Dienstag, 16. Oktober 2012

Nights into Dreams... (PS3)

Nights into Dreams... (PS3)

Im Jahre 1996 erschien Nights into Dreams... erstmals auf dem Sega Saturn. Aufgrund des Gameplays wurde auch gleich ein neuer Controller mit Analog Stick angeboten, der Saturn 3D Controller. Damals auf dem Massenmarkt zwar keine vollkommen unbekannte Art zu spielen, dennoch konnte sich Nights eine Sonderstellung erhaschen – nicht zuletzt aufgrund des interessanten Konzepts. Aber kann das nun erschienene HD-Remake die Spieler immernoch begeistert ihre Kreise drehen lassen?

Ich träumte vom Fliegen

Das Spiel spielt hauptsächlich in Nightopia und Nightmare, den beiden Teilen der Traumwelt. Die beiden Kinder Claris und Elliott finden sich, wenn sie schlafen, in Nightopia wieder und treffen dort auf Nights, ein Nightmaren. Die Nightmaren übernehmen unter Wizeman langsam aber sicher Nightopia, wogegen sich Nights mit Unterstützung der beiden Kinder auflehnt.
Sodann fliegt der Spieler mit Nights durch die bunten mehrstufigen Traumwelten der Kinder. Eher einem Rennspiel ähnlich müssen solange Runden absolviert werden, bis man genug blaue Kugeln gesammelt hat, um ein Ideya aus den Fängen der Nightmaren zu befreien. Die Ideya sind Ausprägungen der Persönlichkeit des Träumenden in der Traumwelt. Sollte einem die Zeit davonlaufen, wechselt man von Nights zu Claris oder Elliott und muss zu Fuß wieder zum Startpunkt gelangen. Am Ende jedes Kurses ist ein Boss zu bekämpfen.

Drehwürmer en masse

Durch Nights fliegende Fortbewegung ist man zum einen recht elegant unterwegs, zum anderen aber auch angehalten, sich im Kreis zu drehen. Das sieht gut aus und führt auch zu Extrapunkten. Zudem kann man durch kreisende Bewegungen Gegner angreifen und Gegenstände wie die blauen Kugeln auf einer größeren Fläche einsammeln. Desweiteren kann Nights schnelle, direkte Drehangriffe ausführen, die gerade bei den Bosskämpfen hilfreich sein können.
Die Bedienung dabei ist flüssig, behält aber kaum Überraschungen parat. Das mag die traumhafte Atmosphäre wirklich brillant unterstreichen, ist aber spielerisch nicht mehr unbedingt spektakulär.


Träume in HD

Die Traumwelten sind wirklich quietschbunt und auch teilweise ordentlich abgefahren. Der Soundtrack unterstützt die vermittelte Atmosphäre nicht nur, sondern ist tragender Teil dieser. Einfach super.
Leider ist die HD-Umsetzung nicht vollends gelungen. Natürlich ist der Unterschied zum Original, das freundlicherweise auch spielbar ist (!), sichtbar, aber einige der Texturen, gerade die der Untergründe, sind äußerst grob und sehen in HD fast schlimmer aus als im Original (maßlose Übertreibung nicht ausgeschlossen!).
Neben der überarbeiteten und der originalen Version bekommt man bei der Downloadversion auch noch die die beiden Levels aus „Christmas Nights“ und ein „Sega Heritage“-Interview mit Takashi Iizuka.

Nights into Dreams... hat auch heute noch einen gewissen Reiz, doch großes Aufsehen erregt das Gameplay nicht mehr. Was bleibt ist viel Atmosphäre und ein Hauch von Nostalgie. Wer also ein wenig Spielgeschichte nachholen oder die eigene Erinnerung auffrischen möchte, macht mit dem Download absolut nichts falsch. Neue, begeisterte Spieler wird das Spiel aber eher nicht finden.

6,4 von 10 umwerfende Walküren