Montag, 29. September 2014

Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #57 - Secret Invasion (Hachette)

Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #57 - Secret Invasion (Hachette)

Enthält die komplette Miniserie Secret Invasion #1-#8.

Die Illuminati machten sich einst auf, um auf der Welt der Krulls, selbige darum zu bitten endlich mal Frieden zu halten. Die ständigen Angriffe auf die Menschheit waren seit langen nämlich nur noch lästig. Aber anstatt sich einschüchtern zu lassen Namen sie Dr. Strange, Mr. Fantastic und die anderen gefangen und nahmen Proben von ihnen. Merken! Wird noch wichtig. Einige Zeit später dann, töten die New Avengers Elektra, die Anführerin der Hand. Allerdings nur um herauszufinden, dass es sich dabei nicht wirklich um Elektra, sondern um die Skrull Pagon handelte. Als Spider-Woman Tony Stark darauf aufmerksam macht, wird relativ schnell deutlich, dass nun die Wahrscheinlichkeit besteht, jeder könnte nicht wirklich ein Held sein, sondern vielleicht nur ein getarnter Skrull. Als dann noch Duplikate aller gängiger Helden im wilden Land auftauchen und Vibranium abbauen wollen wird klar, wie groß die Verschwörung wirklich ist. Die Skrulls scheinen alle Superheldenteams schon vor langer Zeit infiltriert zu haben. Keinem kann man mehr trauen und jeder Freund könnte einer deiner schlimmsten Feinde sein.

Angeblich hatte Brian Michael Bendis schon von Anfang an bei seinem Marvel Run daraufhingearbeitet diesen Event vorzubereiten. Dagegen spricht zwar der Civil War Megaevent, aber wollen wir ihm das mal ganz blauäugig glauben. Secret Invasion ist jedenfalls einer dieser maßlosen Superevents, die den Comicnerd bis auf den letzten Cent ausbluten lassen sollte. Angefangen bei dem über zehn Hefte umfassenden Prelude zog sich der Event mit seinem achtteiligen Hauptteil und beinahe 100 Tie-Ins bald über ganzes Jahr hinweg. Dabei ist der Großteil des Hauptevents eine schier endlose Schlachtplatte, bei der einiges im unklaren bleibt. Ich kenne auch nur ein paar Handvoll der Nebenhefte, kann daher nicht sagen ob dort die Plotholes noch gestopft werden können.

So jedenfalls wirkt einiges sehr durchwachsen oder forciert. Zum Beispiel wird einiges um den Umgang mit Tony Stark nicht schlüssig geklärt. Jedenfalls gibt man ihm ohne wirklichen Anlass die Schuld an allem und stellt letztlich sogar seine Rüstung ab. Abgesehen von einigen Ungereimtheiten, die sich meist auch nicht mit “waren eben die Skrulls” klären lassen, startet der Event im ersten Heft ziemlich stark. Im ersten Kapitel schafft Bendis es relativ gut dem Leser deutlich zu machen wie groß die weltweite Bedrohung wirklich ist. Rasant geht es von einem Ort zum nächsten. Baxter Building, Wildes Land, Helicarrier von S.H.I.E.L.D., Weltraumstation von S.W.O.R.D., die Mondbasis, HQ der Avengers, Wakanda und so weiter. Genauso vielseitig sind auch die Protagonisten und ihre Sorgen. Spider-Woman geht zu den Mighty Avengers, scheint aber was im Schilde zu haben, die New Avengers haben derweil ihre eigenen Probleme und werden misstrauischer. Da zwischen stehen Osbornes Thunderbolts und viele dutzend weitere Helden. Und Niemand kann den Anderen noch glauben. Gleichzeitig starten die Skrull eine großangelegte Eroberung.

Eine wirklich gute Prämisse, die durchaus für eine tolle Mischung aus epischer Action und verwzicktem Superhelden Thriller herhalten könne. Daraus wird dann leider aber nichts. Nach dem verheißungsvollen Start zerfällt die Chose sehr schnell zu einer ausgedehnten Action Sache. Langweilt bald und das bisschen Story dazwischen wiederholt sich alsbald und langweilt dann doch recht stark. Das Scharfe Artwork hat Leinil Francis Yu begeistert. Seine Zeichnungen sind scharf und immer in der Lage hochklassige High Level Action zu bieten. Dabei liefert er bessere Arbeit ab als er es zu der Zeit in anderen Titeln tat. Zum Ende des Events hin, verlies ihn Streckenweise wohl etwas die Lust. Jedenfalls sahen Seine Zeichnungen schon mal frischer aus.

Viel Bummbumm, ein knackiges Artwork. Eigentlich hätte Secret Invasion ein großer Kniff werden können. Leider wird der Event nach dem starken Start kontinuierlich schwächer. Wer aber nur auf der Suche nach endloser Superheldenaction ist bekommt das volle Brett.

Wie immer mit einem Vorwort, einer “was bisher Geschah” Textbox und natürlich auch ein paar Bonusseiten. Neben den Covern und einigen Variante (wobei man allerdings aus dem letzten Band noch “Die vielen Frauen von Peter Parker” hat stehen lassen), gibt es noch einen Text über den Zeichner.

6 von 10 neue Feinde in alten Kostümen