Freitag, 18. Januar 2013

Pelikan Protokoll #1 - Erste Phase (Splitter)

Pelikan Protokoll #1 - Erste Phase (Splitter)

Zwölf ganz normale Menschen aus verschiedenen Kulturen und völlig unterschiedlichen Sozialschichten. Eigentlich haben die entführten überhaupt nichts gemeinsam. Daher kann sich auch niemand vorstellen warum sie an einen geheimen Ort gebracht wurden, an dem man Experimente mit ihnen Macht. Warum werden sie so akribisch befragt? Was versuchen die Wissenschaftler herauszufinden und was hat es mit dem Pelikan Protokoll auf sich? Selbst die Wachen wissen nicht um was es eigentlich geht. Nur eine der Frauen versucht zu fliehen und muss dabei schreckliches entdecken.

Mit “Der Schimpansenkomplex” haben Autor Richard Marazano und Zeichner Jean-Michel Ponzio vor nicht zu langer Zeit eine Comicreihe erschaffen, bei der es sich schon jetzt um einen der modernen Science-Fiction Klassikern handelt. Meine Erwartungen waren daher auch ziemlich hoch und konnten trotzdem erfüllt werden. Zeitlich scheint die Geschichte in einer recht nahen Zukunft zu spielen. Über das Experiment und das Pelikan Protokoll erfahren wir auf den 56 Seiten des ersten Albums nur recht wenig. Am Ende wird Schemenhaft klar was bei den Versuchen passiert, ganz klar wird aber noch nichts. Dafür lernen wir durch die Befragungen der Doktoren viel über die zwölf Entführten und deren Leben. Ganz am Anfang sehen wir nur einen klitzekleinen Ausschnitt aus dem leben aller zwölf, wissen also so gut wie gar nichts über sie. Durch die Befragungen lernen wir sie kennen, wissen aber letztlich genauso wie die Wissenschaftler nicht ob sie die Wahrheit sagen oder nur versuchen sich in eine bessere Position zu reden. Die Charaktere sind jedenfalls sehr gut geschrieben und zum Großteil sehr sympathisch. Ihre Schicksale, sowie ihre ausweglose Situation löst Mitgefühl aus, wodurch man sich ziemlich schnell in die Welt des Comics gesogen fühlt. Spannend finde ich noch, dass in der Welt dieser Geschichte der Schimpansen Komplex wie für uns auch dort ein Comic ist. Ich bin sehr gespannt wie es weitergehen wird, der Auftakt ist schon mal sehr spannend und macht Lust auf mehr.

Optisch gefällt das Peilikan Protokoll ebenfalls auf ganzer Linie. Ponzios Zeichnungen sind fast immer fotorealistisch und sehr detailliert. Allein wie verblüffend echt die Mimik der Gesichter geworden sind, ist ganz toll. Aber auch die meistne Hintergründe sehen echt schick aus. Nur die Farbgebung gefällt mir nicht völlig. Zwar ist ein sehr gut überlegtes und stimmiges Farbschema vorhanden, doch leider erinnern mich die meist braunen töne zu sehr an den aktuelle Videospieleinheitsbrei. Ganz realistisch oder doch noch Comic typischer hätte mir besser gefallen. Um mehr als eine persönliche Vorliebe handelt es sich dabei aber nicht, wodurch auch die Kolorierung kein echter Kritikpunkt.

Gut überlegte Science-Fiction Story die sehr gespannt macht auf die weiteren drei Bände. Pelikan Ahoi!

8,6 von 10 Kinder im Lüftungsschacht