Sonntag, 20. Oktober 2013

Hatchet III (2013) [Sunfilm]

Hatchet III (2013) [Sunfilm]

Der unzerstörbare Geist des Massenmörders Victor Crowley (Kane Hodder) wurde nun endgültig von Marybeth (Danielle Harris) umgebracht. Jedenfalls denkt sie so. Sie schleppt sich zurück in die Stadt und wird dort festgenommen, da man nun vermutet sie hätte all die Menschen im Sumpf getötet. Während sie also erstmal vom Blut gesäubert und in Untersuchungshaft gesteckt wird, macht sich das restliche Polizeirevier auf den Weg in die Sümpfe. Dort finden sie nicht nur wahnsinnig viele Leichen, sondern auch Crowley, der schon wieder auferstanden ist. Sofort macht er sich auf die Jagd nach ihnen und metzelt einen nach dem anderen ab. Zur selben Zeit holt die Journalistin Amanda (Caroline Williams) Marybeth aus dem Knast um mit ihr die Asche von Victors Vater zu holen, die Einzige Sache auf der Welt die ihn nun noch aufhalten könnte.

Das Ende der Trilogie gekommen und schon in den ersten Momenten ist vollkommen klar wie auch diesmal der Hase laufen wird. Es beginnt erneut mit dem finalen Crowley Kill, extrem blutig und schön wahnsonnig von Dannielle Harris gespielt. Gefolgt wird dieser brachiale Einstieg mit einem sehr passenden Song, “All Hail Genocide”, der wohl am besten zum Film passenden Band, Gwar. Alle Zweifel sind also schnell verflogen und auch mit BJ McDonnell im Regiestuhl ändert sich nichts. Adam Green (Frozen) ist allerdings auch immer noch als Drehbuchautor dabei gewesen. Da McDonnell selbst aber auch schon von Anfang an zur Hatchet Army gehörte, er war Kameramann bei den beiden vorhergegangenen Parts, ist es auch nicht verwunderlich, dass er so weitermacht, wie die Fans es sich wünschen.

Da sind wir dann schon am entscheidenden Punkt. Wer Horrorfilme, Slasher und Splatter mag, wird auch Hatchet III lieben. Die drei Filme ergeben zusammen eine durchgängige Geschichte ab, wobei jeder Film sehr stark auf die vorherigen aufbaut, aber trotzdem von Neulingen problemlos verstanden werden kann. Allerdings verpasst man dann die vielen Injokes, wiederkehrende Darsteller, wobei meistens kleinere Twists entstehen und die vielen feinen Anspielungen, die für solch ein Splatterfest oftmals schon viel zu clever und subtil gehalten sind.

Unter anderen ist zum Beispiel Joel David Moore für einen sehr kleinen Gastauftritt zurück, der nach dem ersten Teil durch seine Rolle in Avatar recht bekannt geworden ist. In der Rolle des Monsters finden wir einmal mehr den wahnsinnig tollen Kane Hodder (Ed Gein) wieder, der sichtlich Spaß an seiner Rolle hat. Die Kills die er hier abliefert sind aber auch wirklich fantastisch spaßiger Splatterstoff. Da er auch der Stunt Koordinator war gibt es auch ein paar deftige, aber sehr einfach Hauereien. Leider hat man in Deutschland auch im dritten Anlauf wieder zwei Minuten geschnitten, was teilweise den Spaß doch empfindlich dämpfen kann. Die Hauptrolle übernahm erneut Danielle Harris (Stake Land). Wohl jeder Horrorfan freut sich jedes mal, wenn die Dame mit den ungleichen Augenbrauen mitwirkt. Sie hat auch einige sehr coole Momente bekommen, darf für ihre Körpergröße immense Kraftakte vollführen, ist tough und auch ihre lustige, zynische Art kommt zum Einsatz. Wer noch gerne an die schönen Zeiten mit den Gremlins zurückerinnert, wird sich auch sehr über Zach Galligan (Waxwork) freuen, der schließlich die Hauptrolle in bedien Teilen spielen durfte. Schaut man sich dann das Bonusmaterial der Veröffentlichung an, wird schnell klar, dass er nur genommen wurde, da die Macher große Nerds sind und ihn in jeder Drehpause auf damals angesprochen haben. Er musste für die Crew sogar einen Live Audiokommentar veranstalten. Weiter geht’s mit Caroline Williams (Leprechaun 3), die damals mit ihrer Rolle in Texas Chainsaw Massacre 2 berühmt wurde. Auch sie gibt sich alle Mühe ihre beste Leistung zu erbringen. Parry Shen ist zum dritten mal dabei und spielt jedes mal eine andere Rolle, was zu immer mehr Insider Witzchen führt. Ein wenig schade war es um Derek Mears (Predators), der drauf und dran ist der Kane Hodder der aktuellen Generation zu werden. Er wird nämlich relativ schnell verbraten und bekommt nicht den großen Showdown mit Victor, den er eigentlich verdient hätte. Sid Haig (The Big Bird Cage) darf sich auch noch in einer ganz kleinen Rolle als Südstaatenrassist beweisen. Unfassbar cooler Typ für sein Alter und immer noch so fit.

Natürlich hält die Handlung keine bahnbrechenden Neuerungen bereit, ist aber intelligent geschrieben und Temporeich umgesetzt. Sümpfe der südlichen Staaten der USA wurden wunderschön auf Film gebannt und geben einfach eine großartige Kulisse für einen Horrorfilm ab. Auch optisch wimmelt es vor Hommagen, sie werden Szenen aus dem Predator Original nachgestellt, was leider nicht so gut funktioniert hat, da die Festplatten der Kameras rumgezickt haben oder es gibt Anleihen aus “The Crow” und anderen Werken. Im Verlauf des Films passieren McDonnell allerdings noch ein paar Schnitzer bei den Umschnitten, was mich durchaus kurzzeitig rausgerissen hat. Wer aber Splatter alter Schule, mit extrem coolen, handgemachten Effekten und einer gesunden Portion Humor mag, kommt als Horrorfan nicht am dritten Hatchet vorbei. Ich kann nur leider diese Version absolut nicht empfehlen und würde jedem zu einer ungeschnittenen Fassung raten.

Die Bildqualität der DVD ist etwas körniger als sie sein sollte, ansonsten aber nicht verkehrt. Die deutsche Synchro ist ziemlich gut und der Rest der DVD schön vollgepackt mit Bonusmaterial. Ihr bekommt drei Featurettes, den Trailer auf deutsch und englisch, sowie unter anderem die Trailer zu “Midnight Meat Train”, “Battle of the Damned”, “Chillerama”, “Hatchet 1” und “Hatchet 2”. Zudem gibt es auch noch zwei Audiokommentare. Einmal einen mit der Crew und dann noch einem mit den Darstellern. Eigentlich gute Kommentare, von denen jedoch einer vollkommen durch ihre Asynchronität versaut wird. Da der Film in Deutschland leider zensiert wurde und über zwei Minuten fehlen, hängt der Kommentar dem Bild immer hinterher, was ihn Streckenweise vollkommen unbrauchbar macht. Somit versaut die Zensur mal wieder einen ansonsten unterhaltsamen Filmen und macht zugleich die Extras obsolet. Sehr schade drum.

5 von 10 Osterbäume