Donnerstag, 24. Januar 2013

Black Lagoon - Gesamtausgabe (2006) [Kazé]

Black Lagoon - Gesamtausgabe (2006) [Kazé]

Sein ganzes Leben lang, war der japanische Büroangestellte Rokuro Okajima ein braver arschkriecherischer Arbeitnehmer. Immer wollte er bloß nicht auffallen und allen gefallen. Doch eines Schicksalshaften Tages soll sich alles ändern. Er hat den Auftrag bekommen per Schiff nach Borneo zu reisen um dort eine Diskette mit wichtigen Daten abzugeben. Das Boot wird allerdings von einer Gruppe Piraten hops genommen, die für die russische Mafia an die Diskette kommen sollen. Das Piratenteam der Black Lagoon bestehend aus dem hünenhaften Anführer Dutch, der schießwütigen Revy ”Two Hands” und dem Techniker Benny, nimmt Rokuro gefangen und stehlen ihm die Disk. Doch im Gegensatz, zu dem was Rokuro angenommen hat, versuchen seine Arbeitgeber gar nicht ihn aus der Gewalt der Piraten zu befreien. Im Gegenteil, sie erklären ihn sogar für tot.

Anstatt zu verzweifeln oder in Furcht zu vergehen, schließt er sich den Piraten an und nennt sich von nun an Rock. Ihr erster gemeinsamer Auftrag führt sie zu dem Wrack eines alten U-Boot der Deutschen, auf dem sich ein kostbares Bild befinden soll. Als sie gemeinsam danach tauchen, werden sie von einer Gruppierung terroristischer Neonazis attackiert. Nach dem Auftrag ist plötzlich alles anders, da Revy nicht mehr mit Rock sprechen möchte. Darauf kann aber keine Rücksicht genommen werden, denn sie sollen ein “Paket” abholen. Dabei handelt es sich allerdings um den Jungen Garcia, den Sohn einer angesehenen venezolanischen Familie. Noch ahnt niemand das mit seinem Kindermädchen Roberta nicht zu spaßen ist und auch nach diesem Fall kommen die Matrosen der Black Lagoon nicht zur Ruhe.

Black Lagoon ist eine qualitativ sehr hochwertige Animeserie aus den Madhouse Studios (Tenjo Tenge) und ist voll mit heißer Action. Ein Auftrag zieht sich meist über mehrere Folgen, wodurch mehr Zeit für etwas aufwendigere Handlungsstränge ist, als wenn die Serie strickt episodenhaft wäre. Diese Aufträge haben es dann auch in sich. Verstrickungen mit der Mafia, Neonazis, Kampfroboter und für die Zweite Box werden sogar Vampire angedeutet. Irgendwie bleibt die stets stil sichere Action aber noch relativ im realistischen Rahmen. Das Universum von Black Lagoon scheint also relativ nahe an der Realität zu und nur hier und da werden fantastische Elemente eingebaut. In diesem Punkt ist es ziemlich spannend wo sich die Geschichte noch hinentwickelt. Positiv ist ebenso, dass die einzelnen Fällte ziemlich unterschiedlich und abwechslungsreich ausgefallen sind. Besonders durch die Unterfütterung durch Fakten wirkt das Ganze noch etwas satter. Zum Beispiel startet die U-Boot fahrt der Nazis in einem der Flashbacks im Kieler Hafen. Hätte ich auch nicht gedacht den heimischen Hafen mal in einem Anime zu sehen. Zu dem spannend erzählten Plot und viel, viel Action kommt noch eine recht viel derber Humor, etwas Drama und eine Prise Fan Service. Dieser beschränkt sich allerdings darauf das in den dunklen Gassen viele Prostituierte herumlungern und durch Revy, die stets leicht bekleidet ist. Dabei wird es aber nie schmuddelig, wodurch auch die Ernsthaftigkeit der härteren Szenen nicht in Gefahr gerät.

Insgesamt ist der Plot der Serie doch um einiges cleverer als ich es der Serie zuerst zugetraut hätte. Ich hätte mit mehr japano typischer Action gerechnet, stattdessen wirkt diese ziemlich heftig und hat auch wirklich derbe Momente in denen nicht nur Blut fließt, sondern woraus auch Konsequenzen für die Charaktere entstehen. Besonders Revy hat damit zu kämpfen nicht zu einer kaltblütigen Killerin zu werden, währen Rock zum ersten mal im Leben für sich selbst einsteht und das Piraten Dasein genießt. Insgesamt sind die Charaktere recht sympathisch und nicht so eindimensional wie man erst fürchten könnte. Erstklassiges Writing dürft ihr trotzdem nicht erwarten, aber für eine Actionserie ist das Niveau schon als gehoben zu betrachten.

Von der technischen Umsetzung kann man einiges erwarten und wie sonst auch liefert Madhouse ordentlich ab. Wie es sich für das beliebte Studio gehört ist die Produktionsqualität auch hier wieder hoch. Designs, Zeichnungen, Animationen und alles andere sind sehr hübsch geworden. Es gibt genügend Details, die Hintergründe sind okay bis gut und hier und da gibt es noch so manche Kleinigkeit zu entdecken. Die Farben sind sehr satt und die Szenen stets dynamisch. Apropos satt. Satt ist auch die Soundkulisse. Die Actionsequenzen dröhnen vollmundig aus den Boxen. Knarren Sounds wirken real und plastisch und werden durch eine sowohl im O-Ton, als auch der deutschen Synchronisation ergänzt. Da kann man nicht meckern.

Die ersten 12 Episoden sind in drei Slimpacks innerhalb eines, wie von Kazé zu erwarten, hochwertigen Schubers zu finden. Auf jeder der Discs befindet sich ein Screensaver zur Serie, ein Black Lagoon Trailer und Trailer zu weiteren Serien des Labels.

7,5 von 10 Bilder von Brunhilde