Pink Floyd: Behind the Wall – Inside the Minds of Pink Floyd (2011) [I-ON NewMedia]
Die Sechziger Jahre des letzten Jahrtausends in England waren wohl die prägendsten in Bezug auf die Populärmusik der nächsten Jahrzehnte. Nicht nur die Beatles formierten sich, sondern auch die Rolling Stones und eben Pink Floyd. Waren Pink Floyd zu Beginn nur der Soundtrack für den LSD-Trip für einige Eingeschworene, erlangten sie schnell Weltruhm und konnten mit mehreren Alben Meilensteine der Musikgeschichte setzen. Doch gingen bei Pink Floyd persönliche Probleme immer Hand in Hand mit ihrem musikalischen Schaffen...
Die Musikdokumentation von Sonia Anderson beginnt mit einer kleinen Zusammenfassung der Bandgeschichte, um dann mit der ersten Begegnung der einzelnen Bandmitglieder einen genaueren Blick zu wagen.
Gerade die Anfangsphase der Band wird recht ausführlich bearbeitet. Dabei werden einige unterhaltsame und auch interessante Anekdoten durch Interviews mit Roger Waters, David Gilmour, Nick Mason und weiteren Beteiligten wie ehemaligen Partnerinnen und Managern geliefert. Das Entstehen des Pink Floyd-typischen Sounds wird ordentlich und nachvollziehbar dargestellt. Spricht man über Pink Floyd ist es kaum zu vermeiden, auch die Geschichte um Syd Barrett näher zu betrachten. Die Bedeutung, die Barrett bei der Entstehung zuteil wurde, und welchen Einfluss er auch nach der Trennung von der Band hatte wird deutlich.
Leider wird ab diesem Punkt der Musik innerhalb der Dokumentation nur noch wenig Raum gegeben. Konzertmitschnitte oder Material zu den Aufnahmen der Alben sucht man vergebens. Besonders schade ist, dass die beiden Alben „The Dark Side of the Moon“ und „Wish You Were Here“ letztlich nur in Nebensätzen erwähnt werden. Der Fokus liegt auf den Schwierigkeiten, die sich innerhalb der Besetzung ergeben haben und schließlich zum Auseinanderbrechen der Band führten. Ein paar Eindrücke der „Wanderzirkus“-Phase und des Live 8-Auftritts und das war's.
Pink Floyd: Behind the Wall ist eine solide Zusammenfassung der Bandbiografie. Wer allerdings eine nähere Betrachtung der Musik und entsprechend eben auch diese erwartet, wird enttäuscht.
Die Blu-ray bietet bis auf die 76-minütige Dokumentation nichts. Das Bild ist zweckmäßig. Der Ton gut. Daher bleiben dieser Veröffentlichung leider nur
5,5 von 10 Senioren, die fröhlich von ihren Trips erzählen
