Donnerstag, 2. August 2012

Star Trek: The Next Generation - Doppelhelix #1: Infektion (Cross Cult)

Star Trek: The Next Generation - Doppelhelix #1: Infektion (Cross Cult)

Die Rassenunruhen auf dem agrarisch geprägten Planeten Archaria III nehmen immer unberuhigerende Züge an, als ein Virus ausbricht. Der Virus befällt nur „Mischer“, wie die rassistische menschliche Bevölkerung die Personen nennt, die halb Mensch und halb Peladianer sind. Was allerdings zuerst wie eine relativ simple Mutation der Rhulianischen Grippe zu sein scheint, hat innerhalb kürzester Zeit tausenden Infizierten den Tod gebracht und entwickelt sich zu einer grausamen Epidemie. Die noch junge Enterprise D wird geschickt, um dringend benötigte Medikamente zu liefern und bei der Suche nach einem Heilmittel zu helfen. Während der Planet unter Quarantäne gestellt wird, eskalieren die Unruhen und Dr. Crusher macht unheimliche Entdeckungen. Zum einen enthält der wohlkonstruierte Virus bei näherer Betrachtung eine bitterböse Nachricht und zum anderen macht er längst nicht bei aus menschlichem und peladianischem gemischten Erbgut halt...

Wenige Wochen nach der ersten Begegnung der Crew der Enterprise D mit dem lustigen Gesellen Q angesetzt, bildet Infektion den Einstieg in die sechsteilige Reihe Doppelhelix. Die Reihe wird einige bekannte Charaktere der anderen Serien (u.a. auch Captain Calhoun aus den New Frontier-Büchern) miteinbeziehen, während nach vor nach Informationen über eine Verschwörung im Alpha-Quadranten preisgegeben werden.

Der mit 209 Seiten recht kurze Band von John Gregory Betacourt ist funktional geschrieben. Seine Bilder sind detailliert, wirken aber so steril wie die frühen Sets der TV-Serie. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, aber die Umschreibungen wirken teilweise etwas unbeholfen.
Die Innenschau der Charaktere ist oft theatralisch und statuiert meist nur das Offensichtliche. So profitiert der geneigte Leser hauptsächlich von seinem Wissen um die altbekannten Gesichter, denn im Band selbst sind diese nur auf das Mindeste heruntergebrochen.

Die Geschichte selbst ist eine typische, eher mäßige Folge TNG - allerdings mit dem Unterschied, dass im Hintergrund ein Handlungsstrang angedeutet wird, der sich wohl noch ein Weilchen weiter winden wird. Auch wenn einzelne Momente gut unterhalten, kommt doch selten intensive Spannung auf. Gerade Dr. Crushers Erforschung und Bekämpfung des Virus ist von Wiederholung von Aktion und Gedanke geprägt. Das mag eine „realistische“ Darstellung ihrer Tätigkeit sein, kann aber nicht vollständig als Lesegenuss verbucht werden.

Star Trek: The Next Generation - Doppelhelix #1: Infektion ist keine Offenbarung – weder für Fans noch für Gelegenheits-Trekkies. Einzeln als Trek-Häppchen durchaus zu vertragen, bleibt es abzuwarten, wohin die Reise mit Doppelhelix letztendlich geht. Eine Vorschau bietet die Leseprobe des zweiten Bands, die Cross Cult als kleines Extra oben drauf gibt.

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