Samstag, 30. Juni 2012

Die Wetterorgel / Die vergessene Tür (1989 / 1986) [S.A.D.]

Die Wetterorgel / Die vergessene Tür (1989 / 1986) [S.A.D.]

Willi Gutbrot ist der Hausmann der Familie und kümmert sich um die Kinder Steffi und Markus, während seine Frau das Geld als Postbotin verdient. Als Marlus eines Abends das Essen auf den Tisch stellt, fällt ein mysteriöser Schlüssel in die Spinat Schüssel. Bald erinnert Willi sich an das dazugehörige Schloss. Denn auf dem Dachboden befindet sich eine geheime Zaubertür, die in eine fantastische Welt führt. Schon kurz darauf trifft die Familie auf einige bekannte und unbekannte Märchenwesen.

Nach den Opodeldoks erneut eine Geschichte von Paul Maar (Das Sams), die von Sepp Strubel (Der Prinz von Pumpelonien) umgesetzt wurde. Maar kombiniert Narnia mit klassischen Märchen wie Frau Holle, Rumpelstilzchen, Rotkäppchen und viele andere mit eigenen Ideen wie dem Renntier (Ein Rentier mit Turnschuhen), dem schreckhaften Känguru und einem Hirschkäfer, der irgendwie an Heinz Erhardt erinnert. Während der Aufbau der Geschichte vielversprechend ist und auf viele tolle Momente hoffen lässt, vermag man nichts mit den vielen toll dargestellten und wirklich witzig verwursteten Charakteren anzufangen. Der Plot ist letztlich nicht mehr als das Willi und Steffi auf dem Geweih eines Hirsches fort galoppieren und Markus zusammen mit dem Hirschkäfer auf die Suche nach ihnen geht. Bei einer Spielzeit, die länger als nur die 50 Minuten wäre, hätte man eine wirklich tolle Geschichte erzählen können. Leider fehlt eine wirklich interessante Handlung und die meisten Figuren bleiben ungenutzt.

Von den Tricks war besonders der kurze Besuch bei Robinson Crusoe gut gemacht. Seine Insel wurde scheinbar im Stop Motion verfahren zum Leben erweckt. Ansonsten konnte das Schlaraffenland Crew noch für ein paar Lacher sorgen, hätte auch nie gedacht das ich mal einen sprechenden Pudding oder ein vorlautes Salamibrötchen in der Puppenkiste zu sehen bekomme.
Also nette Ansätze sind vorhanden, aber die Story ist leider schwach und kann nichts mit den guten Figuren anfangen. Der Ton dieser DVD ist recht katastrophal. Irgendwas ist mit dem Mono Ton nicht richtig. Im Hintergrund rauscht es schrecklich, es hallt und die Musik ist viel zu laut, so dass man von den Dialogen nichts mehr mitbekommt.

Als zweites befindet sich „Die Wetterorgel“ von Hendrik Caseman auf der DVD. In diesem Film, erleben wir, wie der Kirchenorganist Quallus beim stehlen aus der Kollekte erwischt wird. Er will sich seine Kündigung aber nicht einfach gefallen lassen und schmiedet einen Pakt mit den Wettergeistern. Somit kann er nun schlimme Unwetter heraufbeschwören wenn er los orgelt. Doch es gibt eine Möglichkeit um ihm aufzuhalten und zwar die Sonnenscheinsonate. Es kommt zu einem epischen Duell zwischen Quallus und den Wettergeistern gegen die Schwalbe Rosine, den Bären Kempinski und den Kindern Lisa und Hannes, die ganz viel Unterstützung durch andere Tiere bekommen.

Auch diese Geschichte wurde von Sepp Strubel umgesetzt, da es sich aber um ein kleines Musical handelt, ist der Musiker genauso wichtig wie der Regisseur. Für die Musik war hier zum Glück Willy Honegger (Kater Mikesch) zuständig und hat wieder tolle Arbeit abgeliefert. Besonders das Duell ist cool und die erste Beschwörung der Geister ist für Puppenkisten Verhältnisse wirklich bombastisch geworden. Die Story ist einfach gehalten, verfehlt ihre Wirkung aber nicht und kann gut unterhalten.

Zusätzlich befindet sich auf der DVD noch ein Making-of der ersten Beschwörungsszene, sind zwar nur 5 Minuten, aber häufig findet man solche Einblicke bei der Kiste ja nicht, daher schon ein guter Bonus. Zudem gibt es erneut eine weitere Folge von Natur & Technik, in der Denk & Dachte alles über Luft lernen. Wieder mal äußerst lehrreich und zugleich amüsant. Wird wirklich mal Zeit für DVDs von Denk & Dachte und auch von Natur & Technik.

6,9 von 10 Windstärken beziehungsweise zerschmetterte Würstchen