Mittwoch, 23. Januar 2013

Evil Haunting - Der Teufel ist unter uns (2008) [Savoy Film]

Evil Haunting - Der Teufel ist unter uns (2008) [Savoy Film]

Vor einiger Zeit feierte Matthew (Harry Treadaway) seinen Geburtstag mit einigen Freunden. Natürlich tranken die Teenager relativ viel und auch der eine oder andere Joint machte die Runde. Eigentlich sollte er zu der Zeit aber auf seinen kleinen Bruder Tom (Lewis Lemperuer Palmer) aufpassen. Doch da er mit feiern beschäftigt war, ging der kleine Junge alleine auf den Spielplatz. Als Matt dann nach im sah, war er verschwunden. Das Verschwinden lies Matt wahnsinnig vor Schuldgefühlen werden. Nun ist er gerade aus der Psychiatrie zurück zu seinem Vater gekommen, aber wieder erscheinen ihnen Stimmen und Geister.

Zuerst scheint “The Disappeared”, wie der Film mit eigentlichen Namen heißt, ein recht packendes Sozialdrama aus den Suburbs Londons zu werden. Doch plötzlich kommt die übersinnliche Komponente hinzu und nicht selten schafft der Film es verdammt gruselig zu werden. Zu verdanken hat man dies vor allem der ausgezeichneten Vorstellung von Harry Treadaway (Control), der wirklich sein bestes gibt und die Hauptrolle gekonnt ausfüllt. Die unerfahrene Ros Leeming spielt nicht weniger schlechter, als die routiniert agierenden Tom Felton (Rise of the Planet of the Apes) und Greg Wise (Johnny English). Ein überraschend hochwertiger Cast für solch eine nicht unbedingt riesige Produktion.

Überdies hat der Film einige gute Höhepunkte. Das Verwirrspiel zwischen Realität, Wahn und Geistersichtung funktioniert bis zu einem gewissen Punkt sehr gut. Zum Schluss übertreibt man es allerdings ein wenig und die Handlung verliert zu sehr an Form. Zudem konnte man irgendwann nicht mehr verdecken, dass die Aufklärung von allem recht einfach und vorhersehbar ist. Ändert jedoch nichts daran, dass man es schafft den Zuschauer ohne weiteres Emotional einzubinden. Matts Schuldgefühle wegen seinem Bruder, der schwere Verhältnis zum Bruder, die fragile Beziehung zu Amy, sowie die von Dramen überschattete Freundschaft zu Simon wirken glaubhaft und real. Die Emotionen erscheinen nicht herbeibeschworen. Genauso verfehlen die gruseligen Momente ihre Wirkung nicht. Das Finale ist wirklich sehr intensiv, obwohl die Machart durchweg relativ einfach gehalten ist.

Diese Einfachheit hat aber auch ihre Schattenseiten. Einige male sehen Szenen plump aus. Vom Editing her ist so manche Sequenz auch eher holprig. Beides kann ganz sicherlich der Unerfahrenheit von Johnny Kevorkian zugeschrieben werden, der hiermit sein Langfilmdebüt vorgelegt hat. Wenn er aber dranbleibt sollte er noch ein sehr guter Regisseur werden.

Synchro, Ton und Bild der DVD sind zwar gut, nur leider fehlt jegliches Bonusmaterial. Der Trailer ist aber dabei und auch einige weitere, wie zum Beispiel die zu “Autumn of the Living Dead” und “Bloodsport - The Red Canvas”.

7,8 von 10 Feuerwehrautos