Samstag, 30. Juni 2012

Die Opodeldoks (1980) [S.A.D.]

Die Opodeldoks (1980) [S.A.D.]

Weit weg, in der Nähe von Taschenbierstadt leben die Opodeldoks im Grasland, durch ein Gebirge völlig abgeschottet von der Außenwelt. Die Familie besteht aus Oberdeldok, Opozähldok, Omadeldok, Opadeldok und dem kleinen Deldok. Mit den fünf zusammen leben einige Hennen, die täglich für neue Eier sorgen. Außer für Eier interessieren sie sich nur noch für Gras. Neugierde ist ihnen fremd und keiner von ihnen möchte das Grasland verlassen. Deldok ist aber nicht wie seine Familie. Ständig erfindet er neue Sachen und nichts interessiert ihn mehr als die Welt hinter den Bergen. So kommt es das er durch eine selbstgebaute Apparatur und einen Drachen, mit seiner Lieblingshenne Helene über die Berge katapultieren lässt und so eine neue Welt entdeckt. In der großen unbekannten Welt trifft er auf ein ganz neues Volk, einen Hahn, merkwürdige Boxen und er muss feststellen das nicht alle Opodeldoks friedfertig sind.

Nachdem Manfred Jenning 1977 Paul Maars Kinderbuch „Eine Woche voller Samstage“ auf die Puppenbühne gebracht hatte, entwarf der Autor im Anschluss eine weitere Geschichte für Kinder. Als nächstes sollte Sepp Strubel die vierteilige Fernsehserie „Die Opodeldoks“ für den Hessischen Rundfunk mit den Puppen aus Augsburg umsetzen.

Ich erinnere mich noch daran, dass mir die Geschichte als Kind nicht wirklich gefallen hat. Jetzt aber konnten die Eierliebhaber mich gut unterhalten. Vor allem Opadeldok der immer davon redet das früher alles schlimmer war ist klasse. Deldok als Hauptfigur bleibt aber wie so oft bei Kindergeschichten recht langweilig. Wirklich ein komisches Phänomen das die Helden von Kinderfilmen immer die langweiligsten Figuren sind. Mein absolutes Highlight ist aber der alkoholsüchtige und eingebildete Hahn. Schon von sich aus eine lustige Figur. Allein die Idee in einem Kinderbuch, beziehungsweise Serie einen besoffenen Hahn vorkommen zu lassen. Oder wie die Fledermaus sagt: „Lass den, der is schon wieder blau. Völlig voll!“ Großartig. Es wird aber noch besser, denn der Hahn wird von Ernst H. Hilbich einem meiner Lieblingssprechern von damals gesprochen.

Der Hahn ist auch eine der interessanteren Puppen, da man ihm einen Ballon in den Leib gebaut hat, damit er heiße Luft ablassen kann. Ansonsten sind besonders die hüpfenden Boxen und ihre Arbeit aus der Sicht der Tricktechnik interessant. Besonders wie die Boxen mit ihrer Umgebung interagieren ist ganz spannend. Sie holzen nämlich alles ab und sammeln alles ein. Gut gemacht, sind auch die Szenen in denen die Opodeldoks die Hühnereier sammeln.

Während diesen vier lustigen Folgen, wird der Spaß nur durch das zu penetrante Gepiepe der Boxen geschmälert. Die Geräuschkulisse kann wirklich ein wenig an den Nerven rütteln.

Neben den Opodeldoks befindet sich auf dieser DVD noch der schon zig mal verwurstete Blick hinter die Kulissen des Theaters und eine neue Folge Natur und Technik. Diesmal versuchen Denk & Dachte alles über Eier herauszufinden. Also passend zum Abenteuer in Grasland und natürlich wieder sehr lustig und lehrreich.

7,4 von 10 silberne Eier