Freitag, 22. März 2013

Fight for Your Life (1977)

Fight for Your Life (1977)

Drei verurteilte Verbrecher, können beim Transport fliehen. Angeführt wird das Trio von dem widerlichen Rassisten Jesse Lee Kane (William Sanderson). Sogar seine beiden Kollegen Chino (Daniel Faraldo) und Ling (Peter Yoshida) müssen unter seinen Hasstiraden leiden. Bei ihrer Flucht tauchen die drei bei der Afroamerikanischen Turner Familie unter. Eltern, Kinder und Großmutter werden als Geisel genommen und von Jesse gefoltert. Jede Gelegenheit nutzt er um das Familienoberhaupt Ted (Robert Judd) zu demütigen. Doch egal wie heftig die Beleidigungen und die Erniedrigungen werden, die Familie tut alles um nicht getötet zu werden. Erst als die weiße Schwiegertochter der Turners von den Gangstern vergewaltig wird und der weiße Nachbarsjunge getötet wird, entschließt sich die Familie zu wehren.

Ich hatte eher schlechtes über den Film gehört, das Cover sah auch höchst albern aus und außer William Sanderson (Rocketeer) war mir auch keiner der Beteiligten ein Begriff. Hätte ich dem Streifen doch trotzdem schon vorher mal eine Chance gegeben, es lohnt sich nämlich extrem. Hierbei handelt es sich um einen Astreinen Exploiter der alten Schule. Drehbuchautor Straw Weisman, verbindet gekonnt Blaxploitation, Rape and Revenge, Crime und Horror Elemente und bastelt daraus einen packenden und schockierenden Thriller. Die Handschrift des Regisseurs Robert A. Endelson ist bei der Umsetzung des Buchs recht dreckig, aber auch der Charme des Siebziger Jahre Grindhouse Kinos kommt immer wieder durch. Auch wenn es im Ansatz immer wieder trashige Momente gibt, ist der Grundton sehr ernst und die Gewalt durch ihre reale und nachfühlbare Inszenierung oft ziemlich schockierend. Es fließt nicht unbedingt viel Blut, aber es ist eben kein stumpfer Actioner. Wenn hier jemand durch ein Fenster springt ist sein Körper voller Scherben, anstatt das er sich nur mal kurz den Staub von der Schulter klopfen muss.

Die Gewaltspirale dreht sich langsam und er spät kommt es zu den ersten wirklich schlimmen Gewalttaten, aber auch schon vorher ist die Anspannung teilweise nur schwer zu ertragen, denn meist sind die Demütigungen die der Turner Familie Verbal angetan werden schlimmer zu ertragen als die Gewalt die später dazu kommt. Das führt dazu das es unheimlich erleichternd für den Zuschauer ist, wenn sich die Familie endlich wehrt. Die Polizei ist in diesem Film endlich mal nicht ganz inkompetent und spielt im Finale eine interessante Rolle, die wiederum ebenso wie die Rache der Familie interessante moralische Gedanken aufbringt, über die es sich eigentlich zu diskutieren lohnen würde. Überraschend gut sind auch die Schauspieler, vor allem wenn man sich vor Augen hält das abgesehen von Sanderson niemand mehr als eine handvoll Filme gedreht hat und dabei war dieser für die meisten der erste.

Robert Judd verkörpert den Stolzen Vater der Familie sehr glaubwürdig, Der damals erst 11-jährige Reggie Rock Bythewood macht einen extrem guten Job als jüngster Sohn der Familie und eigentlich sind alle verdammt gut, obwohl niemand an Sanderson als den widerlichen Rassisten rankommt, den er so erschreckend gut spielt. Ein vollkommen treffsicherer Cast.

Fight for Your Life ist ein mitreißender und umwerfender Thriller der harten Machart, schon kurz nach Beginn gibt es keine Verschnaufpausen mehr und bis zum Finale wird der Spannungsbogen behutsam immer weiter gespannt bis sich alles in Wut und Hass entlädt. Dabei ist es überhaupt verwunderlich wie Rund das Drehbuch zu sein scheint, die Dialoge sind echt gut und auch die Charaktere haben viele Ecken und Kanten. Zum Beispiel merken wir das auch die Turner Familie kleinere Probleme mit ihrem Schubladen denken hat. Alles wirkt sehr bei- und zu- Ende gedacht. Wenn ich dann doch noch ein wenig meckern sollte, könnte man noch anführen das die Action manchmal ein wenig steif wirkt und der Soundtrack könnte noch etwas stimmiger sein, sind aber kleine Macken über die man ohne Probleme hinwegsehen können sollte.

8 von 10 Hot Dogs