Mittwoch, 21. November 2012

Auf ins Blaukarierte Himmelbett (1974) [WVG Medien]

Auf ins Blaukarierte Himmelbett (1974) [WVG Medien]

Viele Jahre lang lebte die bayrische Gemeinde über ihre Verhältnisse. Viel Zeit zum Arbeiten blieb neben den vielen Sexgeschichten eh nicht und jetzt fehlen ein paar Millionen. Eigentlich gar nicht so schlimm, schnell in Bonn bescheid gesagt und einen dicken Kredit verlangt. Aber die Hauptstadt hat den Geldhahn zugedreht. Was nun? Letzter Ausweg aus der Misere ist eine alte Legende das irgendwo in der Nähe des Dorfs der legendäre Goldschatz von Napoleon zu finden sein soll. Wie schon zig male in der Vergangenheit versuchen alle Dorfbewohner den Schatz zu finden und stellen dafür alles auf den Kopf. Dabei kommt auch schnell zu Reibereien unter den Bürgern und auch ein Betrüger wird von der Hoffnung aufs große und leichte Geld angelockt.

Was für ein heilloses Durcheinander. Trotzdem muss man sagen, im Gegensatz zu den meisten, eher fast allen anderen Alois Brummer (Graf Porno bläst zum Zapfenstreich) Filmen, kann dieser hier mit einer von vorne bis hinten verständlich erzählten Geschichte aufwarten. Es fühlt sich nicht an als hätte er einfach allen Blödsinn aneinander gereiht der ihm in den Sinn gekommen ist, sondern erstmal eine Vage Story, so circa zweit Seiten lang und dies dann mit Sex und Slapstick angereichert. Angenehm ist auch das er den aufklärerischen Erzählstil, sowie den damals so beliebten dokumentarischen Stil der Reportfilme mal weggelassen hat. So rutscht einem der Film schon schnell mal durchs Gehirn ohne zu viele Längen aufkommen zu lassen.

Auf den Humor muss man sich natürlich einlassen oder man trinkt ihn sich schön. Wenn er aber darüber lachen könnt das ein Postbote eher unfreiwillig Sex mit einer Dame auf einem fahrenden Fahrrad ist, nachdem er durch einen Hühnerstall gestürzt ist, dann seit ihr hier richtig. Manchmal ist es auch einfach so dämlich das man nur noch lachen kann. Da sind zum Beispiel zwei alte Senner die wie man unterschwellig meinen könnte ein Paar sind. Jedenfalls gehen sie sehr liebenswert miteinander um, streiten sich aber auch immer wieder. Jedenfalls buddeln die beiden sich als Maulwürfe durch den Film und schrubben sich danach gegenseitig ab. Es sieht so putzig aus, man kann es fast nicht glauben. Zusammen mit der romantischen Alpenkulisse eigentlich schon einen dezenten Blick wert. Die verschiedenen Ausformungen der Damenwelt werden hier auch gut untergebracht, da ist für jeden Geschmack was dabei und selbst wenn nicht sind die alten Männer beim baden noch genug Erotik um jeden bei der Stange zu halten.

Problematisch ist leider, dass die Darsteller zwar im Genre zum Großteil bekannt sind, wie Franz Muxeneder (Stoßtrupp Venus - 5 Mädchen blasen zum Angriff) als Bürgermeister, Judith Fritsch (Wenn die prallen Möpse hüpfen) oder auch Klaus Münster (Urlaubsgrüße aus dem Unterhöschen) der hier mal Ausnahmsweise nicht den Klischeeossi spielen musste, allerdings kann keiner von ihnen wirklich richtig auffallen und so gehen die meisten Darsteller unerkannt unter in einem Meer aus wackelnden Busen, hoch gerutschten Röcken und dummen Scherzen. Schade drum. Abgesehen davon aber einer der besseren Vertreter seiner Zunft.

Das Bild der WVG DVD ist richtig ordentlich, der Ton auch nur fehlt es leider an tollen Extras. Ein Wendecover fehlt mal wieder und neben dem Booklet das in allen Erotik Classics zu finden ist, gibt es nur noch den Trailer zu "Rasputin - Orgien am Zarenhof".

5,7 von 10 ausgebuffte Schlitzohren