Donnerstag, 16. April 2015

Blutjunge Verführerinnen - 1. Teil: Was Eltern wissen müssen (1971) [Ascot Elite]

Blutjunge Verführerinnen - 1. Teil: Was Eltern wissen müssen (1971) [Ascot Elite]

In der Redaktion einer schlüpfrigen Illustrierten soll eine Nachfolgereihe zu den erotisierenden Abenteuern grüner Witwen gefunden werden. Die heißen Hausfrauen haben erstmal ausgesorgt, stattdessen sollen die jungen Früchtchen mit ihren Lolita Storys das Ruder übernehmen. Zeit zum Brainstormen und so erzählen die Redakteurinnen und Redakteure einen schwank aus ihren Erfahrungen. So kommt zum Beispiel die Story der Tante Jutta (Dorit Henke) aus Kalkutta zum Vorschein, die gerne zu wilder Rockmusik tanzt und sich dann von mehreren Männern bedienen lässt. Oder von einer kessen Klavierschülerin, die ihre Musiklehrerin verführt um dem nervigen Unterricht zu entkommen. Außerdem lernen wir, dass selbst eine Tankstelle oder der Treppenplutzplan Anlass zu wilden Orgien sein können.

Der olle Erwin C Punkt Dietrich (Ich - Ein Groupie: Das Mädchen mit dem Einwegticket) mal wieder. Diesmal in einer eigentlich unheimlich braven und fast schon prüden Sexkomödie, die aus heutiger Sicht aber doch ganz schön politisch unkorrekt erscheint. Problematisch ist vor allem das die Geschichten allesamt von jungen Teenagerinnen handeln. So was könnte man sich heut nicht mehr erlauben, dabei ist hier im Vergleich zu den anderen Erwins alles sehr harmlos geblieben. Ein paar mal sieht man hier weibliche Schambehaarung und ein paar kleine Pimmelchen, mehr als gestreichelte Brüste gibt es dann aber nicht zu sehen. Abgesehen vielleicht von ein paar erotischen Strichmännchen die es wild treiben.

Als Rahmenhandlung dient das Gerüst aus Redaktionsgesprächen, wobei alle Redaktionsmitarbeiter*innen wilde Storys über frühreife Liebe erzählen. Da ist nichts wildes dabei, nur ein paar handvoll sehr kurzer Vignetten. Eigentlich ist da alles bei was man sich in dem Kontext vorstellen kann. Das einfallsreichste ist vermutlich noch die Klavierschülerin, die ihre Lehrerin mit Sex erpresst, damit diese ihren Eltern sagt sie sei ein hoffnungsloser Fall und somit nicht mehr zum Musikunterricht muss. Lustig ist auch Margit Cizeks (Die goldene Banane von Bad Porno) Rolle. Sie spielt nämlich die Frau mit Vibratorproblem. Dieses Vibratorproblem ist allerdings nur ein Vorwand um mit einem muskulösen Fußballer ins Bett zu bekommen. Wahnsinn.

Mit Dietrich als Regisseur, Produzent und Autor, ist klar, dass man auch ansonsten die bekannten Namen hinter der Kulisse vermuten kann. Zum Beispiel sind die Baumgartner Brüder wieder mal dabei. Während der eine recht okay die Kamera draufhält, hat der andere Baumgartner einen schmucken Jazz Soundtrack hingezaubert. Vor der Kamera sind es dann aber doch weniger bekannte Gesichter. Ingrid Steeger (Der Krankenschwestern-Report) kennen alle aber danach wird die Luft schon recht dünn. Dorit Henke kennen vielleicht noch Genreexperten aus Filmen wie “Hausfrauen-Report Teil 3”, während Andreas Mannkopff wieder bekannter sein sollte. Eben nicht nur aus kultigen Sexfilmchen wie “The Swingin’ Stewardesses” sondern auch als Synchronstimme bei “Tabaluga” und “Benjamin Blümchen”. Große schauspielerische Taten solltet ihr trotzdem nicht erwarten.

Halbwegs schmerzfreier Streifen seiner Art. Einige der Kurzgeschichten sind dann aber schon arg blöd, der Humor ist beizeiten aber auch mal ungeahnt subtil und unterschwellig. Plumpes und Slapstick stehen dennoch im Vordergrund. Steeger und Dietrich Sammler freuen sich über eine weitere Blu-ray mit verhältnismäßig sauberen Bild und Ton, wer einfach nur Schmuddelkram sucht findet im Genre besseres.

Wie gesagt sind Bild und Ton ganz gut geworden und es kann auch noch eine französische Synchro angewählt werden. Als Extras enthält die Veröffentlichung den Trailer des Films und auch die einiger anderer, sowie eine kleine Bildergalerie.