Dienstag, 2. Juli 2013

Remains #1 (IDW)

Remains #1 (IDW)

Sherley Wallace wurde zur ersten amerikanischen Präsidentin gewählt und innerhalb der ersten Monate ihrer Regierungszeit konnte sie schaffen was niemand vor ihr schaffte. Sie setzte sich mit Nord Korea, Saudi Arabien, China und dem Iran zusammen und gemeinsam beschlossen sie ihre Atomwaffen abzuschaffen. Für diesen Zweck bauten die Amerikaner einen “Atombomben Ofen” der die Sprengkörper unschädlich machen soll. Dabei geht aber etwas schief und die Bomben gehen hoch. Dabei sterben fast alle Bürger der Welt, noch schlimmer ist aber, dass viele von ihnen als Zombies wieder auferstehen. Ostern fällt dieses Jahr daher wohl aus. Nur wenige haben diesen Vorfall überstanden, so zum Beispiel der Black Jack Kartenleger Tom Bennett, der in einem Kasino in Reno war als die Bomben hoch gingen. Mit ihm hat nur eine weitere Person überlebt, nämlich die Kellnerin/Obenohnetischtänzerin Tori. Und das auch nur weil die beiden zur Zeit der Explosion im begehbaren Safe des Kasinos rum rammelten.

Vor kurzer Zeit habe ich die Verfilmung dieser fünfteiligen Comicreihe von Steve Niles (Breath of Bones) gesehen. Die Comics lagen hier schon lange vorher rum, allerdings bin ich nie dazu gekommen mal rein zu schauen. Da der Film aber eher geht so war, wollte ich mal schauen ob die Vorlage mehr kann. Soweit ich es nach dem ersten Heft sagen kann, ist der Comic schon sehr viel Stil sicherer. Wie auch im Film geht es auch hier mit der bescheuerten Vernichtung aller Atomwaffen los. Bescheuert nicht weil ich was gegen das Abrüsten habe, sondern da ich nicht glaube das einem ein Ofen da viel hilft. Auch beim Film hab ich mich gefragt warum man die Bomben nicht wie in echt auseinander bastelt und recycelt. Dafür muss man sich den Humor im Comic nicht nur denken, sondern es wird ziemlich schnell klar, dass alles sehr albern wird. So ist die Rammelei im Safe total bescheuert mit dem ganzen Geld auf dem sie es treiben und von dem sie gleichzeitig koksen und überhaupt ist alles total merkwürdig und Niles scheint einfach drauflos geschrieben zu haben. Soll aber vermutlich auch so sein und ist zumindest nicht langweilig. Die Charaktere kommen hier nur in den letzten paar Seiten vor, wirken auf mich aber jetzt schon nachvollziehbarer und weniger flach als im Film. Zumindest nerven die beiden mich hier noch nicht so sehr. Ein Pluspunkt war ganz klar, dass ich hier wenigstens verstehe warum die beiden nicht einfach woanders hingehen. Im Film streiten sie sich deshalb immer wieder, wobei schnell klar wird, sie könnten überall hingehen wenn sie nur ein bisschen vorsichtig sind. Im Comic allerdings gibt es keine Chace. Alles ist überfüllt mit Zombies und es gibt absolut kein entkommen. Ändert die Bedingungen schon gewaltig.

Kieron Dwyer hat den Comic optisch zwischen Endzeitzombiegeschichte, grimmigen Cartoonsyle und albernen Karikaturen angelegt, was eigentlich einen ganz netten und nicht zu gewöhnlichen Look abgibt. Der Stiefsohn von Comiclegende John Byrne hat einen verschrobenen und vor allem noch lange nicht ausgereiften Zeichenstil, der aber durchaus sehr effektive Momente hat. Könnte mir vorstellen, das er durchaus einen tollen Punischer aufs Papier bringen würde. In seinen Marvel Arbeiten hat er aber ende der Achtziger bewiesen, wie gut er auch den bunten Marvel Stil beherrscht. Gefällt mir auch ganz gut, ist aber wie auch die Story nichts umwerfendes. Ohne die extreme Zombieübersättigung könnte ich dem Heft aber sicherlich noch mehr abgewinnen.

6 von 10 Erinnerungsfotos