Samstag, 7. Juli 2012

Ein Soldat steht im Regen (1963) [M.I.G.]

Ein Soldat steht im Regen (1963) [M.I.G.]

Nur noch eine Woche und dann hat Sgt. Eustis Clay (Steve McQueen), seine Pflichtzeit bei der Army endlich hinter sich, denn wirklich bock auf den Dienst hatte er nie wirklich. Doch er freundet sich mit Master Sgt. Maxwell Slaughter (Jackie Gleason), der mit Herz und Seele Soldat war, aber nach 18 Jahren im Dienst immer unzufriedener mit sich selbst und seiner Arbeit ist. Die beiden ungleichen Freunde ergänzen sich auf ganz spezielle Weise und fordern den anderen immer wieder dazu auf aus ihrem festgefahrenen Muster auszubrechen. Gemeinsam fassen sie einen ganz besonderen Plan ins Auge.

Interessant an dieser schwarzweißen Dramödie, ist dass nicht nur die beiden Charaktere sich dazu bringen sich anders zu verhalten, als sie es normalerweise tun würden, sondern das es auch auf die beiden Hauptakteure zutrifft. Steve McQueen ist mal nicht der charismatische Macho und Jackie Gleason ist kein lustiger Raucher. Vor allem Jackie Gleason mal in einer ernsteren Rolle zu sehen ist relativ spannend und erfrischend. Auch die zarten Romanzen des Streifens sind genauso glaubwürdig wie Gleasons Melancholie. Außerdem hatte damals Niemand damit gerechnet McQueen jemals wegen einem Hund heulen zu sehen. Es wird durch die guten Leistungen der beiden Hauptdarsteller wirklich angenehm zu schauen und zuletzt finde ich noch bemerkenswert, das es den Stereotyp des Nerds auch schon in den Sechzigern gab.

Soldier in the Rain ist nicht so bekannt, wie es der Film verdient hat und trotzdem muss ich sagen das er besser sein könnte. Die überspitzte Verlaberung des Militärs ist ganz kurz lustig, verliert im Verlauf aber immer mehr an Reiz. Ein weiteres und ziemlich großes Problem sind die beiden wichtigsten Punkte, nämlich Drama und Komödie. Denn von den traurigen Momenten ergreifen nicht alle den Zuschauer und genauso verhält es sich mit den Gags, von denen nicht alle so sehr zünden wie sie sollten. Trotzdem konnte mich der Film ziemlich gut unterhalten und vor allem positiv überraschen.

Das Bild ist für sein Alter wirklich gut, dafür ist aber die deutsche Synchro sehr billig und macht ziemlich viel kaputt. Wenn euer englisch Verständnis also gut genug ist, solltet ihr denn Film unbedingt im O-Ton schauen. Extras gibt es abgesehen von einem Wendecover nur noch ein paar Trailer aber keine richtigen Boni.

6,9 von 10 Pepsiautomaten im Büro