Freitag, 17. August 2012

Queen Crab (Image)

Queen Crab (Image)

Gingers Leben ist sehr kompliziert. Sie wird zwar in ein paar Tagen ihren Freund Murry Heiraten, aber pflegt trotzdem eine sexuelle Beziehung zu ihrem Kumpel Vinny. Auch bei der Arbeit führt sie ein merkwürdiges Sexspiel mit ihrer Chefin. Doch dann ist es so weit. Sie und Murry heiraten und die Hochzeit verläuft soweit auch ganz gut. Nur kurz darauf im Hotelzimmer bekommt der frisch getraute Ehemann einen Anruf. Eine Freundin hatte auf dem Heimweg einen Autounfall und liegt im sterben. Murry will bei ihr sein, Ginger weiß das die beiden noch vor kurzem Sex hatten, aber was soll sie sagen. Schließlich liegt die junge Frau im Sterben. Später stirbt die Geliebte von Gingers Mann und ihre Hochzeitsreise wird deshalb um einige Tage verlegt. Schließlich machen sie doch ihre gemeinsame Kreuzfahrt. In der ersten Nacht wirft Murry seine Frau einfach so über die Reling. Sie kann nicht schwimmen und geht unter. Aber sie ertrinkt nicht und dann… dann erwacht sie auf Coney Island, nicht weit von zuhause. Etwas ist aber anders, anstatt ihrer Arme hat sie nun zwei große Krabbenscheren. Damit muss man erstmal klar kommen. Beinahe getötet worden und jetzt noch zu einem drittel Krabbe. Was hat es damit auf sich? Und wo liegt jetzt ihr Platz in der Gesellschaft.

Queen Crab ist ein 50-seitiges Hardcover Album von Jimmy Palmiotti (All-Star Western). Gingers Geschichte ist eine feine Story bestehend aus gutem Drama, einer Prise Horror, sehr gut geschriebenen Charakteren und vor allem einer gehörigen Portion Surrealismus. Nicht gefallen hat mir nur, dass die Geschichte nach 50 Seiten schon zu ende ist. Erstmal kommt es etwas zu abrupt, ein ziemlich leises und nachdenkliches Ende ohne einen wirklichen Abschluss. Trotzdem ist die Geschichte abgeschlossen und ich glaube nicht, dass man da noch irgendwas hinzufügen könnte. Auf nur wenigen Seiten, schafft Palmiotti es den Charakteren viel tiefe zu geben. Zwar ist jede Figur moralisch nicht unbedingt ganz rein, aber völlig unsympathisch sind sie eigentlich nicht, wenn man mal von Murry absieht. Auch die Stimmung ist irgendwie doch schon weil aus Gingers schlimmen Schicksal die Suche nach einem Ort entspringt, an dem sie zu Hause sein kann.

Fürs optische bei diesem äußerst erfolgreichen Kickstarter Projekt, war Artiz Eiguren. Den Mann kannte ich bisher glaube ich noch gar nicht, was er hier macht hat aber Krabbenhand und Fuß. Er transportiert das surreale, genauso gut wie die etwas heiteren Momente, aber auch den Horror und die Traurigen Stellen bebildert er fantastisch. Die Seiten sind schön arrangiert und die nötige Härte ist auch vorhanden. Schon ist das man nie das Gefühl hat, das hier Sexualität und Gewalt nur zum Selbstzweck untergebracht wurden, sondern durchaus durch die Story gerechtfertigt werden.

Ein großartiger Comic, kurzweilige Unterhaltung und Tiefgang halten sich perfekt die Waage und wer was erwachsenes lesen möchte sollte unbedingt reinlegen. Lohn sich!

8,6 von 10 Fische die glauben Walking Dead wäre eine Komödie