Samstag, 30. Juni 2012

Tarzan bei den Affen (1918) [Savoy Film]

Tarzan bei den Affen (1918) [Savoy Film]

Die schwangere Alice Clayton und ihr Mann John, sind mit einem Schiff auf dem Weg nach Afrika. Als die Matrosen allerdings das Meutern beginnen, setzen sie das Ehepaar kurzerhand aus. Schließlich gebärt Alice einen prächtigen Sohn, aber sie und ihr Mann versterben bald und der kleine Tarzan kann nur überleben, da ihn die Affendame Kala unter ihre Affen Fittiche nimmt. Als heranwachsender Junge findet er das alte Jagdmesser seines Vaters und schwingt sich auf zum Herrscher der Affen. Er bleibt aber nicht der einzige Mensch in seinem Dschungel, denn Binn, ein Seemann der versuchte Claytons zu retten hat einen Wissenschaftler von dem Jungen im Urwald erzählt, der sich mit seiner Tochter Jane auf die Suche nach Tarzan macht.

Tarzan bei den Affen, ist nicht nur die erste filmische Adaption von Edgar Rice Burroughs Roman, der noch viele mehr folgen sollten, sondern wohl auch die originalgetreuste. Erstmal ist dieser Stummfilm ein wichtiges Zeitdokument, zum Beispiel wenn die weißen Menschen mit den Ureinwohnern in Kontakt kommen kommt schon sehr viel von der damaligen Politik durch. Außerdem kann ich mir gar nicht vorstellen wie unglaublich es damals war, zum ersten mal Tiere wie Nashörner und Geparden in Bewegung zu sehen. Natürlich sehen die Studiokulissen heute oft albern aus, ganz zu schweigen von den Affenkostümen, aber für 1918 ist das mehr als ordentlich.

Ehemals war der Film 3 Stunden lang, von dieser Version ist aber nicht viel erhalten geblieben. Die längste noch erhaltene Version dauert 73 Minuten. Die deutsche Version die auf dieser DVD enthalten ist, hat leider nur eine Laufzeit von 55 Minuten. Die Bildqualität ist natürlich alles andere als gut, aber durchaus noch schaubar. Der original Score wurde mit einem unglaublich epischen ersetzt und die Texttafeln werden auf deutsch vorgelesen. Nicht ganz das, was ich mir unter einem Stummfilm vorstelle. Die deutsche Stimme kann aber nicht abgestellt werden. Dafür ist eine alternative US-Version enthalten, die auf eine Gesamtlänge von 57 Minuten kommt. Dabei bekommt man den original Score und auch die Texte werden nicht mehr vorgelesen. Jetzt bräuchte man noch deutsche Untertitel für die Texttafel und die Veröffentlichung wäre schon um einiges besser. Wenn man die 73-minütige Version bekommen hätte wäre es natürlich noch besser. Trotzdem ein toller Film, der vor allem in anbetracht seines Alters beeindruckend ist.

Zu guter letzt findet ihr auf der DVD noch ein paar Trailer. Unter anderem zu „Im Bann des weißen Zombies“, „Der Schlitzer von London“ und „Das Biest“

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