer präsentiert und besonders toll ist, das der Radiospot beim Soundtrack dabei ist. Überhaupt wünsch ich mir Radiospots. Ich habe ja einige Trailer DVDs aber eine CD voll mit Radiospots wäre echt ein Highlight.

Auf der DVD und der Blu-ray gibt es auch noch ein paar Extras. Zu aller erst ist da ein Audiokommentar mit cmv Chef Andreas Strassmann und Ulli Lommel. Ulli hält sich leider zu oft damit auf die Szenen zu beschreiben, die der Zuschauer selbst ja sehen kann, dafür brauche ich den Regisseur nicht. Wenn er aber ein wenig davon abschweift und Hintergrund Infos und Anekdoten von sich gibt ist der Kommentar ganz interessant. Außerdem ist ein Interview mit Lommel, einige Tv Spots, der amerikanische Teiler, der deutscher Trailer und eine Bildergalerie enthalten. Zu letzt könnt ihr noch die Trailer zu den beiden Pupi Avati Filmen Zeder und das haus der lachenden Fenster ansehen.

6 von 10 Scherben im Schuh